RankingIm Wettbewerb der Finanzzentren fällt Luxemburg weiter zurück

Ranking / Im Wettbewerb der Finanzzentren fällt Luxemburg weiter zurück
Laut der neuesten Ausgabe des Global Financial Centres Index ist Luxemburg aktuell nur noch der zehntwichtigste Finanzplatz in Europa Foto: Editpress/Isabella Finzi

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Im internationalen Vergleich hat der Finanzplatz Luxemburg zuletzt an Bedeutung verloren. Er gilt mittlerweile nur noch als der 27.-wichtigste weltweit. In Europa ist Luxemburg nicht einmal mehr in der Liga der Top 5 vertreten.

Der Global Financial Centres Index (GFCI) ist ein wichtiges Marketinginstrument für Finanzstandorte. Zweimal im Jahr wird das Ranking veröffentlicht. Untersucht werden Aspekte wie Geschäftsumfeld, Entwicklung des Finanzsektors, Infrastruktur, Fachwissen der Mitarbeiter, Ruf des Platzes und einige weitere Faktoren. Hinzu kommen die Ergebnisse einer Online-Umfrage. Untersucht für diese 31. Ausgabe des Rankings wurden 119 Finanzplätze weltweit.

Die zehn wichtigsten Finanzplätze der Welt
Die zehn wichtigsten Finanzplätze der Welt BILD: Screenshot GFCI 31

In der jüngsten Ausgabe (Ende März 2022) schneidet Luxemburg nicht besonders gut ab. Verglichen mit der Ausgabe von letztem Herbst ist der Finanzplatz weitere sechs Plätze nach hinten gerutscht. Verglichen mit Ende März 2021 ist es ein Rückgang von zehn Stellen. Als Resultat gilt das Großherzogtum nun nur noch als 27.-wichtigster Finanzplatz der Welt. Im September 2020 lag das Land noch auf Platz zwölf.

Auch innerhalb der Europäischen Union hat der Finanzplatz Luxemburg deutlich an Glanz verloren. Zählte das Land Ende 2020 noch als wichtigster Finanzplatz in der Staatengemeinschaft, so belegt Luxemburg aktuell nur noch den sechsten Platz. Vorbeigezogen sind Paris, Frankfurt, Madrid, Amsterdam und Stockholm. Europaweit ist Luxemburg sogar auf den neunten Platz zurückgefallen. Außerhalb der EU gelten neben London auch Zürich, Edinburgh und Genf als wichtigere Finanzplätze.

Im aktuellen GFCI ist Luxemburg zudem nicht nur in den Rängen nach hinten gerutscht, sondern hat auch zwölf Bewertungspunkte (aktuell insgesamt 676 Punkte) verloren. So manche Konkurrenzstandorte haben ebenfalls Punkte einbüßen müssen, etwa London (minus 14 Punkte), Frankfurt (minus 7 Punkte), Amsterdam (minus 11 Punkte), Zürich (minus 4 Punkte), Edinburgh (minus 5 Punkte) und Genf (minus 14 Punkte).

Paris ist die Nummer eins in der EU

Nur wenige europäische Standorte, etwa Paris (plus 1 Punkt) und Madrid (plus 3 Punkte), konnten ihre Punktzahl verbessern. Hervorstechen tut die Stadt Berlin, deren Bewertung um 43 Punkte zulegte – und die daher im Ranking um 18 Plätze nach ober kletterte (auf nunmehr Platz 42). Auch Belgiens Hauptstadt Brüssel konnte ihr Ranking verbessern und liegt nun auf Platz 36. Dublin hingegen fiel leicht, auf Platz 43.

Als wichtigster Finanzplatz der Welt gilt nach wie vor New York. Dahinter folgen weiterhin London und Hongkong. Leicht vorgerückt auf den vierten und fünften Platz sind Schanghai und Los Angeles. Insgesamt sechs Städte unter den ersten zehn befinden sich in Asien. Keine einzige Stadt aus der Europäischen Union hat es bis in die weltweite Top 10 der Finanzplätze geschafft.

Als Nummer eins in der Staatenunion gilt die französische Hauptstadt Paris (weltweit Platz 11). Dahinter folgen Frankfurt, Madrid, Amsterdam und Stockholm. Erst danach kommt Luxemburg. Überholt hatte Paris zuvor nicht nur Luxemburg, sondern auch Frankfurt, Sitz der Europäischen Zentralbank. Luxemburg gilt als spezialisierter globaler Finanzplatz, Frankfurt und Paris gelten als breiter aufgestellt.

Langfristig gesehen hat sich Luxemburg bei der Positionierung stabil gehalten: Im März 2007, als das Ranking erstmals erstellt wurde, belegte das Großherzogtum Platz 26 weltweit. Andere europäische Finanzzentren wie Frankfurt und Paris lagen damals mit dem sechsten beziehungsweise elften Platz klar vor Luxemburg. Ihre Spitzenpositionen mussten sie jedoch nach und nach vornehmlich an asiatische Großstädte abgeben.

Die Daten, auf die sich das aktuelle Ranking bezieht, stammen vom Ende des Jahres 2021. Der Einmarsch Russlands in der Ukraine habe demnach noch keine Auswirkungen auf die Ratings, so die Autoren. Klar scheine jedoch, dass die Entwicklung der russischen Finanzzentren Moskau (aktuell Platz 51) und Sankt Petersburg (aktuell Platz 97), nach der Verhängung umfassender internationaler Sanktionen, wohl stark zurückgehen werde.

Gut in den „grünen Finanzen“

Im Nischenbereich der „grünen Finanzen“ schneidet Luxemburg, trotz eines Rückganges von zwei Positionen, derweil weiterhin sehr gut ab. Dies geht aus einem weiteren Finanzzentrum-Ranking, dem Global Green Finance Index 9, der ebenfalls von der Denkfabrik Z/Yen erstellt wird, hervor. Europäische Städte bleiben in puncto grüne Finanzen weltweit führend, mit London und Amsterdam auf den beiden ersten Plätzen. Luxemburg folgt auf einem guten siebten Platz. Innerhalb der EU liegt das Großherzogtum auf Platz drei, nach Amsterdam und Stockholm.

Die wichtigsten 15 Finanzplätze in Europa
Die wichtigsten 15 Finanzplätze in Europa Bild: Screenshot GFCI 31

Grober J-P.
19. Mai 2022 - 20.43

Yuriko bitte wieder das Bankgeheimnis einführen! Wie sagte mal mein Lehrmeister H. Kiesling, wir haben eine schöne Bandbreite, aber wir müssen auf der gesamten Breite innovativ bleiben, sonst geht es den Bach runter. Momentan läuft das mit den Waffen ganz gut. Betonstahl wird auch immer weniger aber immer teurer. Hoffentlich läuft das mit den Akkus! Gibt es noch Kupfererz an der Our?

Luc
19. Mai 2022 - 14.47

Nach eng Kéier GAMBIA a Lëtzebuerg ass wéit ôfgeschloen op der lëschter Plâtz.