Bee Secure RadarWas Jugendliche im Internet treiben: Bericht zeigt Nutzungsverhalten auf digitalen Geräten

Bee Secure Radar / Was Jugendliche im Internet treiben: Bericht zeigt Nutzungsverhalten auf digitalen Geräten
Der zweite „Bee Secure Radar“ wirft einen Blick auf die Nutzung von Informationstechnologien durch Kinder und Jugendliche Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Am Dienstag stellte der „Service national de la jeunesse“ zusammen mit dem „Kanner- a Jugendtelefon“ den zweiten Jahresbericht „Bee Secure Radar“ zum Umgang von Kindern und Jugendlichen mit den aktuellen Informationstechnologien in Luxemburg vor. Der diesjährige Fokus fiel auf die Bildschirmzeit.

Es ist bereits der zweite Bericht, der die Tendenzen bei Kindern und Jugendlichen im Umgang mit den aktuellen Informationstechnologien (TIC) bemisst. Für den „Bee Secure Radar“ wurden Daten sowohl von Kindern und Jugendlichen als auch von Eltern erhoben. Dora Pereira Fernandes, Studienbeauftragte des „Service national de la jeunesse“ (SNJ), gab ein paar Erläuterungen zum ersten Kontakt mit der digitalen Welt. Laut Aussagen der Eltern würde dieser im Alter von weniger als vier Jahren stattfinden. Befragungen bei den Kindern und Jugendlichen ergaben, dass das Durchschnittsalter für den Besitz des ersten Tablets bei sieben Jahren und des ersten Smartphones bei neun Jahren liegt. Die Eltern gaben bei letzterer Frage das Alter von elf Jahren an. Die Jugendlichen in der Online-Umfrage gaben zwölf Jahre an.

Bei der Erstellung der ersten eigenen privaten E-Mail-Adresse gaben die Jugendlichen das Alter von elf Jahren, während die Eltern zwölf Jahre angaben. Letztere nannten für die Erstellung eines Social-Media-Kontos das Alter von zwölf Jahren, die Jugendlichen eher 13 Jahre im Durchschnitt. Dabei wurde nicht spezifiziert, um welches soziales Medium es sich handelte.

Ein weiteres Thema war die Nutzungsdauer eines Smartphones. In der Online-Umfrage sagten 99 Prozent der Jugendlichen zwischen zwölf und 30 Jahren, dass sie ihr Handy jeden Tag benutzen. 70 Prozent der Jugendlichen gaben an, dass sie ihr Smartphone während der Woche mehr als drei Stunden täglich nutzen. Für die Nutzung am Wochenende steigt die Zustimmung für diese Aussage auf 75 Prozent. Bei den Eltern sagten 29 Prozent, dass ihre Kinder im Alter von drei bis elf Jahren das Handy mehr als eine Stunde pro Tag nutzen. Die Hälfte der Eltern mit Kindern von zwölf bis 16 Jahren kreuzten an, dass ihre Kinder das Smartphone an Werktagen mehr als drei Stunden täglich nutzen.

YouTube, WhatsApp und Instagram

Der „Radar“ wollte zudem herausfinden, was die Jugendlichen eigentlich auf den Handys tun. Dabei kristallisierte sich eine Top 5 der meistbenutzten Apps heraus. Mehr als die Hälfte der Eltern mit Kindern zwischen drei und elf Jahren nannte den Videokanal YouTube. Dagegen erwähnten 34 Prozent dieser Eltern gar keine der üblichen Top-5-Apps. Sowohl die Zwölf- bis 16-Jährigen als auch die Eltern kreuzten die gleichen Apps an, bloß in einer anderen Häufigkeitsreihenfolge. Eltern gaben als meistgenutzte App WhatsApp an, die Jugendlichen Instagram. 

Christine Konsbrück, Studienbeauftragte des SNJ, setzte bei ihrer Präsentation den Fokus auf die Gefahren und Risiken, die mit der Nutzung der TIC einhergehen können. Sowohl die Jugendlichen als auch die Eltern bekamen Listen mit 16 potenziellen Risiken und Gefahren, von denen sie maximal fünf ankreuzen durften. Sowohl die Eltern der Drei- bis Elfjährigen als auch jene der Zwölf- bis 16-Jährigen machten sich am meisten Sorgen darüber, dass ihre Kinder zu viel Zeit online verbringen. Diese Gefahr schafft es nach Einschätzung der Jugendlichen selbst gar nicht in die Top 5. Aus der Perspektive der Jugendlichen wurde am häufigsten das Risiko des Cybermobbings genannt. Diese Sorge allerdings taucht bei den Eltern nicht unter den Top 5 auf. „Das ist eine interessante Beobachtung“, stellte Konsbrück fest. Zudem gaben die Eltern an, davon auszugehen, dass ihre Kinder nur sehr selten bis gar nicht Opfer oder Täter von Cybermobbing werden könnten.

Die beiden SNJ-Studienbeauftragten Christine Konsbrück und Dora Pereira Fernandes stellten den Jahresbericht vor
Die beiden SNJ-Studienbeauftragten Christine Konsbrück und Dora Pereira Fernandes stellten den Jahresbericht vor Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Dabei gab die Hälfte der Zwölf- bis 16-Jährigen und 30 Prozent der 17- bis 30-Jährigen an, mindestens einmal bereits Opfer von Cybermobbing gewesen zu sein. 48 Prozent Zwölf- bis 16-Jährigen sagten, dass sie noch nie Opfer von Cybermobbing waren. Ob sie Gleichaltrige kennen, die hin und wieder andere im Netz belästigen, bejahten 73 Prozent der Zwölf- bis 16-Jährigen und über die Hälfte sagte, dass Gleichaltrige hin und wieder zu Opfern wurden. Neben Cybermobbing nannten die Jugendlichen sehr häufig die Gefahr durch erhobene Daten im Netz. Bei den 17- bis 30-Jährigen wurde die Verbreitung von Fake News als Hauptrisiko bei der Nutzung digitaler Geräte genannt.

Lange Bildschirmzeit und Schlafmangel

Da sich die Gefahr der langen Bildschirmzeit bereits im ersten „Bee Secure Radar“ herauskristallisiert hatte, wurde dieser Punkt im zweiten Bericht mithilfe des „Zenter fir exzessiivt Verhalen a Verhalenssucht“ (ZEV) weiter vertieft. So gab beispielsweise die Hälfte der Jugendlichen an, Schwierigkeiten zu haben, mit der Internetnutzung aufzuhören, wenn sie erst mal damit angefangen haben. Einer von fünf Jugendlichen gab an, wegen des Internets oft oder sehr oft nicht genug Schlaf zu bekommen. Die Hälfte der jungen Leute sagte, oft oder sehr oft bei Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit ins Netz zu gehen.

Christine Konsbrück stellte allgemein fest, dass sich die meisten Jugendlichen den Risiken und Gefahren im Netz bewusst seien. „Auch haben sie, zumindest ihrer eigenen Ansicht zufolge, die notwendigen Kapazitäten, mit diesen Risiken adäquat umzugehen.“

Für SNJ-Direktor Georges Metz soll der „Bee Secure Radar“ zur Diskussion anregen
Für SNJ-Direktor Georges Metz soll der „Bee Secure Radar“ zur Diskussion anregen Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Dora Pereira Fernandes betonte, dass die im Rahmen des „Bee Secure Radar“ erhobenen Daten nicht repräsentativ seien. „Diese haben den Anspruch, die Daten der in diesem Bereich arbeitenden Akteure zu vervollständigen“, sagte sie. „Der Bericht soll lediglich Tendenzen festhalten und zur Diskussion anregen“, ergänzte Georges Metz, Direktor des SNJ.

Die Umfragen

Die Daten wurden laut Dora Pereira Fernandes unter anderem anhand von zwei Umfragen erhoben. Erstere fand online, insbesondere über Social Media, bei 255 Jugendlichen zwischen zwölf und 30 Jahren statt. Die zweite Umfrage wurde in Zusammenarbeit mit TNS Ilres bei Eltern und Kindern im Alter von drei bis 16 Jahre durchgeführt. Dabei wurden 500 Eltern befragt. Die Hälfte hatte Kinder im Alter von drei bis elf Jahre, die andere Hälfte von zwölf bis 16 Jahre. Eltern und Kinder wurden jeweils unabhängig voneinander befragt, also nicht aus dem gleichen Haushalt. Daneben flossen in den „Bee Secure Radar“ auch Daten der Helpline und Stopline des KJT sowie 12.000 Erhebungen von Schülern aus Fragebögen, die bei den Weiterbildungen von Bee Secure ausgeteilt wurden.

Sam
8. Februar 2023 - 20.41

Die Eltern und Kinder sollten bei solchen Umfragen überhaupt nicht mitmachen, weil der Staat wird nur Erziehungsmassnahmen einführen. Zum Wohle des Einzelnen natürlich. Er wird euch allen das Recht auf freie Entwicklung nehmen. Ueber die Hintertür. Keiner merkt's. Dies haben die Corona-Leugner sehr gut kapiert.