Luxemburg - KasachstanVerarbeiten durch siegen

Luxemburg - Kasachstan / Verarbeiten durch siegen
Mathias Olesen (l.)  Foto: sportspress.lu/Jeff Lahr

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Nach der Enttäuschung von Tiflis bestreitet Luxemburg am Dienstag das sogenannte Spiel um Platz drei der Nations-League-Play-offs gegen Kasachstan. Die FLF-Auswahl will sich mit einem Sieg aus einem erfolgreichen Jahr verabschieden. 

Die Stunden und Tage nach der 0:2-Niederlage gegen Georgien waren hart. Es war eine Zeit, die geprägt war von Enttäuschung, aber auch von den Diskussionen über die VAR-Entscheidungen. „Ich kann es noch immer nicht wahrhaben. Jeden Tag, wenn ich aufstehe, denke ich daran. Es ist schwieriger, diese Niederlage zu überwinden als gedacht“, sagt Luc Holtz.

Nicht weniger enttäuscht war Laurent Jans. Der Kapitän konnte sein historisches 100. Länderspiel nicht feiern: „Für mich ist es etwas sehr Spezielles, so viele Länderspiele für mein Land bestritten zu haben. Das ist purer Stolz. Es ist immer wieder eine Ehre, für Luxemburg aufzulaufen. Allerdings konnte ich mich bisher gar nicht mit diesem Thema beschäftigen. Die Enttäuschung ist einfach zu groß, das können wir nicht verstecken.“

Der Nationaltrainer gab seinen Spielern nach der Rückkehr nach Luxemburg frei, damit sie auf andere Gedanken kommen können. „Die einzige Möglichkeit, um etwas weniger an das Spiel in Georgien zu denken, ist, wieder in den Genuss eines Sieges zu kommen.“ Ein Sieg gegen Kasachstan soll aber nicht nur der Moral guttun, sondern auch als Geschenk herhalten. „Wir wollen dem Publikum mit einem guten Resultat und einer guten Leistung für die außergewöhnliche Unterstützung der vergangenen Monate danken. Das sind wir ihnen und uns schuldig“, sagt Holtz.

Der Nationaltrainer kann gegen Kasachstan wieder auf Danel Sinani zurückgreifen. Der Angreifer des FC St. Pauli muss seine Rotsperre in der kommenden Nations League absitzen, kann aber Testspiele bestreiten. Maxime Chanot, der in Tiflis Rot sah, ist zu seinem Verein zurückgekehrt. Mica Pinto, der in Georgien hart gefoult wurde, ist nicht einsatzbereit. „Das Attentat-ähnliche Foul war so schlimm, dass er nicht in der Lage ist, zu gehen“, sagt Holtz. Dirk Carlson und Vincent Thill sind weiterhin verletzt.

Es ist davon auszugehen, dass am Dienstag einige Spieler eine Bewährungschance erhalten werden. Eine zweite Garde wird Holtz aber wohl nicht auf das Feld schicken. Das wäre untypisch für ihn. „Maxime Chanot und Mica Pinto sind nicht dabei, deshalb wird es sicher zwei Veränderungen in der Startelf geben“, mehr wollte der 54-Jährige nicht verraten. Auch die Torwartfrage wurde auf der Pressekonferenz vor dem Spiel nicht eindeutig geklärt. Für Anthony Moris wäre das Duell gegen Kasachstan das 50. Pflichtspiel seit Juli 2023.

Kasachstan will reagieren

Mit einer herben Enttäuschung endete das Play-off-Halbfinale für Kasachstan. Am Donnerstag ging die Mannschaft aus Osteuropa mit 0:5 gegen Griechenland in Athen unter. Bereits nach 45 Minuten waren alle Chancen verspielt. Zu diesem Zeitpunkt führte der Favorit bereits mit 4:0. Trainer Magomed Adiev und seine Mannschaft wollen sich in Luxemburg für diese Schmach zurückkaufen. Der Gegner der Luxemburger steht derzeit auf dem 100. Platz der FIFA-Weltrangliste. Die Mannschaft setzt sich vor allem aus Spielern aus den Topvereinen des Landes zusammen. Die Stars der Mannschaft sind zwei Verteidiger: Bakthiyor Zaynutdinov (Besiktas Istanbul/TUR) und Nuraly Alip (Zenit St. Petersburg/RUS). Gefährlichster Stürmer der Kasachen ist Abat Aymbetov, der für Adana Demirspor in der türkischen Süper Lig aufläuft. In der EM-Qualifikation 2023 gelangen der Mannschaft 18 Punkte und überraschende Siege gegen Dänemark (3:2), Finnland (2:1) und Nordirland (1:0). Der Gegner sollte demnach nicht unterschätzt werden. „Taktisch ist Kasachstan eine Kopie von Georgien. Sie sind defensiv sehr kompakt, zweikampfstark und mit extremen Qualitäten im Umschaltspiel. Die Kasachen sind seriöse Arbeiter. Ich erwarte einen Gegner, der mit Leidenschaft auftritt. Wir müssen bereit sein, dagegenzuhalten“, sagt Luc Holtz.

Bundesliga-Schiri

Die Partie zwischen Luxemburg und Kasachstan wird vom sehr erfahrenen Schiedsrichter Christian Dingert geleitet. Der 43-Jährige kam bereits in 188 Bundesliga-Partien zum Einsatz. Der Deutsche muss keinen weiten Weg zurücklegen, denn er wohnt in der Nähe von Kaiserslautern.

So geht es weiter

Luxemburg wird vor der Europameisterschaft ein Freundschaftsspiel gegen Belgien bestreiten (8. Juni). Im September startet die Nations League. Die ersten beiden Gegner heißen Nordirland (5.9.) und Weißrussland (8.9.). Der dritte Gruppengegner heißt Bulgarien.