25 Jahre„Section de sports d’élite de l’armée luxembourgeoise“ feiert Jubiläum

25 Jahre / „Section de sports d’élite de l’armée luxembourgeoise“ feiert Jubiläum
Die „Section de sports d’élite de l’armée luxembourgeoise“ feierte am Donnerstag in Diekirch ihr 25-jähriges Bestehen Fotos: Editpress/Tania Feller

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Am Donnerstag feierte die „Section de sports d’élite de l’armée luxembourgeoise“ (SSEA) ihr 25-jähriges Bestehen. Die Armee lud zu der Feier nach Diekirch ein. Unter den Gästen befand sich auch Großherzog Henri. 

Seit 1997 nimmt die SSEA Sportler auf und unterstützt sie vor ihrer Profi-Karriere, während ihrer Laufbahn oder auch danach. Die Sportfördermaßnahme wurde damals vom ehemaligen Sport- und Armeeminister Alex Bodry eingeführt. Die Athleten müssen dafür eine Grundausbildung absolvieren, die früher drei Monate lang war und heutzutage über vier Monate geht. Dabei werden die Sportler nicht nur während, sondern auch nach ihrer aktiven Karriere im Sport unterstützt. Ein wichtiger Punkt ist die soziale Absicherung, die die Profis erhalten. „Falls sie sich verletzen, brauchen sie sich keinen Kopf zu machen“, erklärt Lieutenant-Colonel Guillaume Hansen. „Ob sie für sechs Monate ausfallen oder ein Jahr, spielt keine Rolle. Wir unterstützen sie. Es geht darum, ihnen den Druck zu nehmen.“ Neben der Krankenversicherung erhalten die Sportler außerdem finanzielle Beihilfen. 

Auch Basketball-Nationaltrainer Ken Diederich, der zur Podiumsdiskussion eingeladen war, erkennt die Fortschritte, die Sportsoldaten machen. Zwar war er selbst nicht Teil der SSEA, mit Ben Kovac, Alex Laurent und Ivan Delgado sind aber drei FLBB-Nationalspieler Armeemitglieder. „Man merkt, dass die Sportler aus der Armee im Kopf und auch physisch stärker sind“, erklärt der Coach. Mit Joy Baum und Magaly Meynadier sind zwei weitere FLBB-Spielerinenn Teil der SSEA. 

Aktuell hat Luxemburg 28 Elitesport-Soldaten – Radsportler Loïc Bettendorff hat am Donnerstag erfahren, dass er die Grundausbildung erfolgreich abgeschlossen hat. Neun der Athleten kommen dabei aus dem klassischen Mannschaftssport. „Während der Grundausbildung kommt man mit Leuten aus ganz verschiedenen sozialen Milieus in Kontakt“, sagt Hansen weiter. „Es stärkt die sozialen Kompetenzen. Für viele Sportler, die aus dem Einzelsport kommen, wird der Zusammenhalt wichtiger.“ 

Sportminister Georges Engel und Großherzog Henri wohnten den Feierlichkeiten bei 
Sportminister Georges Engel und Großherzog Henri wohnten den Feierlichkeiten bei 

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion konnten die anwesenden Elitesportler dabei Fragen beantworten. Auf die Frage, ob die Grundausbildung negative Auswirkungen auf die Sportlerkarriere haben könne, antworteten sechs mit „Ja“, 25 weitere allerdings mit „Nein“. Immerhin: Vier Monate lang können die Profisportler ihrem Sport nicht nachgehen – eine gewisse Zeit braucht es danach also, um wieder zum alten Level zurückzufinden. „Die vier Monate waren nicht ganz ohne“, erklärt die ehemalige Judoka Marie Muller. „Ich habe etwa ein Jahr verloren, bis ich wieder auf meinem Niveau war. Insgesamt hatte ich aber eine gute Zeit. Im Nachhinein glaube ich, dass ich die Zeit mehr hätte leben sollen.“ 

Doch auch die Sportler helfen der Armee weiter. So nannte Hansen das Beispiel, dass sich Sportler während der Corona-Pandemie gemeldet hatten, um die Covid-Testzentren zu unterstützen. Auch, dass sich die Athleten bei Militärweltspielen in den Dienst der Armee stellen, ist anzumerken. 

Die Kriterien für die Aufnahme bei der SSEA sind vom COSL festgelegt. Die Entscheidung über die Aufnahme eines Sportlers in die Sektion wird gemeinsam vom Außenministerium und von den Ministern für Erziehung, Berufsbildung und Sport nach Anhörung des Verbandes und nach Zustimmung des COSL getroffen.

Im Überblick 

Die Elitesportler der Armee:
Kari Peters (Ski-Langlauf, seit 9.5.2008 dabei), Sarah De Nutte (Tischtennis/18.12.2012), Christine Majerus (Radsport/18.12.2012), Bob Bertemes (Kugelstoßen/19.4.2013), Bob Haller (Triathlon/9.1.2014), Alex Laurent (Basketball/8.1.2016), Magaly Meynadier (Basketball/22.4.2016), Michel Erpelding (Boxen/16.12.2016), Pit Klein (Bogenschießen/16.12.2016), Julien Henx (Schwimmen/16.12.2016), Ricardo Delgado (Fußball/28.4.2017), Dylan Pereira (Motorsport/12.1.2018), Stefan Zachäus (Triathlon/12.1.2018), Chris Zuidberg (Volleyball/12.1.2018), Tina Welter (Handball/20.4.2018), Oliver Gorges (Triathlon/20.4.2018), Pit Brandenburger (Schwimmen/20.4.2018), Eric Glod (Tischtennis/1.1.2019), Gabriela De Lemos (Fußball/11.1.2019), Ivan Do Rosario (Basketball/12.5.2020), Ben Kovac (Basketball 18.5.2020), Alex Knaff (Tennis/11.9.2020), Luka Mladenovic (Tischtennis/11.9.2020), Mathieu Osch (Ski Alpin/11.9.2020), Victoria Rausch (Leichtathletik/11.9.2020), Raphael Calzi (Tennis/8.1.2021), Gregor Payet (Triathlon/8.1.2021), Adel Rastoder (Handball/8.1.21), Joy Baum (Basketball), Loïc Bettendorff (Radsport)