BoxenVom (Auf-)Schwung profitieren: Vor dem Pokalturnier des Düdelinger Boxklubs am Pfingstsamstag

Der am 29. April 1928 gegründete Boxverein richtet seinen Fokus auf die „Boxe anglaise“, die laut Alain Back, Präsident und Trainer des Vereins, als „noble Kunst“ gelte. Diese Variante ist im Gegensatz zu anderen Kampfsportarten weniger gefährlich, aber verlangt dennoch viel Disziplin. Alain Back ist selbst ehemaliger Boxer in Rümelingen gewesen und wechselte 2014 nach Düdelingen, wo er seither ebenfalls Direktor ist. Seine Karriere begann er als 16-Jähriger. Als das Angebot kam, in Düdelingen zu coachen, zögerte er keine Sekunde und schloss sich dem Verein an. Der Sport wurde ihm in die Wiege gelegt: Er ist Sohn des früheren Boxers und Verbandspräsidenten Pierre Back. Heutzutage arbeitet Alain Back mit Cédric Schmitt, ebenfalls ehemaliger Boxer in Rümelingen, der als zweiter Trainer im Amt ist.

Die Boxtrainings finden dreimal pro Woche statt (Montag, Mittwoch und Freitag). Mitglied innerhalb des Boxvereins Düdelingen werden ist für Jugendliche ab zwölf Jahren möglich. „Kindertrainings gibt es bei uns nicht, denn die Gefahr ist einfach zu groß“, erklärte Back. Der Verein lässt sich in zwei verschiedene Abteilungen gliedern: aktive Sportler, die an Wettbewerben teilzunehmen wollen, sowie die Freizeitboxer. Aktuell sind 15 Boxer sowie ein Dutzend Freizeitsportler in Düdelingen lizenziert.

Neben den Boxern des Ausrichters sind auch weitere luxemburgische Boxvereine eingeschrieben: der Boxclub Esch, Alpha Boxing Club Luxembourg, der Boxing Club Differdingen und auch der Central Boxing-Club Luxembourg (CBCL). Die Organisatoren rechnen mit etwa 300 Zuschauern. Die 40 Teilnehmer an dem Turnier spiegeln die Vielfalt wider, insofern, als zahlreiche europäische Nationalitäten repräsentiert sind, auch wenn die Mehrheit der Teilnehmer Luxemburger sind. Neben den luxemburgischen Athleten kämpfen Franzosen, zwei Portugiesen, ein Belgier und ein Italiener. Die Mehrheit der Gegner besitzt die französische Staatsbürgerschaft und vertritt die Boxklubs der Städte Paris und Nancy.

Die Altersspanne der Teilnehmer liegt zwischen 16 und 24 Jahren. Bei dem Pokal der Gemeinde Düdelingen sind insgesamt 20 Kämpfe geplant sowie zum Abschluss zusätzlich zwei Eliteduelle, die im Gegensatz zu den anderen Kämpfen ohne Kopfschutz durchgeführt werden müssen. Der zweite Unterschied zwischen den Amateur- und Elitekämpfen ist die Dauer. Während die Anfänger-Duelle jeweils dreimal zwei Minuten dauern, erstreckt sich ein Kampf bei der Elite auf dreimal drei Minuten. Da es sich um ein Pokalturnier handelt, wird es keine Unentschieden geben – sondern einen Gewinner (nach Schiedsrichterentscheid) nach jedem Kampf. Drei Kampfrichter werden im Einsatz sein.

Die Sportler von Alain Back bereiten sich seit September auf das Turnier vor und haben inzwischen an anderen Wettkämpfen teilgenommen. Dem Trainer zufolge sei der luxemburgische Boxer Henri Rodrigues im Blickfeld dieses Turniers. Mit seinen 79 Kilogramm kämpft er in der Kategorie Halbschwergewicht. Back will vor allem, dass das Pokalturnier „eine gemeinsame Verbreitung der Werte des Boxens wird“ und eventuell zukünftige Mitglieder in seinen Verein lockt.

Für Back ist seit ein paar Jahren eine positive Entwicklung beim Interesse an der noblen Sportart zu sehen. In der Tat ist die Zahl der Mitglieder seit seiner Ankunft im Jahr 2014 stark gestiegen. Er freute sich über das steigende Interesse der weiblichen Jugendlichen, was früher eher selten der Fall gewesen sei: „Heutzutage treten mehr und mehr Frauen in Resonanz mit diesem Sport.“ Dennoch fügte Alain Back hinzu, dass zu wenig Boxer sich trauen würden, eine Boxkarriere in Luxemburg in Erwägung zu ziehen, da den Sport im Vergleich zu anderen, wie Tennis oder Fußball, doch marginalisiert sei.