Im dritten Quartal 2022 ist Luxemburgs Wirtschaft, verglichen mit dem Vorquartal, um 1,1 Prozent gewachsen. Das teilte das statistische Institut Statec vor einigen Tagen in einer Pressemeldung mit. Verglichen mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres beträgt das Wachstum drei Prozent. In der Eurozone hatte der Zuwachs in dem Zeitraum 2,3 Prozent betragen, wie Zahlen von Eurostat zeigen.
Gleichzeitig hat Statec die Wachstumszahlen der letzten beiden Quartale leicht nach oben revidiert. So gehen die Statistiker mittlerweile davon aus, dass die jährliche Wachstumsrate im Großherzogtum im ersten Quartal 2022 1,7 Prozent (bisher: 1,6 Prozent) und im zweiten Quartal 2,8 Prozent (bisher: 2,7 Prozent) betragen hat. Luxemburg scheint sich den wachsenden Unsicherheiten durch den russischen Krieg in der Ukraine, die anhaltend hohe Preissteigerungsrate und das schrumpfende Verbrauchervertrauen entziehen zu können.
Angetrieben wurde das Wachstum in Luxemburg in den Monaten Juli bis September 2022 derweil vor allem von starken Wachstumsraten (verglichen mit dem Vorjahresquartal) in den Sektoren Handel/Gastgewerbe, ICT, Finanzplatz und dem Staat.
Zur guten Entwicklung beigetragen habe vor allem der Finanzsektor, hob Statec auch im letzten „conjuncture flash“ hervor. Dies sei jedoch vor allem auf „Einzelphänomäne“ zurückzuführen. Die Wertschöpfung der anderen Branchen zeige sich hingegen weniger dynamisch. Diese Sektoren haben ihren Höhepunkt im ersten Quartal 2022 erreicht und sich seitdem kaum verändert – mit einer merklichen Verschlechterung vor allem im Baugewerbe, der Industrie und anderen Dienstleistungsbereichen (Verkehr, Unternehmensdienstleistungen, Gesundheitswesen), so die Statistiker.
Leicht rückläufig waren die Zahlen im Jahresvergleich in nur einem Bereich: um 1,1 Prozent im Bauwesen. Das Handwerk spürt demzufolge seit geraumer Zeit eine stark rückläufige Nachfrage.
Mit diesen Zahlen war die Luxemburger Wirtschaftsleistung, zum Ende des Monats September 2022, höher als das Niveau, welches Statec bis Jahresende 2022 erwartet: Das sogenannte „acquis de croissance“ lag zum Ende des dritten Quartals bei 2,2 Prozent, wie die Statistiker im „conjoncture flash“ weiter schreiben. Um dieses Ergebnis zu halten, müsste sich allerdings das BIP in diesem letzten Quartal stabilisieren, was jedoch alles andere als sicher ist“, schreibt Statec. Vor allem angesichts der ersten bereits vorliegenden Konjunkturdaten. Beispielsweise ist die Arbeitslosenquote hierzulande seit einigen Monaten bereits wieder am Steigen.
Statec prognostiziert, wie vor kurzem angekündigt, für das Gesamtjahr 2022 nur eine Wachstumsrate von 1,7 Prozent, gefolgt von 1,5 Prozent im Jahr 2023. Im Gesamtjahr 2021 soll die Zuwachsrate hierzulande gute 5,1 Prozent betragen haben.
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