Der WahlflüstererWer mit wem in Schifflingen

Der Wahlflüsterer / Wer mit wem in Schifflingen
Der Wahlflüsterer unterwegs: Wer wohl mit wem die Macht im Rathaus in Schifflingen übernimmt oder behält? „déi gréng“ lassen sich offenbar alle Möglichkeiten offen. Foto: Editpress-Archiv

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„Der Wahlflüsterer“, unsere neue wöchentliche Rubrik, läuft sich warm – und hört sich um. Je näher die Wahltermine rücken, je mehr wird er erfahren und – psst – natürlich auch weitersagen. Hintergründe möchte er liefern. Fakten, Klatsch und Tratsch mit Humor.

Finanzen werden die kommenden Monate eine zentrale Rolle in der Politik spielen. Haha, denkt da jede(r) „bonne mère et bon père de famille“. Beide wissen, was es bedeutet, auswählen zu müssen, wofür sie ihr Geld ausgeben. Über Politiker können sie deshalb nur müde lächeln, wenn diese streiten, statt zusammenzuarbeiten. Beispiel: die Haushaltsdiskussion am Mittwoch in der Chamber. „Etliche Beiträge erinnern eher an die Blaupause zukünftiger Wahlprogramme als an eine tiefgründige Analyse der staatlichen Finanzlage“, so Tageblatt-Journalist Lucien Montebrusco.

Auf kommunaler Ebene wirk(t)en die Haushaltsdiskussionen bisher eher ruhig, obgleich sich auch dort die üblichen Grabenkämpfe zwischen aktueller Mehrheit und Opposition abspielen. Dabei können sich personelle Besetzung oder Mehrheitsverhältnisse schnell ändern.

In Differdingen stellen sich viele die Frage nach dem Abschneiden von „déi gréng“ bei den Kommunalwahlen. Manch einer dürfte sich Roberto Traversini zurückwünschen, wäre da nicht noch der ausstehende Prozess. CSV-Schöffe Tom Ulveling scheint indessen nicht abgeneigt zu sein, mehr Verantwortung zu übernehmen. Was wohl die DP dazu sagt?

Außereheliche Gedanken machen sich offensichtlich auch die Grünen in Schifflingen. Schöffe Albert Kalmes („déi gréng“) hat vor einigen Wochen bei einer Feierstunde in Schifflingen nicht ausgeschlossen, dass seine Partei nach den nächsten Kommunalwahlen den Partner wechseln und mit der LSAP koalieren könne. Direkt zu beanstanden hatte er nichts an der aktuellen Partnerschaft, gab aber zu verstehen, dass politische Wechsel einer Gemeinde immer guttäten. Schöffe Marc Spautz (CSV) nimmt’s halbwegs gelassen und sagte, dass Kalmes gut aufpassen müsse, dass ein Wechsel nicht ihm und seiner Partei wehtue, nämlich, wenn die CSV nach den Wahlen vom 11. Juni 2023 mit einem anderen Partner weitermache und die Grünen auf die Oppositionsbank verfrachtet werden. Als weinender Dritter, sozusagen – wenn CSV und LSAP, wie bereits nach den Wahlen von 2011, wieder zusammenfinden würden. Der Wahlflüsterer bleibt hellhörig. (Marco Goetz)