RadsportIn neuen Gefilden: Luc Wirtgen und Arthur Kluckers bei Tudor Pro Cycling vorgestellt

Radsport / In neuen Gefilden: Luc Wirtgen und Arthur Kluckers bei Tudor Pro Cycling vorgestellt
Arthur Kluckers (links) und Luc Wirtgen werden im nächsten Jahr für Tudor Pro Cycling fahren Archivbilder: Anouk Flesch/Editpress

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Luc Wirtgen und Arthur Kluckers werden ab kommender Saison für das Schweizer Pro-Team Tudor Pro Cycling fahren. Während sich Wirtgen vom belgischen Team Bingoal Pauwels Sauces WB trennt, schafft Kluckers den Sprung von Leopard Pro Cycling zu den Profis.

Luc Wirtgen ist an seinem zweiten Zuhause, wie er schmunzelnd sagt, angekommen. Seit Montag befindet sich der 24-Jährige in Altea, wo er bis zum 20. Dezember am Trainingslager seiner neuen Mannschaft teilnehmen wird. „Ich kenne die Straßen hier auswendig“, sagt Wirtgen. „Ich reise zweimal im Jahr hierhin, die Bedingungen sind super. Im Vergleich zu Luxemburg bekommt man hier fast einen Wärmeschock“, fügt er lächelnd hinzu. Temperaturen um die 20 Grad herrschen aktuell in der Provinz Alicante – optimal, um sich für die kommende Saison vorzubereiten. 

Die Straßen und die Umgebung kennt Wirtgen also – was in diesem Jahr neu ist, ist sein Umfeld. Nach etwa dreieinhalb Jahren bei der belgischen Mannschaft Bingoal – Wallonie Bruxelles hat er sich für eine neue Mannschaft entschieden. Wirtgen wird ab der kommenden Saison das Trikot des ProTeams Tudor Pro Cycling tragen. „Ich glaube, dass es logisch ist, verschiedene Herausforderungen und Ziele anzugehen“, sagt Wirtgen. „Das war der perfekte Moment für mich, einen Schritt nach vorne zu machen. Ich glaube, dass ich eine gute Wahl getroffen habe. Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl mit dem Team.“ 

Die Mannschaft wird ab kommender Saison als UCI ProTeam agieren – genau wie Wirtgens vorheriges Team. Tudor ist ein 1926 gegründetes Schwesterunternehmen der Uhrenfirma Rolex – und wird von Fabian Cancellara geleitet. Das Team geht aus der Swiss Racing Academy hervor, die seit 2018 in der Kontintental-Tour aktiv war und dies als Development-Team auch weiter sein wird. Wirtgen, der dem Profi-Team angehört, hat noch kein Rennprogramm. Dadurch, dass das Team in der 2. Liga fährt, kann sich die Mannschaft Hoffnungen auf Teilnahmen an den World Tour-Rennen Tour de Romandie und Tour de Suisse machen. Für solche Rennen haben die Verantwortlichen ein Team mit erfahrenen Fahrern sowie vielen jungen Talenten aufgebaut. Insgesamt sind 20 Fahrer im Team. 

Edelhelfer mit Freikarten

Der Schweizer Sébastien Reichenbach war beispielsweise seit 2016 Teil der WorldTour-Mannschaft Groupama-FDJ und wurde bei der Tour de France 2016 Gesamt-14. Der 29-Jährige galt immer als Edelhelfer von Thibaut Pinot. Doch auch mit Tom Bohli (BMC, UAE, Cofidis), Alexander Kamp, Simon Pellaud (beide Trek-Segafredo) oder Joel Suter (UAE) hat das Team Fahrer aus der WorldTour verpflichtet. „In größeren Rennen werde ich die rechte Hand für Sébastien Reichenbach sein“, erklärt Wirtgen seine Rolle im Team. „Ich werde aber auch Freiheiten bei kleineren Rennen erhalten, sodass ich das eine oder andere Mal auch für mich fahren kann. Wir haben eine gesunde Mischung aus jungen Fahrern und erfahrenen. Die Stimmung im Team ist sehr gut.“ 

Wirtgen verfolgt in dieser Saison dabei ein klares Ziel: „Ich bin seit mehr als drei Jahren Profi und somit im Team einer der erfahrenen Fahrer. Ich möchte einen Schritt nach vorne gehen und mein erstes Profi-Rennen gewinnen. Im letzten Jahr war ich mit einem dritten Platz in der Türkei und einem vierten in Griechenland nicht weit davon entfernt. Das waren aber immer 2.1-Rennen. Warum nicht auch mal ein Rennen der ProSeries gewinnen?“, sagt Wirtgen. 

Der Luxemburger hat für zwei Jahre bei Tudor unterschrieben – genau wie sein Landsmann Arthur Kluckers. Der 22-Jährige war vier Jahre bei Leopard Pro Cycling, in diesem Jahr durfte er als Stagiaire bei UAE Erfahrung sammeln. Kluckers hat den Sprung in den Profizirkus also geschafft. „Ich freue mich sehr auf das nächste Kapitel in meiner Karriere“, sagt Kluckers. „Das Projekt und die Vision des Tudor-Teams sind wirklich aufregend, und ich bin neugierig, wie es wächst und sich entwickelt. Ich hoffe, dass ich meine Rolle im Team finden werde, und einen Beitrag dazu leisten kann. Ich werde weiterhin hart daran arbeiten, meine Fähigkeiten zu verbessern und den nächsten Schritt in meinem ersten professionellen Team zu machen.“

Kluckers bedankt sich dabei auch bei seinem ehemaligen Team: „Ich bin Leopard Pro Cycling auch sehr dankbar für die letzten vier Jahre. Ich hatte die Möglichkeit, viel zu lernen und über die Jahre zu wachsen. Jahr für Jahr konnte ich mich weiterentwickeln. Wenn ich auf die Zeit zurückblicke, die ich im Team verbracht habe, bin ich sehr froh, ein Teil davon gewesen zu sein. Leopard ist eine der besten Entwicklungsstrukturen, wenn man sich ansieht, wie viele Jungs es in den letzten Jahren in die Profiriege geschafft haben.“

Der Kader

Tom Bohli (28 Jahre), Nils Brun (22), Robin Froidevaux (24), Simon Pellaud (30), Sébastien Reichenbach (33), Joel Suter (24), Roland Thalmann (29), Yannis Voisard (24/alle CH), Aloïs Charrin (22/F), Jacob Eriksson (23), Lucas Eriksson (26/beide SWE), Mika Heming (22/D), Petr Kelemen (22/CZ), Alexander Kamp (29), Sebastian Kolze Changizi (21/beide DK), Rick Pluimers (22), Arvid de Kleijn (28), Maikel Zijlaard (23/alle NL), Arthur Kluckers (22), Luc Wirtgen (24/beide LUX)