RadsportKockelmann triumphiert beim Nations Grand Prix, ohne es zu wissen

Radsport / Kockelmann triumphiert beim Nations Grand Prix, ohne es zu wissen
Mathieu Kockelmann (im dunkelblauen Trikot) wusste zunächst nicht, dass er gewonnen hat Foto: FSCL

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Mathieu Kockelmann hat die dritte Etappe des Orlen Nations Grand Prix gewonnen. Der Luxemburger setzte sich am Freitag im slowakischen Strbské Pleso im Zielsprint vor dem Kasachen Ilkhan Dostiyev und dem Schweizer Fabian Weiss durch.

Der Jubel blieb aus. Mathieu Kockelmann riss die Arme nicht in die Luft. Der 20-jährige Luxemburger rollte nach 121 Kilometern von Tvrdosin nach Strbské Pleso mit beiden Händen am Lenker ins Ziel. „Ich habe nicht gefeiert, weil ich nicht wusste, dass ich gewonnen habe. Ich dachte eigentlich, es sei immer noch jemand (ein Ausreißer; Anm. d. Red.) vorne“, wurde er im Anschluss in einem Presseschreiben des Orlen Nations Grand Prix zitiert: „Es war danach eine große Erleichterung für mich, zu gewinnen, denn ich hatte ein schwieriges Jahr. Das Wetter machte die Etappe schwierig, aber ich fühle mich unter diesen Bedingungen wohl. Ich habe es geschafft, ruhig zu bleiben.“

Die dritte Etappe hatte in Tvrdosin bei Dauerregen begonnen. Der Plan aller Teams, einen Fahrer in der Ausreißergruppe des Tages zu platzieren, sorgte von Beginn an für ein hohes Tempo. Kockelmann fuhr bis zum Anstieg nach Kvacany im Peloton. In der folgenden Abfahrt kam es im Feld zu einigen Stürzen, darunter war auch der Luxemburger. „Ich stürzte in der Abfahrt und musste mein Rad wechseln, aber ich konnte mich schnell wieder in die Gruppe einreihen“, so Kockelmann. „Ich wusste, dass ich gute Beine habe, und der Plan des Teams war, mich im Sprint einzusetzen.“ Dieser Plan sollte aufgehen. In der Schlussphase der Etappe gab es zwar noch weitere Ausreißversuche, doch das Peloton stellte bei strömendem Regen einen nach dem anderen. Im Sprint des noch rund 30 Mann starken Feldes hatte Kockelmann schließlich die schnellsten Beine. Dass tatsächlich alle eingefangen wurden, realisierte er erst später.

Wallenborn im Gesamtklassement Sechster

Arno Wallenborn und Mats Wenzel fuhren in der gleichen Zeit wie Kockelmann auf die Plätze 19. bzw. 21. Noé Ury wurde 65. auf 37 Sekunden. Alexandre Kess hatte als 94. 1:52 Minuten Rückstand und Tom Paquet rollte als 106. (2:37 Minuten) über die Ziellinie. In der Gesamtwertung wird Wallenborn vor den beiden abschließenden Etappen am Wochenende als bester Fahrer der luxemburgischen Nationalmannschaft auf Rang sechs geführt. Er hat 28 Sekunden Rückstand auf den führenden Franzosen Mathys Rondel. Wenzel ist 14. auf 50 Sekunden, Etappensieger Kockelmann 64. auf 6:52 Minuten.

Giro: Sprinter Milan zum Dritten

Der italienische Radprofi Jonathan Milan hat auf der 13. Etappe des Giro d’Italia erneut groß aufgetrumpft. Der 23-Jährige vom Team Lidl-Trek setzte sich nach weitgehend flachen 179 km von Riccione nach Cento im Schlusssprint durch. Zweiter wurde der Pole Stanislaw Aniolkowski (Codifis). Milan feierte damit seinen dritten Etappensieg bei der Rundfahrt und baute die Führung in der Punktwertung aus. Das Gesamtklassement wird weiter von Topstar Tadej Pogacar vom UAE Team Emirates angeführt. Gleich nach dem Start setzte sich eine Dreiergruppe um Andrea Pietrobon (Kometa-Polti), Manuele Tarozzi und Alessandro Tonelli (beide VF Group-Bardiani CSF-Faizane) ab. Das Peloton ließ sie vorerst ziehen und so erarbeiteten sie sich einen Vorsprung von fast zwei Minuten. Knapp 38 km vor dem Ziel holte das Peloton die Ausreißer aber wieder ein. Mit hohem Tempo ging es dann in die Schlussphase, die in einem Massensprint endete. Der Luxemburger Michel Ries (Arkéa-B&B Hotels) rollte als 78. über den Zielstrich und wurde in der gleichen Zeit wie Tagessieger Milan gewertet. In der Gesamtwertung liegt er auf dem 29. Platz (33:45 Minuten).