Wettbewerb der FinanzzentrenLuxemburg ist wieder in den weltweiten Top 20

Wettbewerb der Finanzzentren / Luxemburg ist wieder in den weltweiten Top 20
Luxemburg steht auf Platz 19 der wichtigsten Finanzplätze der Welt Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Im Ranking der Finanzplätze war Luxemburg seit 2020 spürbar nach hinten gerutscht. Zuletzt konnte es jedoch wieder zulegen. Laut der neuesten Ausgabe liegt das Großherzogtum wieder in den weltweiten Top 20.

Der Global Financial Centres Index (GFCI) ist ein wichtiges Marketinginstrument für Finanzstandorte. Zweimal im Jahr wird das Ranking veröffentlicht. Untersucht werden Aspekte wie Geschäftsumfeld, Entwicklung des Finanzsektors, Infrastruktur, Fachwissen der Mitarbeiter, Ruf des Platzes und einige weitere Faktoren. Hinzu kommen die Ergebnisse einer Online-Umfrage. Untersucht für diese 33. Ausgabe des Rankings wurden mehr als 120 Finanzplätze weltweit.

Nachdem der Finanzplatz Luxemburg während mehrerer Ausgaben des Rankings immer weiter nach hinten gerutscht war, konnte er in der jüngsten Ausgabe (März 2023), wie auch bereits in jener vom September 2022 nun wieder einige Plätze gutmachen. Mittlerweile steht er somit wieder auf Platz 19 der wichtigsten Finanzplätze der Welt. Zwischen München und Zürich. Zwei Plätze besser als vor sechs Monaten. Und sogar acht Plätze besser als vor einem Jahr.

Luxemburg ist damit wieder in den Top 20 der globalen Finanzplätze vertreten. Von den viel besseren Zahlen, die das Großherzogtum in der Vergangenheit mal erreicht hatte, bleibt das Land jedoch weiter deutlich entfernt. Im September 2020 beispielsweise lag man weltweit auf Platz zwölf.

Die wichtigsten Finanzplätze in Europa: In der zweiten Kolonne steht der weltweite Rang dieser Städte 
Die wichtigsten Finanzplätze in Europa: In der zweiten Kolonne steht der weltweite Rang dieser Städte  Quelle: GFCI 33

Paris weiter die Nummer eins in der EU

Auch innerhalb der Europäischen Union hat der Finanzplatz Luxemburg seinen früheren Glanz noch nicht zurückerlangt, konnte seine Positionierung jedoch leicht verbessern. Zählte das Land Ende 2020 noch als wichtigster Finanzplatz in der Staatengemeinschaft, so belegt es aktuell nur noch den fünften Rang – einen Platz besser als vor sechs Monaten. Als die drei wichtigsten Finanzzentren der EU gelten Paris, Amsterdam und Frankfurt. Europaweit belegt Luxemburg derzeit den sechsten Platz.

Im aktuellen GFCI ist Luxemburg nun zwei Plätze in den Rängen nach oben gerutscht, hat aber gleichzeitig drei Bewertungspunkte (auf aktuell insgesamt 705 Punkte) verloren. Das Rennen zwischen den EU-Standorten ist eng: Paris, Amsterdam, Frankfurt und München zählen je 710, 708, 707 und 706 Punkte.

Langfristig gesehen hat sich Luxemburg in der Positionierung verbessert: Im März 2007, als das Ranking erstmals erstellt wurde, belegte das Land Platz 26 weltweit. Andere europäische Finanzzentren wie Frankfurt und Paris lagen damals mit dem sechsten beziehungsweise elften Platz klar vor Luxemburg. Ihre Spitzenpositionen mussten sie jedoch nach und nach vornehmlich an asiatische Großstädte abgeben.

Europäische Union nicht in Top 10

Als wichtigster Finanzplatz der Welt gilt nach wie vor New York (mit 760 Punkten). Dahinter folgen London, Singapur, Hongkong und San Francisco. Insgesamt vier Städte unter den ersten zehn befinden sich in Asien, fünf in den USA. Als einzige Stadt aus der Europäischen Union hat es Paris (Platz 14) bis in die weltweiten Top 15 der Finanzplätze geschafft. Russlands Hauptstadt Moskau musste derweil einen weiteren Absturz (auf Platz 86) in Kauf nehmen.

Neben einer allgemeinen Bewertung der Finanzplätze wurde im nun vorgestellten Bericht noch ein besonderes Augenmerk auf die FinTech-Branche gelegt. Insgesamt wurde das betreffende Angebot von 114 Zentren unter die Lupe genommen: New York behält seine führende Position, gefolgt von San Francisco und London. Auch Los Angeles, Boston, Chicago und Schanghai sind weiterhin in den Top 10 vertreten, während Singapur und Washington in die Top 10 der FinTech-Branche aufsteigen und Peking und Hongkong verdrängen.

Hervorgehoben wird in dem Bericht derweil auch, dass Luxemburg zu den fünf Städten weltweit zählt, die in der Rangliste für FinTech jeweils um zehn oder mehr Plätze zugelegt haben. Ein Bereich, in dem im Großherzogtum deutliche Anstrengungen unternommen werden. Das Land liegt mittlerweile auf Platz 49, zwischen Abu Dhabi und Brüssel. Die erste EU-Stadt im Ranking ist Paris auf Platz 19.


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