Hinrunden-AnalyseDie Tops und Flops der BGL Ligue

Hinrunden-Analyse / Die Tops und Flops der BGL Ligue
Wiltz (in Rot) und Differdingen können zufrieden mit ihrer Hinrunde sein Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Die Hinrunde der BGL Ligue 2023/24 ist seit vergangenem Sonntag vorbei. Das Tageblatt analysiert die Leistungen der 16 Mannschaften.

1. FC Déifferdeng 03 (33 Punkte, 33:12 Tore)

Wenn man als Mannschaft, die eigentlich vor der Beginn kein Titelkandidat war, auf dem ersten Platz steht und zudem keine einzige der 15 Partien verloren hat, dann hat man die perfekte Rückrunde gespielt. Trainer Pedro Resende gelang es von Beginn an, die perfekte Mischung zu finden. Das war keine einfache Aufgabe, denn der Fusionsverein hatte sich im Sommer dazu entschieden, ganze elf Neuzugänge zu verpflichten. Spieler wie Stürmer Jorginho (elf Treffer), Torwart Romain Ruffier, Offensivmann Kenny Nagera oder auch Sechser Nestor Monge haben sofort eingeschlagen. Sogar die Last-Minute-Abgänge von zwei Hochkarätern (Erico Castro und Amine Naïfi) wurden ohne Probleme verkraftet. Differdingen spielt einen effizienten und erfolgreichen Fußball und es wird schwer werden, den Verein von Präsident Fabrizio Bei von Platz eins zu verdrängen.

Tageblatt-Wertung: 9 von 10 Punkten

2. F91 Düdelingen (29, 25:15)

Düdelingen erlebte einen holprigen Start in die Saison. Das hatte zwei Gründe. Der ehemalige Serienmeister musste viele erfahrene Leistungsträger ziehen lassen und hatte mit der Enttäuschung zu kämpfen, gegen den maltesischen Vertreter Gzira United aus der Conference League ausgeschieden zu sein. Dem neuen Trainer Jay Shoffner gelang es Anfang Herbst, seine Mannschaft auf Orbit zu bringen. Achtmal in Folge blieb der F91 ungeschlagen und kassierte fünfmal nacheinander kein Gegentor. Düdelingen wird wahrscheinlich nicht um den Titel mitspielen können, da die Kaderbreite es nicht hergibt, ist aber einer der Favoriten auf einen Europapokalplatz.

Tageblatt-Wertung: 7 von 10 Punkten

3. Swift Hesperingen (28, 28:15)

Die Hinrunde lief so gar nicht, wie der amtierende Meister es sich vorgestellt hatte. Im Sommer wurde der Kader noch einmal verstärkt – zumindest auf dem Papier. Auf dem Platz konnte der Swift nur selten überzeugen und wurde seiner Favoritenrolle nicht gerecht. Trainer Carlos Fangueiro, der erst im Sommer aus Düdelingen gekommen war, blieb auf der Strecke. Er wurde vor drei Wochen durch Roland Vrabec ersetzt. Der Deutsche hat derzeit noch nicht die richtige Mischung gefunden. Er holte zwar sieben Punkte aus drei Spielen, aber gegen die beiden Aufsteiger Schifflingen und Mersch musste Hesperingen in der Nachspielzeit nachsitzen, um zu punkten. Vrabec hat jetzt zwei Monate Zeit, um den Topfavoriten wieder in die Bahn zu bekommen.

Tageblatt-Wertung: 5 von 10 Punkten

4. Progrès Niederkorn (26, 28:22)

Der Progrès befindet sich in Schlagdistanz zu den Top drei und liegt damit im Soll. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr leistete sich Niederkorn keinen Fehlstart, und das, obwohl einige Leistungsträger den Verein im Sommer verlassen hatte und Trainer Jeff Strasser an einer neuen Mannschaft basteln musste. Im Winter werden die „Gelben“ noch einmal nachrüsten, um für den Kampf um die ersten drei Plätze gewappnet zu sein.

Tageblatt-Wertung: 7 von 10 Punkten

5. Racing FC Union Lëtzebuerg (23, 24:21)

Eine der Überraschungen der Hinrunde. Das Budget wurde zwar deutlich reduziert, die Resultate bleiben jedoch die gleichen. Der neue und noch sehr junge Racing-Trainer Marco Martino hat es geschafft, eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen. Die Mischung zwischen jungen Talenten und etwas erfahreneren Spielern legte einen Schlussspurt mit drei Siegen hin und steht deshalb auf dem fünften Platz. Der Racing scheint bereit zu sein, die Europapokal-Kandidaten zu ärgern.

Tageblatt-Wertung: 8 von 10 Punkten

6. Union Titus Petingen (22, 25:20)

Wie schon vergangenes Jahr leistete sich der Fusionsverein einen schlechten Saisonstart. Petingen hat auch noch keine Serie wie vergangene Saison gestartet. Gegen die Topteams (außer gegen Hesperingen) ging das Team meist als Verlierer vom Platz. Die UTP hatte gehofft, in dieser Saison an den Top drei kratzen zu können, derzeit sieht es jedoch eher danach aus, als würde der Verein von Trainer Yannick Kakoko in Richtung Platz fünf oder sechs steuern.

Tageblatt-Wertung: 6 von 10 Punkten

7. FC Wiltz 71 (20, 19:21)

Im Vergleich zu anderen BGL-Ligue-Jahren ist Wiltz in dieser Saison ein Muster an Stabilität. Es gab weder Ausrisse nach oben noch nach unten. Der Verein aus dem Norden kann sich auf die Erfahrung von zwei Ex-Nationalspielern und einem aktuellen „Roten Löwen“ verlassen. Kevin Malget, Chris Philipps und Ralph Schon gewährleisteten die nötige Betreuung ihrer teilweise noch jungen Mitspieler. Wiltz ist in der Lage, in der Rückrunde so weiterzumachen, und schippert in Richtung ruhige Gewässer.

Tageblatt-Wertung: 6 von 10 Punkten

8. UNA Strassen (19, 21:22)

Wie viele andere Vereine wollte auch Strassen in die Top fünf vorstoßen. Aktuell sieht es jedoch danach aus als müssten sich die Vorstädter trotz finanzieller Anstrengungen weiterhin mit dem Tabellenmittelfeld zufriedengeben. Die Monate September bis November brachen der UNA das Genick. In dieser Periode spielte die Mannschaft von Trainer Vitor Pereira fünfmal Unentschieden (viermal 1:1) und verlor zweimal. Vier Siege nach 15 Spieltagen sind zu wenig, um auf einen Sprung nach vorne hoffen zu können.

Tageblatt-Wertung: 5 von 10 Punkten

9. US Mondorf (18, 27:30)

Die Mannschaft der Extreme. Mondorf ist in der Lage, offensiv jedem Gegner Probleme zu bereiten, kassiert auf der anderen Seite aber auch öfter mal drei oder mehr Gegentore (sechsmal diese Saison). Mondorf hat auch in dieser Saison die nötige Qualität, um nicht in den Abstiegsstrudel zu geraten. Etwas mehr Konstanz wäre jedoch wünschenswert.

Tageblatt-Wertung: 5 von 10 Punkten

10. Marisca Mersch (17, 25:27)

Der überraschende Aufsteiger konnte im Sommer nur sehr wenige Spieler vom Abenteuer Marisca überzeugen. Es fehlte schlicht am nötigen Kleingeld. Der Abstieg wurde von vielen voraussgesagt. Umso überraschender ist es, dass Mersch nach 15 Spieltagen auf dem zehnten Platz steht. Zu verdanken hat der Verein dies der tadellosen Einstellung der Spieler und Stürmer Benny Bresch, der mit 14 Toren der beste Torschütze der BGL Ligue ist. Die kommenden Monate werden trotzdem vom Kampf gegen den Abstieg geprägt sein.

Tageblatt-Wertung: 9 von 10 Punkten

11. Victoria Rosport (17, 18:25)

Genau wie Jeunesse hat Rosport ein Spiel weniger. Eine Partie, die 0die Ausgangslage verändern kann. Gewinnt die Victoria dieses Nachholspiel, kratzt sie an den Top fünf. Ein Resultat, das für den kleinen Verein von der Sauer ein toller Erfolg wäre. Dabei hätte es noch besser laufen können, denn Rosport verlor die letzten vier Meisterschaftspartien und fiel von Rang vier auf elf. Die Victoria wird auch in der Rückrunde nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen. Trainer Martin Forkel verfügt über eine Mannschaft, die als Einheit auftritt. 

Tageblatt-Wertung: 6 von 10 Punkten

12. FC Monnerich (17, 17:32)

Die Tendenz zeigt ganz klar nach unten. Der FC Monnerich startete überraschend gut in die Saison und stand zwischenzeitlich auf dem zweiten Platz. Nach dem fünften Spieltag ging es jedoch steil in die andere Richtung. In den vergangenen zehn Spieltagen konnte kein Sieg und nur fünf Punkte geholt werden. Bestätigt sich diese Tendenz nach der Winterpause, wird Monnerich absteigen. Auf Trainer Sami Smaili wartet in den kommenden Monaten viel Arbeit. Es ist auch kein Geheimnis mehr, dass ein Stuhl wackelt.

Tageblatt-Wertung: 4 von 10 Punkten

13. FC Schifflingen 95 (16, 19:26)

Ähnlich wie in Monnerich sieht die Situation in Schifflingen aus. Der Aufsteiger hatte im Sommer viel investiert und einige große Namen geholt. Bis zum sechsten Spieltag war die Mannschaft aus dem Süden in den Top drei vertreten. Wie bei Monnerich ging es danach bergab. Die Rückrunde wird für den ambitionierten Verein eine Frage des Charakters.

Tageblatt-Wertung: 4 von 10 Punkten

14. UN Käerjeng 97 (15, 19:23)

Der Fusionsverein steht zwar auf einem Relegationsplatz, die Formkurve zeigt jedoch deutlich nach oben. Aus den vergangenen fünf Spielen wurden zehn Punkte geholt. Wäre nicht der schlechte Saisonstart gewesen (ein Punkt aus den ersten sieben Spielen), würde Käerjeng im gesicherten Mittelfeld überwintern. Der neue Trainer Franck Rinaldo scheint die richtige Mischung mittlerweile gefunden zu haben und kann auf eine Mannschaft bauen, die mit einem positiven Gefühl in die Winterpause gehen kann. Das Thema Abstieg wird aber noch länger auf dem „Dribbel“ herumschwirren.

Tageblatt-Wertung: 5 von 10 Punkten

15. Jeunesse Esch (14, 19:23)

Jeunesse wollte in dieser Saison wieder in die Top fünf einziehen. Dieser Plan scheint wieder einmal nicht aufzugehen. Derzeit steht der Rekordmeister auf dem vorletzten Platz (mit einem Spiel weniger als die Konkurrenz) und muss diesen Blick auf die Tabelle erstmal verdauen. An Qualität mangelt es nicht, dafür aber wohl des Öfteren an der nötigen Einstellung. Nach der Winterpause muss die Jeunesse sofort durchstarten, um die bösen Abstiegsgeister sofort zu vertreiben.

Tageblatt-Wertung: 3 von 10 Punkten

16. Fola Esch (11, 19:32)

Fola ist mit dem kleinsten Budget und mit der unerfahrensten Mannschaft in die Saison gestart. Dass die „Doyenne“ auf dem letzten Platz steht und Abstiegskandidat Nummer eins ist, überrascht deswegen nicht. Die Mannschaft von Trainer Stefano Bensi zeigte mehrere Male gute Ansätze. Die Klasse zu halten, wird trotzdem sehr schwer sein.

Tageblatt-Wertung: 3 von 10 Punkten