UnternehmenVon unterbrochenen Verbindungen und Hilfe für Flüchtlinge – die Luxemburger Post und der Krieg

Unternehmen / Von unterbrochenen Verbindungen und Hilfe für Flüchtlinge – die Luxemburger Post und der Krieg
Seit dieser Woche gibt es wieder einen Postverkehr zwischen Luxemburg und der Ukraine. Die Verbindung nach Russland bleibt weiter ausgesetzt. Foto: Editpress

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Wie viele andere Unternehmen blieb auch die Luxemburger Post vom Krieg in der Ukraine nicht unberührt. Einerseits musste das Versenden von Post- und Paketsendungen nach Russland und Ukraine vorübergehend eingestellt werden. Andererseits hat das Unternehmen weitreichende Maßnahmen zur Unterstützung von Flüchtlingen angekündigt.

Nach dem Einmarsch der russischen Eroberungstruppen in der Ukraine hatte die Luxemburger Post gleich am 24. Februar gemeldet, dass „der Postversand in die Ukraine vorübergehend eingestellt“ werden musste. Grund sei, dass „wegen der Aussetzung der Flugverbindungen in die Ukraine (…) vorübergehend keine Postsendungen – Briefe und Pakete – in diese Destination durchgeführt“ werden können.

Keine zwei Tage später kündigte die Gesellschaft eine erste Unterstützung für die vom Krieg betroffenen Menschen an. Rückwirkend ab dem 21. Februar biete man allen Postkunden mit Festnetz- und/oder Mobilfunkverträgen die Kommunikationskosten für Anrufe von Festnetz- und Mobilfunkgeräten sowie den Versand von SMS in die Ukraine kostenlos an. Ebenso seien Anrufe und SMS, die von Postkunden aus der Ukraine getätigt werden, nunmehr kostenfrei. „Die Kommunikation mit Verwandten und Freunden ist für die Betroffenen, die vor dem Krieg in ihrem Land flüchten, besonders wichtig“, so Cliff Konsbruck, stellvertretender Generaldirektor von Post Luxembourg. 

Am 28. Februar verkündete die Gesellschaft, dass auch die „Postsendungen nach Russland vorübergehend ausgesetzt sind“. Hintergrund sei, dass die Post „aufgrund der Aussetzung der Verbindungen nach Russland“ vorübergehend keine Briefe und Pakete mehr in diese Destination versenden könne. „Daher werden alle Sendungen nach Russland vorübergehend und bis auf Weiteres in den Post-Verkaufsstellen nicht angenommen.“

Im Gegensatz zu dem Postverkehr mit Russland, der weiterhin ausgesetzt ist, hat die Luxemburger Post ihre Lieferungen aus der und in die Ukraine mittlerweile wieder aufgenommen. „Nach einer teilweisen Wiederaufnahme der Transportverbindungen in die Ukraine werden seit Montag, 21. März 2022, wieder Post- und Paketsendungen in diese Destination verschickt“, so die Gesellschaft.

Solidaritätsaktionen für Flüchtlinge

„Aufgrund der Kämpfe und Auseinandersetzungen in bestimmten geografischen Gebieten kann es jedoch zu Störungen der Transportverbindungen innerhalb der Ukraine kommen“, so das Unternehmen. Daher könne die Beförderung der Sendungen bis zum endgültigen Bestimmungsort nicht garantiert werden, ebenso wenig wie die Verfolgung der Sendungen. Des Weiteren präzisiert die Gesellschaft, dass „alle Sendungen in die Ukraine, die trotz der seit dem 28. Februar 2022 geltenden vorübergehenden Aussetzung in die Briefkästen von Post Luxembourg eingeworfen wurden, befördert worden sind“.

Zwischenzeitlich hat das staatliche Unternehmen auch seine Solidaritätsaktionen für Flüchtlinge aus der Ukraine ausgeweitet. So biete man den Schutzsuchenden in Luxemburg, deren Zahl mittlerweile auf fast 3.000 Menschen geschätzt wird, ein kostenloses Handy-Abonnement sowie die kostenfreie Bereitstellung eines Bankkontos und einer Vpay-Zahlungskarte. Diese beiden Maßnahmen würden in Absprache mit dem „Office national de l’accueil“ (ONA) durchgeführt, so die Post. Das Verfahren basiere auf einer bestehenden Zusammenarbeit zwischen Post und ONA, die seit 2016 für Personen mit internationalem Schutz besteht. Zudem stelle man eine Reihe von Räumlichkeiten und Unterkünften zur Verfügung, in denen Flüchtlinge untergebracht werden können, so die Gesellschaft.

Die Post ist derweil nicht das einzige Luxemburger Unternehmen, das den Opfern des russischen Angriffskrieges Unterstützung bietet. Wirtschaftsverbände und Finanzplatz haben in Stellungnahmen ihre Solidarität mit der Ukraine deutlich zum Ausdruck gebracht. Eine ganze Reihe Unternehmen haben zudem Hilfsmaßnahmen für die Opfer des Krieges angekündigt, vom Sammeln von Hilfsgütern über das Bereitstellen von Räumen zum Arbeiten bis hin zu kostenlosen Transportmöglichkeiten für Flüchtlinge.

Um nur ein weiteres Beispiel zu nennen: Die Luftfrachtgesellschaft Cargolux hatte rund eine Woche nach Kriegsbeginn erklärt, der Ukraine Hilfen in Höhe von immerhin 3,5 Millionen Euro bereitzustellen. Diese folgen dem Notruf der Vereinten Nationen nach dringender humanitärer Unterstützung für die Menschen in der Ukraine und diejenigen, die auf der Suche nach Sicherheit und Schutz aus dem Land geflohen sind. Cargolux werde jeweils eine Million Euro an Unicef und das Flüchtlingshilfswerk UNHCR sowie 500.000 Euro an „Médecins sans frontières“ (MSF) spenden, so die Gesellschaft. Des Weiteren werde man eine Million Euro an Initiativen lokaler Organisationen und Gemeinden am Sitz von Cargolux in Luxemburg verteilen.