Tom Habscheid in der Weltelite angekommen

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Bei seinem ersten internationalen Auftritt hat der Luxemburger Paralympics-Diskuswerfer Tom Habscheid weit mehr als die kühnsten Erwartungen erfüllt.

Gleich fünfmal konnte der Celtic-Athlet seine bisherige Bestmarke überbieten und klassierte sich am Dienstag bei der IPC-Leichtathletik-WM (International Paralympics Committee) in Lyon am Ende auf dem ausgezeichneten 5. Platz.

Der Luxemburger begann den Wettkampf der Kategorie F42 mit einem Paukenschlag und verbesserte sofort seinen persönlichen Rekord um 54 Zentimeter auf 39,73 Meter. Eine Weite, die ihm nach dem ersten Versuch gleich die Führung einbrachte. Demnach ein Auftakt nach Maß. Im zweiten Durchgang musste Habscheid, trotz einer weiteren Verbesserung auf 39,92 Meter, sowohl den Griechen Flyachtos (41,07) als auch den Bulgaren Otchavorav (39,95) vorbeilassen. Im dritten und letzten Qualifikationswurf wirft Habscheid ein weiteres Mal über seine Bestmarke aus Bertrix und schafft 39,25 Meter. Der Chinese Fu (40,53) überflügelt den Luxemburger, welcher als 4. ins Finale einzieht. Das Ziel ist bereits jetzt mehr als erfüllt.

Nur mit Mühe schafft der Paralympics-Sieger von London, der Brite Aled Davies, den Einzug ins Finale der besten Acht. Nach zwei ungültigen Versuchen gelingt dem Briten erst im 3. Versuch ein gültiger Wurf (36,81) und er platziert sich in extremis auf dem 7. Platz. Davies sollte jedoch im fünften und vorletzten Versuch ein Highlight setzen und sich mit einer Klassenweite von 43,51 Meter an die Spitze der Konkurrenz setzen. Damit aber nicht genug. Im sechsten Durchgang wusste Davies die Leistung noch zu toppen und gewinnt den Wettbewerb mit fantastischen 47,62 Meter. Diese Leistungssteigerung des Topfavoriten kostet demnach Habscheid einen weiteren Platz. Am Ende kann er den Libanesen Ahmed noch abwehren, so dass es für den ganz guten 5. Rang bei seiner internationalen Premiere reicht.

Auf diese gelungene Serie (39,73; 39,92; 39,25; 39,56; 39,15; 37,64) kann der junge Sportler, immerhin trainiert er den Diskuswurf erst seit knapp einem Jahr, aufbauen und bei den Paralympics in Rio 2016 kann er zur realen Luxemburger Medaillenhoffnung werden.

Habscheid selbst wollte jedoch mehr: „ Ich bin nicht ganz zufrieden mit meiner Leistung und wollte eigentlich über die 40-Meter-Marke werfen. Es klingt vielleicht etwas komisch, aber ich bin sehr streng mit mir selbst.“ Sein Trainer Jean Poully wusste, dass es sehr knapp am Podiumsplatz vorbei ging: „Tom hat von vorne weg sofort Druck gemacht. Mit etwas Glück hätte er die 40 Meter übertroffen. Es hat nicht viel gefehlt, ein knapper Meter zu Bronze. Tom gehört zur Weltklasse und auf diese Leistung kann man nun aufbauen.“