Luxemburg-StadtNach Einbrüchen in Chalets auf dem Weihnachtsmarkt: „Habe mich erschrocken und gezittert“

Luxemburg-Stadt / Nach Einbrüchen in Chalets auf dem Weihnachtsmarkt: „Habe mich erschrocken und gezittert“
Trotz der Einbrüche in der Nacht wurden die Gäste des „Lëtzebuerger Chrëschtmaart“ auf der place d’Armes am Freitag wie gewohnt empfangen Foto: Editpress/Sandra Schmit

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In sechs Chalets wurde in der Nacht auf Freitag auf dem Weihnachtsmarkt auf der place d’Armes in Luxemburg-Stadt eingebrochen. Einige Fragen bleiben offen, wie das Gespräch mit den Betroffenen am Tag danach zeigt.

„Ja, auch bei mir wurde eingebrochen. Leider habe ich aber keine Zeit für ein Gespräch, denn wir müssen jetzt alles vorbereiten, damit wir endlich wieder öffnen können“, erklärt die Besitzerin eines Standes, an dem die Gäste des Weihnachtsmarktes auf der place d’Armes mit Schokolade überzogene Früchte kaufen können. Kurz nach 12 Uhr mittags – wenn bereits viele Hungrige auf dem „Lëtzebuerger Chrëschtmaart“ unterwegs sind – sind die Rollläden des hölzernen Chalets noch heruntergelassen. Denn in der Nacht zu Freitag wurde bei ihr eingebrochen. 

Wie bei anderen Betroffenen wurde auch im Chalet von Maïté Martin große Unordnung angerichtet
Wie bei anderen Betroffenen wurde auch im Chalet von Maïté Martin große Unordnung angerichtet Foto: Editpress/Sandra Schmit

Auch der Betrieb von Maïté Martin sowie vier weitere sind betroffen – darunter ein Stand für Churros, ein Glühweinstand und einer mit Nudeln. Maïté Martin, die schon zum 14. Mal unter anderem Kleidung, wärmende Schals und dekorative Leuchten auf der place d’Armes anbietet, wurde gegen 9 Uhr am Freitagmorgen per Anruf über das Geschehen informiert. „Ich bin erschrocken und habe gezittert. Aber es ist ja noch mal gut gegangen“, erklärt sie am Freitagmittag. Denn gestohlen wurde nicht wirklich viel: 22 Euro Kleingeld, sonst nichts. 

Allerdings herrschte in ihrem Stand große Unordnung, als sie am Freitagmorgen ankam. „Ich gehe davon aus, dass die vorher bei dem Schokoladenstand waren, denn die Teppiche sind voller brauner Flecken“, erzählt die Geschäftsfrau. Der genannte Stand befindet sich nur einige Meter von ihrem entfernt. Wenn sie auch erleichtert darüber ist, wundert es die Schaustellerin, dass kaum etwas gestohlen wurde. Und sie fragt sich, wie die von der Stadt engagierte Sicherheitsfirma offenbar nichts von dem Vorfall bemerkt hat und sich Unbekannte zu sechs Chalets Zugang verschaffen konnten. Ohne dass das auffiel.

Warten auf Antworten

Ein Sicherheitsbeamter, der am Freitagmittag auf dem Markt anzutreffen ist, will sich auf Nachfrage nicht zu den Vorfällen äußern und verweist stattdessen auf die Gemeinde. „Aktuell habe ich auch noch nicht alle Antworten auf die Fragen, die ich gestellt habe“, erklärt Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) am Freitag gegen 14 Uhr, also zwei Stunden nachdem sie von den Ereignissen überhaupt erst erfahren hat. In einer Pressemitteilung von der Polizei heißt es am gleichen Tag: „Die Spurensicherung der Polizei war vor Ort und Ermittlungen wurden diesbezüglich eingeleitet.“

Die Sicherheitsfirma hat laut Charles Hary, dem Präsidenten der „Fédératon nationale des commerçants forains“, aber offenbar zumindest teilweise ihre Arbeit getan. Denn ihm zufolge war es ein Aufseher der Firma, der während der Nacht die Polizei verständigte. Auch dem Präsidenten des Schaustellerverbandes wurde gesagt, dass bei den Einbrüchen nicht wirklich viel gestohlen wurde. 

Darüber ist ein Betroffener erleichtert. Wegen einer beschädigten Klappe muss er allerdings schauen, wie er seinen Betrieb nun abends sicher verschließen kann. Er bestätigt, dass auch bei den betroffenen Kolleginnen und Kollegen nicht viel gestohlen, dafür aber Unordnung und Zerstörung angerichtet wurde. Schon im vergangenen Jahr habe es an einem Stand bei der „Gëlle Fra“ zuerst einen Einbruch gegeben, an dem es dann eine Woche später gebrannt habe – heißt es hinter vorgehaltener Hand an diesem Tag auf dem Weihnachtsmarkt. 

Zwei Holzchalets brannten dabei in der Nacht vom 10. auf den 11. Dezember 2022 komplett ab, ein weiteres wurde beschädigt. Die Staatsanwaltschaft nahm auch in dem Fall die Ermittlungen auf und teilte kürzlich auf Nachfrage mit, dass ein technisches Problem und nicht etwa Brandstiftung die Ursache der Flammen gewesen sei. Es gab keine strafrechtlichen Folgen, die Akte ist inzwischen geschlossen. Nun werden die Ermittlungen zu einem weiteren Vorfall auf dem Weihnachtsmarkt zeigen müssen, wie es zu Einbrüchen in sechs Chalets kommen konnte. 


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jean-pierre.goelff
8. Dezember 2023 - 14.59

...an et haat keen drun geduëcht fir do eng Iwwerwaachung ze organiseïeren?Abeejo,daat sin drolich Zoustänn,besonnesch an eiser esou komischer Zait!

Nomi
8. Dezember 2023 - 13.36

An der Secherheet an der Industrie heescht et Akzidenter am viiraus erkennen an vermeiden ! (Rapports sur "presque-Accident"). An wei' ass et bei der Police fir potentiell Stroofdooten am firaus ze detektei'eren an Presenz ze weisen fir Stroofdooten ze verhenneren ! Et ass dat selwescht puer Schung !