SportschießenZwei luxemburgische Finalisten: 39. Auflage des RIAC in Strassen stimmt FLTAS zufrieden

Sportschießen / Zwei luxemburgische Finalisten: 39. Auflage des RIAC in Strassen stimmt FLTAS zufrieden
Sylvie Schmit schaffte es beim RIAC erneut ins Finale Fotos: Jerry Gerard/Tageblatt

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Keine Corona-Restriktionen, attraktiver Schießsport und zwei luxemburgische Finalteilnahmen: Die RIAC („Rencontre internationale de tir aux armes à air comprimé“) 2022 stimmte Mil Manderscheid zufrieden. Der Präsident der FLTAS blickt auf die drei Tage zurück, wagt aber auch ein Blick auf die Zukunft des luxemburgischen Schießsports, die ihm Sorgen bereitet. 

RIAC-Präsident Mil Manderscheid ist zufrieden. Die 39. Auflage des luxemburgischen Schieß-Wettbewerbs verlief ohne größere Probleme. „Auf einer Skala von eins bis zehn gebe ich dem Wettbewerb organisatorisch als auch sportlich insgesamt eine Acht“, sagt Manderscheid. „Wir hatten kleine technische Probleme, aber die Schützen haben nichts gemerkt.“ 

Aus sportlicher Sicht merkt Manderscheid wie im Vorjahr wieder zwei luxemburgische Final-Teilnahmen an. Luftpistolen-Schütze Roland Quetsch erreichte am Samstag das Finale und wurde Sechster. Mit der gleichen Waffe erreichte Sylvie Schmit am Freitag das Finale und wurde Siebte. „Sylvie schafft es immer wieder, mindestens einmal ins Finale zu kommen. Sie ist sehr ehrgeizig und will immer das Beste herausholen“, sagt Manderscheid. Schmit wurde 2015 in den COSL-Promotionskader aufgenommen, verletzte sich dann aber an der Hand und „kommt seitdem nicht mehr richtig in Fahrt“, erklärt Manderscheid. Mittlerweile ist sie nicht mehr Bestandteil des COSL-Kaders.

Beeindruckend war über die drei Tage im „Centre national de tir a l’arc Marcel Barthasar“ in Strassen vor allem die Leistung der Goberville-Schwestern. Während die Silbermedaillen-Gewinnerin der Olympischen Spiele von London 2012, Céline, am Donnerstag und Freitag triumphierte, gewann ihre Schwester Sandrine am Samstag. Bei den Männern gab es mit der Luftpistole eine noch größere Dominanz: Der Schweizer Jason Solari konnte sich an jedem Tag durchsetzen. Zwei weitere Erfolge feierten die Schweizer durch Jan Lochbihler, der sich mit dem Luftgewehr durchsetzte. Nur am Samstag musste er sich dem Briten Dean Bale geschlagen geben. Bei den Damen gewann die Britin Seonaid McIntosh zweifach, den dritten Sieg sicherte sich Nina Christen aus der Schweiz. 

Große Nachwuchsprobleme

Die restlichen Luxemburger Schützen sind auf ihrem Niveau geblieben, sagt Manderscheid. „Es gab keine Leistungsausreißer nach oben oder unten.“ Ein besonderes Augenmerk galt dem Junior Luca Klein, der mit der Luftpistole bei 21 Schützen Platz 13, 14 und 15 belegte. Die FLTAS („Fédération luxembourgeoise de tir aux armes sportives“) leidet nach der Corona-Pandemie nämlich unter einem Nachwuchsmangel. „Es sieht sehr schlecht aus, wenn man sich unseren Nachwuchs anschaut“, sagt Manderscheid, der eher die Quantität als die Qualität bemängelt. „Wir hatten vor der Pandemie 30 Nachwuchs-Schützen. Im Augenblick sind es nur noch 18. Weil wir ein Hallensport sind, durften wir kaum trainieren. Deswegen haben sich die Jugendlichen für andere Sportarten entschieden“, sagt Manderscheid. 

Im nächsten Jahr will der Sportschützenverband aber erneut eine „Challenge des jeunes“, einen Wettbewerb für Elf- bis 20-Jährige, organisieren. Die Situation ist drastisch. „Es ist ein ganzer Neuaufbau nötig“, sagt der Präsident. Optimistisch stimmt ihn allerdings eine neue Gesetzgebung, die im März dieses Jahres in Kraft getreten ist. „Im Ausland können Kinder ab acht Jahren schießen. In Luxemburg durfte man erst mit 14 Jahren anfangen. Das sind sechs Jahre, die man nie mehr aufholen kann. Durch das neue Gesetz dürfen nun Elfjährige schießen.“ 

Starke Leistungen mit dem Luftgewehr: die Britin Seonaid McIntosh
Starke Leistungen mit dem Luftgewehr: die Britin Seonaid McIntosh