LBBL DamenHostert verteidigt seinen Titel in extremis

LBBL Damen / Hostert verteidigt seinen Titel in extremis
Zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte geht der Meistertitel in den Gréngewald Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Spannender kann eine Meisterschaft nicht verlaufen. Düdelingen schien sich am Donnerstagabend bereits auf der Siegerstraße zu bewegen, ehe die Krone wieder in die Hände von Hostert fiel. Der T71 wird das Gréngewald-Trauma einfach nicht mehr los. Im dritten Meisterschaftsfinale, nach 2019 und 2023, zwischen den beiden Top-Teams gewinnt Hostert seinen dritten Titel.  

Der Showdown der Damenmeisterschaft fand vor vollem Haus statt. Bereits eine Stunde vor dem Anwurf war kein Ticket mehr zu bekommen und manch neutraler Basketballfan musste wieder den Heimweg antreten. Auf dem Parkett sah man zwei hochmotivierte Teams, die sofort zur Sache gingen – kein Vergleich mit den vier vorangegangenen Partien, in denen jeweils die Defensivarbeit Trumpf war. Düdelingen suchte den direkten Weg zum Korb. So schockten Etute und Loyd die Lokalmannschaft und ihre Fans gleich zu Beginn (0:4). Der Gréngewald zeigte jedoch ein ganz anderes Gesicht als am vergangenen Samstag in Düdelingen. Logic, als lokale Taktgeberin, gab die Richtung an, auch wenn ihre Würfe noch erfolglos blieben. Aus der Distanz war Hostert jedoch präsent und so konnten Lisy Hetting (3), Logic (2) und Van Kleunen immerhin sechs von sieben Versuchen aus der Distanz versenken.

Die Trefferquote war in beiden Lagern extrem hoch: 60 Prozent für Hostert, 55 für Düdelingen. Die Kontrahenten, die sich wohl das Beste für das alles entscheidende Endspiel aufbewahrt hatten, waren sich ebenbürtig und das erste Viertel endete auf Augenhöhe.  Die offensivere Partie spielte sicherlich dem Titelverteidiger in die Karten, allerdings war Hostert schnell in Foultrouble. Zur Pause waren Cahill (2) und Van Kleunen (3) mit mehr Fehlern behaftet als das ganze Düdelinger Team (4), was die Spielweise der „Greens“ hemmte. Der T71 ließ den Ball weiterhin gut drehen und Mreches brachte die Gäste mit zwei Dreiern auf Orbit (35:40). Bei Halbzeit betrug der Düdelinger Bonus acht Punkte.

„Von der Hölle ins Paradies“

Jubel im Lager des Gréngewald Hostert
Jubel im Lager des Gréngewald Hostert Foto: Editpress/Fernand Konnen

Aber es war noch rein gar nichts entschieden, denn der Gréngewald verringerte seinen Rückstand auf winzige zwei Zähler. Mit dem dritten Fehler von Cahill schienen jedoch dem lokalen Team die Felle wegzuschwimmen. Etute hatte nun freie Fahrt und katapultierte den T71 in Richtung Titel. Mit jeweils vier Fehlern von Cahill und Van Kleunen war Hostert in seinem Bewegungsradius stark eingeschränkt, um die Düdelinger Kreise einzuengen und selbst zu reagieren. „Von der Hölle ins Paradies“, so umschrieb der Hosterter Coach François Manti die Wende im Spiel. „Dies war ein verrücktes Szenario. Vor dem vierten und fünften Foul von Ehis (Etute) befanden wir uns in einer schlechten Lage. Ihr Foul-Aus hat die Partie und die Dynamik total geändert. Wir waren in Foul-Gefahr und alles wurde plötzlich über den Haufen geworfen. Auch wenn wir nicht überragend in der Finalserie waren, haben wir aufgrund der gesamten Saison den Titel nicht gestohlen. Es wird sich nächste Saison viel bei uns ändern.“

Innerhalb von 100 Sekunden platzte somit der Düdelinger Traum. Nach drei Fouls in Folge, davon zwei offensiven, verlor der T71 sein wichtigstes Puzzleteil. Knapp acht Minuten vor Spielende schöpfte Hostert nun wieder Hoffnung, während Düdelingen nicht wusste, was geschah. Im Nu brach bei den Gästen alles auseinander. Der Gréngewald fand jetzt zu seinem eigentlichen Spiel und traf Korb um Korb. Genau das Gegenteil auf der anderen Seite, wo Mreches und Co. überhaupt nicht mehr erfolgreich waren. „Wir haben die Partie über mehr als 30 Minuten kontrolliert und eine ausgezeichnete Finalserie bestritten“, so ein enttäuschter Düdelinger Trainer Jérôme Altmann. „Wir müssen uns vorwerfen, dass wir unsere offenen Würfe trotz einer geänderten Konstellation nicht mehr verwerten konnten. Im zweiten Viertel konnten wir Hostert auf zwölf Punkte halten, allerdings trafen wir nur acht Punkte im letzten Durchgang. Viereinhalb Spiele lang hatten wir keine Foul-Probleme. Es war ein großer Schock für uns: Es ist schwer, als Team und als Trainer auf solch eine Situation zu reagieren.“

So geschah, was geschehen musste: Nach einem Dreier von Cahill übernahm Hostert die Führung, die man, trotz aller Versuche von Geniets, nicht mehr aus den Händen geben sollte. In den letzten acht Minuten gelang nämlich Düdelingen kein Korb mehr aus dem Feld heraus. Und so konnte erneut der Gréngewald im ewigen Duell mit Düdelingen jubeln. 

Statistik

„T“-Bestnote: Sam Logic (Gréngewald Hostert)
Viertel: 24:23, 12:21, 21:25, 24:8
Hostert: Logic 24, Van Kleunen 22, Cahill 14, L. Hetting 9, Wolff 4, T. Hetting 4, Schreiner 3, Hetto 1
Düdelingen: E. Etute 21, Winton 14, Mreches 14, Loyd 12, Geniets 8, Mossong 8, J. Etute 0, Blasen 0, Dittgen 0
Schiedsrichter: Greisch/Marchal/Malané
Zuschauer: 489 zahlende 


Im Überblick

Play-off-Finale („best of five“):
1. Spiel:

Hostert – Düdelingen 62:56
2. Spiel:
Düdelingen – Hostert 59:56
3. Spiel:
Hostert – Düdelingen 82:75
4. Spiel, am Samstag:
Düdelingen – Hostert 78:64
5. Spiel:
Hostert – Düdelingen 81:77