Kurz und knappPostkarten aus Malmö: Geschichten, wie sie der ESC schreibt

Kurz und knapp / Postkarten aus Malmö: Geschichten, wie sie der ESC schreibt
 Foto: Jessica Oé

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10.5. Die Augen werden schwer

Ein deutscher Kollege hatte die Luxemburger Presse schon am Montag gewarnt, dass man am Ende der Woche die Erschöpfung richtig tief in den Knochen stecken würde. So richtig ernst genommen hat man ihn nicht. Wenige Tage später muss man gestehen: Er hatte Recht. Die zahlreichen langen Tage fordern langsam aber sicher ihren Tribut. Und ein weiterer Nebeneffekt: Die Finger schmerzen so langsam wegen des vielen Tippens. 

10.5. Volles Haus

Je näher das Finale rückt, desto höher ist in Malmö auch der Andrang im ESC-Pressezentrum. Die an einen Flughafen erinnernde Kontrolle am Eingang dauert lange, viele der Tische sind besetzt. Und zum morgigen Finale soll es noch voller werden.

 Foto: Jessica Oé

9.5. Typisch schwedischer Protest 

 Foto: Jessica Oé

Beim pro-palästinensischen Protestzug begegnete unsere Journalisten den wohl schwedischsten aller Protestler. 

9.5. Europatag in Malmö

In Luxemburg gab es am Donnerstag gleich zwei Feiertage. Zum Europatag lud RTL die anderen Journalistenvertreter zum Mittagessen ein. 

 Foto: RTL

9.5. Bunter Vogel gesichtet

Mit so viel Farbe hat man am späten Abend nicht mehr gerechnet: ESC-Fan Leslie ist ein wandelnder Paradiesvogel. Ein Spitzname, den sie mit sehr viel Stolz trägt. Die ältere Britin fällt uns vor allem wegen ihres selbst gehäkelten Schals auf. Da finden sich nämlich alle teilnehmenden ESC-Länder wieder. Sogar Luxemburg. „Dafür hab ihr noch einen kleinen Ehrenplatz gefunden“, meint sie lachend. Ihren bunten Hut und die Ketten mit vielen ESC-Länderfarben und Flaggen hat sie auch selbst gemacht. „Dazu nehme ich einfach meine alten Leggings-Hosen“, erzählt sie. Die könne man zerschneiden und perfekt zu Knüpfmaterial flechten. Dann wird sie von zwei weiteren Fans aus Irland und Cornwall erkannt. Sie hätten sie 2023 kennengelernt und wollen ein Selfie. Man gerät ins Plaudern: Leslie hat bereits an mehr als 15 Eurovision Song Contests teilgenommen, erzählt sie uns. Ihr bisheriger Favorit: 2023 in Liverpool. Da musste sie nicht so weit reisen.  Den Geschichten Leslies hätte man noch die ganze Nacht lauschen können, doch leider ist auch die freundliche Dame sehr müde. Aber sie sei fast jeden Tag rund um die Arena zu finden, sagt sie – und schenkt uns Journalistinnen noch ein kleines Abschiedsgeschenk: Zwei selbstgefertigte Armbänder, eins in den Farben Luxemburgs und eins in den des ESC in Malmö. Schon jetzt ein Andenken, das einen besonderen Platz einnehmen wird. 

8.5. Ausgelassen feiern

Zurück im Hotel ist doch das Adrenalin noch stärker als die Müdigkeit. Eine kurze Nachfrage in der Hotelrezeption und die Füße tragen einen zu einer populären Bar ein paar Straßen weiter – und man landet mitten in einer ESC-Party. Fans feiern hier ausgelassen im „inoffiziellen EuroKlub“, wie es ein Däne im Gespräch verrät. Die Gäste vor Ort sind unheimlich kontaktfreudig und kommen aus der ganzen Welt. Uns gratulieren unter anderem Fans aus Australien, Schweden, Großbritannien, den Philippinen und den Niederlanden fürs Weiterkommen ins Finale, fast so, als sei man selbst und nicht Tali für diese Leistung verantwortlich. Vor allem aber wird beim Herumsehen in der Bar klar, wieso manche Eurovision-Fans von einer einwöchigen Dauerparty sprechen. Die Menschen tanzen und singen bis in die frühen Morgenstunden zu den größten ESC-Hits und sind selbst mit einigem Alkohol im Blut noch sehr textsicher. 

8.5. Hoppel schneller

Als sich die Luxemburger Journalisten am späten Dienstagabend nach getaner Arbeit aus dem Pressezentrum schleppen, ist die letzte Bahn zurück zum Hotel leider schon abgefahren. Zu dritt geht es zum ersten Mal diese Woche im Taxi zurück. Während der Fahrt laufen mindestens fünf Hasen quer über die Straße. Etwas verwundert geht die Frage an den Fahrer, ob das in Malmö normal sei, dass abends so viele der fluffigen Vierbeiner in der Stadt herumhüpfen. „Ja, da muss man immer seine Augen gut aufhalten. Das ist wegen der vielen Grünanlagen in der Stadt. Aber wir haben einen Pakt mit ihnen: Wir fahren nicht schneller als erlaubt und dafür hoppeln sie schneller zur Seite, wenn wir kommen.“

8.5. Emotionaler als gedacht

Der Dienstagabend wurde am Ende doch noch spannender als gedacht. Als Journalist ist man normalerweise gewohnt, seine Distanz zu halten. Auch wenn man seine persönliche Meinung hat, darf man sich nicht mitreißen lassen, sondern versucht einen neutralen Blick zu halten. Beim ESC allerdings scheinen diese Regeln plötzlich ungewollt auszusetzen.

Den größten Teil des Abends verbringt die Luxemburger Presse ziemlich ruhig. Man sieht sich gemeinsam die Show im Pressezentrum an, einige tickern, andere bereiten ihren Artikel vor. Doch als ankündigt werden soll, wer im Finale mit dabei ist, steigt bei allen die Nervosität. Name für Name wird genannt – doch lange kein Luxemburg. Aus verschiedenen Ecken im Presseraum kommt Jubel auf. Die Spannung steigt weiter, am liebsten würde man die Fingernägel kauen.

Und als es dann mit dem letzten noch freien Platz endlich „Luxemburg“ heißt, bricht am Luxemburger Tisch und den „adoptierten“ Nachbarn großer Jubel aus, während man den vorbereiteten Artikel mit zittrigen Händen publiziert. Dabei ist man doch eigentlich nur vor Ort, um über das Resultat zu berichten. Woher jetzt das ganze Adrenalin kommt, ist ein kleines Rätsel. Rundherum gratulierten plötzlich die Kollegen aus anderen Ländern, manche fragen sogar die Kollegin vom L’essentiel nach einem Interview, um über den Sieg Luxemburgs zu sprechen. Man realisiert: Das hat einem doch viel mehr bedeutet, als man vorher dachte.  Dann steht die Pressekonferenz mit den qualifizierten Teilnehmern an und eigentlich sollte der Arbeitsmodus wieder greifen. Doch bis spät in die Nacht hinein wirkt der Dienstagabend wie ein Fiebertraum, den man mit den anderen Journalisten vor Ort teilt. 

 Foto: Sarah Louise Bennett

7.5. Journalists gonna Journalist

Dass bei der Liveshow eine richtig gute Stimmung im Presseraum herrschen würde, prophezeiten die alten ESC-Hasen schon am Montag. Immer wieder fängt ein anderer Teil des Saals an zu tanzen, wenn gerade das eigene Land beim ESC dran ist. Doch bei Baby Lasagna aus Kroatien stehen plötzlich fast alle Journalisten in der Mitte: Ein Teil feiert mit Flaggen und Schildern, als seien sie Fans, die mitten in der Arena stehen. Und die andere Hälfte hat die Handys und Kameras raus, um das Happening zu dokumentieren. Man kann die Arbeitsreflexe halt nicht abschalten.  

 Foto: Jessica Oé

7.5. An der Seitenlinie des Promikorridors

Im Pressezentrum hat sich das Luxemburger Team bereits am Montag einen ganzen Tisch geschnappt, der einen guten Blick auf die Bildschirme zulässt, wo später die Show übertragen wird. Schließlich will man alles mitbekommen. Was uns Frischlingen aber nicht bewusst war: Wir sitzen gleich neben dem „Promi-Highway“, wie es ein Pressekollege nennt. Denn die Delegationen und so manche Gäste müssen für den Backstage-Access durch den Pressebereich wandern. Was es erlaubt, auch mal kurzfristig die Delegationen anzusprechen, ob noch ein Interview möglich ist. Dass dann aber auch Gäste wie Conchita Wurst oder Drag Queen Elektra hinter einem vorbeiwandern, während man dabei ist, seine Artikel zu schreiben, sorgt schon für eine ungewöhnliche Arbeitsatmosphäre. 

 Foto: Jessica Oé

7.5. Raucher müssen draußen bleiben

Zigaretten sind in Schweden nicht gern gesehen. Schon seit 2005 ist das Rauchen in Raststätten, Restaurants und Bars verboten. Doch, wie der Kollege des Quotidien erfahren hat, ist auch auf Terassen die Zigarette ein No-Go. Er habe vor einem Interview einen Kaffee getrunken und wollte dazu seine eine Zigarette des Tages rauchen. Doch ein Kellner wies ihn darauf hin, dass seit 2019 auch auf Terrassen ein striktes Rauchverbot herrscht. Wer eine dampfen möchte, muss das in mindestens drei Metern Entfernung von einem Lokal tun. Das Gesetz betrifft übrigens auch öffentliche Spielplätze, Bushaltestellen und Bahnsteige und umfasst zudem E-Zigaretten.

7.5. Einmal kurz durchatmen

Malmö zeigt sich heute wirklich von seiner besten Seite. Ein blauer Himmel und eine fast schon frühsommerliche Wärme laden zum Spaziergehen ein. Und da sich überraschenderweise doch kurz ein Moment ergibt, um aus dem ESC-Modus auszubrechen, wird genau das getan. Los geht es vom Hotel, ohne großen Plan, da jetzt wieder von Sightseeing-Punkt zu Touristenmagnet zu eilen zu sehr nach dem klingt, was die beiden letzten Tage auf dem Programm stand. Wahlweise geht es nach rechts, links oder gerade aus – was dabei auffällt: Malmö hat erstaunlich viele Parks und Aufenthaltsflächen. Ein wenig wie in Luxemburg-Stadt die place d’Armes oder der Stadtpark. Bei dem guten Wetter werden die auch am Dienstagmittag richtig ausgenutzt. Hier ein Kind, das mit einem Eis und an Papas Hand durch den Park spaziert, dort zwei Freundinnen, die auf einer Bank ins Gespräch vertieft sind. Zum ersten Mal seit der Ankunft ist der Drang, mit anderen zu reden und sich auszutauschen, im Pausenmodus. Das Beobachten alleine reicht aus, um ein wenig Kraft zu tanken. 

Erst nach einer Weile fällt ein weiterer Faktor auf, wieso diese kleine Spazierstunde so zu genießen ist: Im Malmöer Zentrum ist es, trotz vieler Leute, die unterwegs sind, erstaunlich still. Es gibt viele Fußgängerzonen und auf den großen Stadtplätzen sind die Straßen an den Rand verbannt und durch viele Zebrastreifen und Bremsschwellen unterbrochen. Die paar Autos, die hier durchfahren, sind also gezwungen, langsam unterwegs zu sein. 

Einer der Stadtparks in Malmö
Einer der Stadtparks in Malmö Foto: Jessica Oé

7.5. Ein Döner mit drei Spaniern

Es ist kurz vor Mitternacht, als der Rucksack voller Elektronik endlich im Hotelzimmer abgelegt ist und die Suche nach einem Abendessen ansteht. Glücklicherweise empfiehlt die Rezeptionistin das Lokal gleich gegenüber dem Hotel, ein kleiner Dönerladen, der bis früh in die Morgenstunden geöffnet ist. Die gleiche Idee hatten auch drei spanische ESC-Fans, die bei der Generalprobe am Montagabend dabei waren. Sie seien alle drei aus Madrid, erzählen sie bei Cola und richtig guten Pommes. Mit dem eigenen Song seien sie nicht zufrieden. Doch über die Frage, wer den wohl gewinnen könnte, wird die nächste halbe Stunde diskutiert. Es sind Begegnungen wie diese, die den ESC doch irgendwie besonders machen. Eine der Spanier, mit denen man nicht einmal Namen ausgetauscht hat, weil man so damit beschäftigt war, sich über die Shows am Montag auszutauschen, bringt es wie folgt auf den Punkt: „ESC ist wie Fußball gucken mit Freunden. Nur kennt man die Freunde noch nicht und keiner ist sauer, wenn die Lieblingsmannschaft verliert.“ Darauf wird dann mit einer Cola-Dose angestoßen. 

7.5. FOMO einer Journalistin

Bisher ist der ESC vor allem eins. Ein besonderes Erlebnis, das immer wieder droht, einen etwas zu überfordern. Luxemburgs lange Abwesenheit auf der ESC-Bühne bedeutet auch, dass vor Ort keiner der Luxemburger Journalisten bisher Erfahrungen gemacht hat, wie es ist, die Veranstaltung abzudecken. Man versucht sich gegenseitig zu helfen, wo man kann. Doch schnell wird klar: Selbst bei der allerbesten Zusammenarbeit fühlt man sich ein wenig so, als würde der ESC viel zu schnell an einem vorbeirauschen.

Interviews zum Beispiel werden über die führenden Köpfe der nationalen Delegationen angefragt. Viele der langjährigen Kollegen kennen die Verantwortlichen gut, haben einen direkten Zugang zu ihnen oder sprechen sie im Medienraum direkt mit Vornamen und einem Handschlag an. Während die Frischlinge nicht mal wissen, wie jetzt alle 37 Heads of Media aussehen. Was dann das Interview bekommen etwas erschweren kann. Gleichzeitig sind die Veranstaltungen, Pressekonferenzen und dann zusätzlichen Interviews so getaktet, dass man kaum Zeit hat, kurz einen Schluck zu trinken. Dennoch ist man sich bewusst, dass man die Leser zu Hause auch mit den erhaltenen Informationen vorsorgen möchte, also irgendwo schnell noch etwas getippt werden sollte. 

Dazu gesellt sich das Wissen, dass es auch außerhalb des ESC-Mediencenters vieles zu erleben und erfahren gibt. Das Ende vom Lied: Irgendwie trägt man doch ein klein wenig FOMO mit sich rum. 

6.5. Erster Blick auf die Bühne

Um kurz nach 15 Uhr ist es so weit: Die Presse darf endlich in die Malmö-Arena. Für einen ESC-Neuling ein ziemlich aufregender Moment. Zunächst herrscht etwas Stress, da es heißt, dass keine Taschen mitgenommen werden dürfen. Das gesamte Equipment muss also im Schließfach untergebracht werden. Die Luxemburger Journalisten halten sich daran – und wundern sich kurz danach, dass viele andere Presseleute ihre Ausrüstung mit sich tragen. Doch ob neu dabei oder sehr erfahren: Der erste Blick auf die ESC-Bühne ist ziemlich überwältigend. Alle, die den Raum betreten, zücken sofort ihre Kamera, um Fotos (und viele Selfies) zu schießen. Schnell werden wir angewiesen, Platz zu nehmen. Zunächst ist die Presse ziemlich reserviert. Doch als die Show beginnt, wird plötzlich laut abgefeiert. 

 Foto: Jessica Oé

6.5. Willkommen im Pressezentrum

Nach den RTL- und Tageblatt-Journalisten sind auch Grégory Cimatti (Le Quotidien) und Sophie Schroeder (Radio 100,7) in Malmö gelandet. Beim ersten Treffen im Pressezentrum muss natürlich erst mal ein kleines Foto gemacht werden. Stellt man sich den ausländischen Kollegen vor, gibt es auf die Information, man sei aus Luxemburg, eigentlich immer die gleiche Reaktion: „Willkommen zurück! Es ist toll, dass Luxemburg wieder dabei ist.“ Die guten Vibes sorgen für gute Laune. Erfahrene niederländische Kollegen verrieten bei einem kurzen Gespräch am Sonntagabend, dass während den Liveshows – vor allem beim Finale – in dem Pressezentrum eine richtige Partystimmung herrscht. 

Grégory Cimatti (Le Quotidien), Sophie Schroeder (Radio 100,7) und Jessica Oé (Tageblatt)
Grégory Cimatti (Le Quotidien), Sophie Schroeder (Radio 100,7) und Jessica Oé (Tageblatt) Foto: Jessica Oé

6.5. Noch mehr Polizei

Während am Wochenende die verstärkte Polizeipräsenz bereits zu spüren war, ist sie am Montagmorgen kaum noch zu übersehen. Alleine vor der Malmö-Arena stehen sieben Polizeiautos. Mehrere Patrouillen scheinen sich untereinander auszutauschen. Auf den Straßen rund um die Venue und das Pressezentrum sind Barrikaden aufgerichtet. Journalisten, die den ESC schon in den Jahren davor vor Ort abgedeckt haben, bestätigen den Eindruck, dass dieses Mal deutlich mehr Sicherheitsmaßnahmen ergriffen wurden. Nur bei den jüngsten Wettbewerben in Israel (2019) und Kiew (2017) habe es eine ebenso deutliche Polizeipräsenz gegeben. 

 Foto: Jessica Oé

5.5. The Sound of Malmö

Keine 24 Stunden in Malmö im Einsatz und schon steht fest, was am Ende als Soundtrack hängen bleiben wird: Möwen sind in der Stadt fast überall präsent – durch die Nähe zum Meer ist das natürlich zu erklären. Doch irgendjemand muss ihnen wohl gesagt haben, dass diese Woche ESC ist, denn sie krächzen in der schwedischen Stadt besonders laut. Ihre Rufe hört man von frühmorgens bis in die Nacht hinein, egal wohin einen die Füße in Malmö tragen. 

 
  Foto: Jessica Oé

5.5. Es lebe das Fahrrad

Die Niederlande gelten als das fahrradfreundlichste Land in Europa. Doch zumindest Malmö steht den Niederländern in nichts nach. Fahrräder finden sich wirklich überall und als Fußgänger hat man besser nachzukontrollieren, ob man auf einer Fahrradspur oder einem Fußgängerweg unterwegs ist. Sonst klingelt es schon mal verärgert. 

 
  Foto: Jessica Oé

5.5. Polizei im Einsatz

Die Polizei ist in Malmö deutlich präsent. Doch nicht nur Fuß- und Autopatrouillen sind gut sichtbar unterwegs. Auch Fahrrad- und Motorradstreifen sind kein ungewöhnliches Bild. Zweimal gucken musste unsere Journalistin allerdings, als die erste Jetski-Streife am Kanal vorm Hotel vorbeifuhr. Selbst von ganz oben wird Wache geschoben: Auf einem der Dächer des Clarion Hotels wurde eine Polizeidrohne erspäht. 

5.5. Eurovision everywhere

Wer durch Malmö spazieren geht, muss schon schlafwandeln, um nicht zu merken, dass der ESC in der Stadt ist. Von Flaggen, die gefühlt überall hängen, über die Busse, die, wenn der Fahrer kurz Pause macht, stolz „Douze Points“ verteilen, bis hin zu riesigen Selfie-Stationen: Das ESC-Fieber hat die Stadt richtig im Griff. Sogar die Mülleimer machen beim Spaß mit. Irgendwie wirkt die ganze ESC-Werbung noch etwas überdimensioniert. Doch beim Austausch mit den langjährigen ESC-Fans Christian und Feret betonen beide, dass sich das schnell ändern wird. Viele Fans würden erst nach und nach anreisen. „Und am Samstag steigt dann die Riesenparty.“

4.5. „Wird immer teurer“

Am Samstagabend sind die langjährigen ESC-Fans Christian und Feret in Malmö unterwegs. Sie sind auf dem Weg ins Hotel, um sich für die Party im Euro-Club bereitzumachen. Im Gespräch mit dem Tageblatt erzählen sie unter anderem, dass die Fans für den ESC immer mehr auf den Tisch legen müssen. „Bei meinem ersten ESC hat man noch für so 300-Euro-Tickets bekommen, mit denen man zu allen Veranstaltungen hereinkam.“ Seitdem seien die Preise explodiert. Bei späteren ESCs hätte ein Ticket für den Eintritt bei drei Generalproben um die 1.000 Euro gekostet. „Das konnte man sich ja nicht mehr leisten“ Dieses Mal seien zum Glück die Preise „vernünftiger“. Um die 300 Euro haben sie pro Person gezahlt, um an den Generalproben teilzunehmen. Die Live-Shows gucken sie dann mit anderen Eurovision-Fans im Public Viewing in Malmö. 

4.5. Mit dem Zug nach Malmö

Zugreise übers Meer? Erlebt man auch nicht alle Tage.
Zugreise übers Meer? Erlebt man auch nicht alle Tage. Foto: Jessica Oé

Nachhaltig und preisgünstig nach Malmö: Das Tageblatt hat sich für die Reise zum ESC für den Zug entschieden. Trotz Warnungen über die (Un-)Pünktlichkeit der Deutschen Bahn war die 14-stündige Reise problemlos zu meistern. Von allen Bahnhöfen, durch die die Reise ging, war übrigens Kopenhagen der schönste. Dänemark punktet auch mit den beeindruckendsten und schönsten Aussichten vom Zug aus. Vor allem die langen Brücken über Meerengen und Buchten ließen das Gespräch mit den mitfahrenden Personen mehrfach stocken. 

Der Bahnhof in Kopenhagen
Der Bahnhof in Kopenhagen Foto: Jessica Oé