RadsportGiro: Pogacar düpiert die Konkurrenz weiter

Radsport / Giro: Pogacar düpiert die Konkurrenz weiter
Tadej Pogacar kann beim Giro d’Italia nur noch durch Sturz oder Krankheit geschlagen werden Foto: Luca Bettini/AFP

Alleskönner Pogacar düpiert bei einer Machtdemonstration auf der anspruchsvollsten Giro-Etappe seine Konkurrenz. Immerhin: Beim Zeitfahren am Samstag musste er sich Filippo Ganna geschlagen geben. 

Tadej Pogacar dominiert den 107. Giro d’Italia weiter nach Belieben. Der Slowene hat auch beim zweiten und letzten Zeitfahren des diesjährigen Giro keine Schwäche gezeigt und seine Gesamtführung ausgebaut. Der zweimalige Tour-de-France-Sieger vom UAE Team Emirates belegte am Samstag nach 31 weitgehend flachen Kilometern von Castiglione delle Stiviere nach Desenzano del Garda den zweiten Platz. Der zweimalige Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna (Italien/Ineos Grenadiers) sicherte sich 29 Sekunden vor Pogacar den Tagessieg.

Am Sonntag lieferte der 25-jährige Slowene eine eindrucksvolle Klettershow auf der Königsetappe der Italien-Rundfahrt und baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung deutlich aus. Bei einer erneuten Machtdemonstration vor der chancenlosen Konkurrenz auf dem Teilstück mit mehr als 5.400 Höhenmetern holte Pogacar seinen vierten Sieg bei der diesjährigen Rundfahrt. Der Ecuadorianer Nairo Quintana und der Deutsche Georg Steinhauser fuhren im Ziel in Livigno als Zweiter und Dritter über den Strich. 

Die Profis mussten fünf große Anstiege bewältigen, darunter drei der Kategorie eins. 14 Kilometer vor dem Ziel hatte Pogacar einen seiner gewohnt explosiven Antritte initiiert – und ließ seine Konkurrenten hinter sich. Vor dem Start der Rundfahrt hatte er bekräftigt, dass er sich besonders auf die 15. Etappe freue. Pogacar ging mit einem Zeitabstand von 3:41 Minuten in das Teilstück. Das Multitalent baute seinen Vorsprung am Sonntag auf mehr als sechs Minuten aus. Der Giro-Sieg ist ihm praktisch nur noch durch einen Sturz oder eine Erkrankung zu nehmen. 

Mit in der Ausreißergruppe des Tages war auf der schweren Etappe auch Michel Ries. Am Ende war die Fluchtgruppe nicht erfolgreich, Ries wurde 28., 13:53 Minuten hinter Pogacar. 

Am Montag stand für die Profis der zweite Ruhetag an. Dienstag geht es erneut hoch her. Die 206 Kilometer nach Santa Cristina führen aber nicht wie geplant über den Stelvio-Pass (Stilfserjoch) auf 2.758 Metern über null. Der höchste Punkt des Giro wurde wegen Lawinengefahr aus dem Streckenplan genommen. Die Profis fahren über den Umbrailpass. Die Rundfahrt endet in einer Woche in Rom.

Im Überblick

107. Giro d’Italia, 14. Etappe, Einzelzeitfahren: Castiglione delle Stiviere – Desenzano del Garda (31,2 km):
1. Filippo Ganna (Italien/Ineos Grenadiers) 35:02 Minuten, 2. Tadej Pogacar (Slowenien/UAE Team Emirates) 0:29 Minuten zurück, 3. Thymen Arensman (Niederlande/Ineos Grenadiers) 1:07, 4. Geraint Thomas (Großbritannien/Ineos Grenadiers) 1:14, 5. Luke Plapp (Australien/Jayco AlUla) 1:18, 6. Antonio Tiberi (Italien/Bahrain Victorious) 1:19, … 72. Michel Ries (Luxemburg/Arkea-B&B Hotels) 5:01

15. Etappe: Manerba del Garda – Livigno/Mottolino (222 km):
1. Tadej Pogacar (Slowenien/UAE Team Emirates) 6:11:41 Stunden, 2. Nairo Quintana (Kolumbien/Movistar Team) 0:29 Minuten zurück, 3. Georg Steinhauser (Scheidegg/EF Education-EasyPost) 2:32, 4. Romain Bardet (Frankreich/Team dsm-firmenich PostNL) 2:48, 5. Daniel Felipe Martinez (Kolumbien/Bora-hansgrohe), 6. Geraint Thomas (Großbritannien/Ineos Grenadiers) beide 2:51, … 28. Ries 13:53

Stand in der Gesamtwertung nach 15 von 21 Etappen:
1. Pogacar 56:11:42 Stunden, 2. Thomas 6:41 Minuten zurück, 3. Martinez 6:56, 4. O’Connor 7:43, 5. Antonio Tiberi (Italien/Bahrain-Victorious) 9:26, 6. Arensman 9:45, 7. Bardet 10:49, 8. Filippo Zana (Italien/Team Jayco AlUla) 11:11, 9. Rubio 12:13, 10. Hirt 13:11, … 28. Ries 52:20