2. Juni: Real Madrid hat erneut die Champions League gewonnen. Die Medien feiern die „Könige Europas“: Wenn es um den Henkelpokal geht, „findet Real Madrid immer einen Weg“. Der Rekordsieger schlägt im Finale im Londoner Wembleystadion Borussia Dortmund mit 2:0 (0:0).
5. Juni: Die Affäre um den wegen schweren Steuerbetrugs verurteilten Escher Schöffen Pim Knaff hält an. Nachdem der DPler selbst keine politischen Konsequenzen aus seiner Verurteilung ziehen will, kommt die Bestätigung der Koalitionspartner CSV und „déi gréng“, mit der DP und auch mit Pim Knaff weitermachen zu wollen. Beide Parteien werden sich somit auch in nächster Zeit von der Opposition den Vorwurf des Machterhalts gefallen lassen müssen.
6. Juni: Erstmals seit knapp fünf Jahren hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsschraube wieder gelockert.Die drei Leitzinssätze sinken um jeweils 0,25 Prozentpunkte.
9. Juni: Es ist wieder so weit: In ganz Europa sind die Bürger gebeten, ihre Vertreter im Europaparlament zu wählen. In Luxemburg verpasst die LSAP nur knapp den angestrebten zweiten Sitz. Stattdessen geht ein Sitz an die ADR, die somit erstmals mit einem Abgeordneten in Straßburg vertreten sein wird. Als stärkste Partei
geht die CSV aus den Wahlen hervor. Es reicht, um ihre zwei Mandate zu behalten. Verluste muss hingegen die DP hinnehmen, die am Ende auch nur einen Sitz sichert. Großes Aufatmen jedoch bei den Grünen: Ihr Sitz hätte der zweite sein können, der bei diesen Wahlen zur Disposition steht. Doch sie können ihren Sitz ebenso gerade noch halten. Damit wird Luxemburg künftig von Christophe Hansen (CSV), Charles Goerens (DP), Marc Angel (LSAP), Tilly Metz (Grüne), Isabel Wiseler-Lima (CSV) und Fernand Kartheiser (ADR) im Europaparlament vertreten.

Europaweit stärken die Wähler und Wählerinnen quer durch Europa die rechten Lager: Die AfD in Deutschland, den „Rassemblement National“ in Frankreich, die FPÖ in Österreich und voraussichtlich auch die Fratelli d’Italia in Italien konnten teils deutliche Gewinne einfahren. In Frankreich fuhren die Rechtspopulisten von Le Pen einen klaren Sieg ein und fügten dem Regierungslager eine herbe Niederlage zu, Präsident Macron löste die Nationalversammlung auf und kündigte Neuwahlen an. In Spanien sind die oppositionellen Konservativen stärkste Kraft vor den regierenden Sozialdemokraten geworden. Das Rechtsaußen-Lager im Europaparlament dürfte demnach mit den Zugewinnen in mehreren Ländern stärker werden. Größte Formation bleibt aber die EVP. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hofft nun auf eine zweite fünfjährige Amtszeit an der Kommissionsspitze, die ihr der Luxemburger Nicolas Schmit als Spitzenkandidat der europäischen Sozialdemokraten streitig machen wollte. Entgegen dem EU-weiten Trend haben in den nordischen Ländern Schweden und Finnland linksgerichtete und grüne Parteien zugelegt.

9. Juni: Wieder eine starke Leistung von Patricia van der Weken. Die Sprinterin schrammt im 100-m-Finale der Leichtathletik-Europameisterschaften ganz knapp an einer Medaille vorbei. Die Luxemburgerin sprintet in 11,04 Sekunden auf Platz vier, der Abstand zu Bronze beträgt gerade mal eine Hundertstelsekunde. Der Kugelstoßer Bob Bertemes schafft es bei der EM auf Platz sechs.
11. Juni: Ein weggelaufenes Känguru hält mehrere Tage lang ganz Luxemburg auf Trab. Helfer setzen auf der Suche nach „Sammy“ Drohnen ein, immer wieder wird das Beuteltier im Müllerthal gesehen. Sogar das Parlament muss sich kurzfristig mit dem Thema beschäftigen – auch weil die Besitzerin nicht über alle notwendigen Papiere verfügt. Nach über einer Woche kann „Sammy“ endlich eingefangen werden. Doch leider heißt es nicht Ende gut, alles gut: Wenige Tage später stirbt das Wallaby-Känguru an „einer schwer heilbaren bakteriellen Krankheit“.
17. Juni: Die EU-Staats- und Regierungschefs kommen in Brüssel zusammen – und somit beginnt das Rennen um die Top-Posten in der EU. In den kommenden Tagen wird um die wichtigsten Stellen gerungen werden, auf allen Ebenen wird viel Verhandlungsgeschick gefragt sein. Die ganzen Personalfragen zu lösen, ist ein Balanceakt zwischen Geografie und Geschlecht, politischer Couleur und politischer Kraft.
18. Juni: Mit 67 Jahren zieht Pierre Mellina (CSV) einen Schlussstrich. Nach 30 Jahren Petinger Kommunalpolitik. Seit 1994 war der in Grevenmacher geborene Enkelsohn eines italienischen Einwanderers
Ratsmitglied, Schöffe, Langzeit-Bürgermeister, kurze Zeit auch Abgeordneter und noch vieles mehr.

23. Juni: Luxemburg macht sich langsam bereit für einen Thronwechsel: Großherzog Henri hat den Prozess der Amtsübergabe an seinen Sohn Guillaume eingeleitet. Bei der Feier zum Nationalfeiertag in der Philharmonie kündigte Henri an, Guillaume im Oktober zum „Lieutenant-Représentant“ zu ernennen. Was die Position genau bedeutet, erklärt Verfassungsexperte Luc Heuschling im Tageblatt-Interview.

25. Juni: Einigung auf die EU-Spitzenposten: Kaja Kallas soll EU-Außenbeauftragte werden, Ursula von
der Leyen bleibt EU-Kommissionspräsidentin und António Costa wird erst einmal für zweieinhalb
Jahre die Nachfolge von Charles Michel als EU-Ratspräsident übernehmen. Das letzte Wort hat allerdings das Europaparlament. Doch die Koalition steht auf wackligen Füßen.
26. Juni: Es sind emotionale Bilder, die aus Canberra kommen. Ein sichtlich bewegter Julian Assange klettert kurz vor 20 Uhr am Abend aus seinem Flieger, zum ersten Mal seit weit mehr als zehn Jahren ist er wieder auf heimatlichem Boden. Sieben Jahre saß der Wikileaks-Gründer im selbstgewählten Exil in der ecuadorianischen Botschaft, weitere fünf Jahre im Gefängnis in London fest.

27. Juni: 29 Tage bevor die Olympischen Sommerspiele in Paris eröffnet werden, gibt es im Großherzogtum bereits einen Vorgeschmack auf das sportliche Großevent. Erstmals seit 1948 wird nämlich die olympische Flamme über Luxemburger Boden getragen und sorgt dabei gleichzeitig für ein europäisches Fest.

28. Juni: Die „Gaardenhaischen“-Affäre um den Differdinger Bürgermeister Roberto Traversini und die ehemalige Umweltministerin Carole Dieschbourg ist offiziell Geschichte. Die Justiz sieht nach zwei Jahren Ermittlungen keine Anhaltspunkte für eine strafrechtliche Verfolgung.
28. Juni: US-Präsident Joe Biden hat mit einem kraftlosen Auftritt beim ersten TV-Duell gegen seinen Herausforderer Donald Trump Zweifel an seiner Eignung für das Amt befeuert. Die Fernsehdebatte galt als Bewährungsprobe für den 81 Jahre alten Demokraten. Seine schwache Performance überschattete Trumps mit Lügen gespickte Darbietung. US-Medien zufolge löste das TV-Duell in der Demokratischen Partei Panik aus. Die Konsequenzen erlebt die Welt wenige Wochen später.
29. Juni: Starke Gewitter sorgen im Süden Luxemburg teils für überschwemmte Keller. Besonders Differdingen trifft der Regen. Die Kanalisation habe es schlicht „nicht mehr geschafft“, sagt Bürgermeister Guy Altmeisch (LSAP). Mehrere Veranstaltungen müssen kurzfristig abgesagt werden.

30. Juni: Die Rechtspopulisten bzw. Rechtsextremisten erringen in Europa einen weiteren Sieg. Der „Rassemblement National“ kann im ersten Wahlgang der französischen Parlamentswahlen einen hohen Stimmenanteil auf sich vereinen.
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