Jacques Chirac bekommt Bewährungsstrafe

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(AFP)

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Ein Pariser Gericht hat den französischen Ex-Präsidenten Jacques Chirac zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt. Dem 79-Jährigen wird Veruntreuung und Vertrauensbruch zur Last gelegt.

Ein französisches Gericht hat Ex-Präsident Jacques Chirac der Veruntreuung von öffentlichen Geldern schuldig gesprochen. Das Urteil wurde am Donnerstag in Abwesenheit des 79-Jährigen verkündet. Das Strafmaß, das kurze Zeit später verkündet wurde, lautete zwei Jahre auf Bewährung. Der Richter folgte damit nicht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Sie hatte Ende September einen Freispruch gefordert.

In dem Prozess ging es um 21 Jobs, die zu Chiracs Zeiten als Bürgermeister von Paris aus der Kasse der Stadt bezahlt wurden. Die Beschäftigten sollen aber tatsächlich für Chiracs Partei gearbeitet oder gar keine Gegenleistung erbracht haben.

Chirac brauchte wegen gesundheitlicher Probleme nicht selber vor Gericht erscheinen. Der 79-jährige ist der erste französische Präsident, der sich vor Gericht verantworten muss. Es ist der erste Schuldspruch gegen ein französisches Staatsoberhaupt seit der Verurteilung von Philippe Petain als Nazi-Kollaborateur 1945.