Krieg in der UkraineDie Luxemburger Wirtschaft bezieht klar Stellung

Krieg in der Ukraine / Die Luxemburger Wirtschaft bezieht klar Stellung
Aus allen Ecken der Luxemburger Gesellschaft kommen Solidaritätsbekundungen für das angegriffene Land Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Luxemburgs Wirtschaft bezieht in der aktuellen politischen Situation in Europa klar Stellung. Sie klagt nicht über die finanziellen Folgen von Sanktionen. Sie stellt sich ganz deutlich gegen den Angriffskrieg von Russlands Präsident Putin.

„Wir verurteilen den Einmarsch Russlands in die Ukraine auf das Schärfste“, so der Luxemburger Arbeitgeberverband in einer kurzen Stellungnahme. „In diesen dramatischen Momenten stehen die luxemburgischen Arbeitgeber an der Seite der Ukraine und bekunden ihre Solidarität mit dem ukrainischen Volk“, schreibt der Dachverband, zu dessen Mitgliedern der Bankenverband ABBL, der Verband der Versicherer ACA, sowie Handelskammer, Handwerkskammer, der Handelsverband CLC, die „Fédération des artisans“, Fedil und Horesca zählen.

Stellungnahme der UEL auf dem Nachrichtendienst Twitter
Stellungnahme der UEL auf dem Nachrichtendienst Twitter Screenshot: Twitter

„Wir unterstützen die internationalen Bemühungen, einem Krieg entgegenzutreten“, so die UEL weiter. „Wirtschaftlicher Wohlstand und Frieden gehen immer Hand in Hand, und jede militärische Aggression setzt das Wohlergehen aller betroffenen Nationen und ihrer Menschen einer nicht annehmbaren Bedrohung aus.“ Sie richte Schaden auf allen Seiten an. Weiter fügt der Dachverband hinzu, dass man die luxemburgische Regierung bei allen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen, die die sich in Kürze aus den jüngsten Ereignissen ergeben, unterstützen werde.

Auch vonseiten des Finanzplatzes wird nicht über Sanktionen und mögliche Verluste geklagt. Bereits vor einigen Tagen hatte sich das Sprachrohr des Finanzplatzes, Luxembourg for Finance (LFF), sehr deutlich zu Putins Angriffskrieg geäußert. Aufmacherbild seiner Newsletter von März 2022 ist nicht nur die mittlerweile jedem bekannte blau-gelbe Flagge. Auch das Logo der Organisation erstrahlt in Gelb und Blau. In dem obersten Artikel der Newsletter bezieht der Finanzplatz zudem ganz klar Stellung.

Das Arsenal der Demokratie besteht heute auch aus wirtschaftlichen und finanziellen Instrumenten, die mehr Macht haben als große Panzerkolonnen

Luxembourg for Finance

Das Logo von LFF in unterstützenden Farben
Das Logo von LFF in unterstützenden Farben Screenshot: LFF

„Letzte Woche hat Russland einen Angriffskrieg gegen sein Nachbarland Ukraine begonnen“, schreibt LFF. „Was auch immer die Gründe sein mögen, die Entfesselung von Panzern und Bombern, die unschuldige Menschen töten, ist nicht akzeptabel.“

Newsletter von Luxembourg for Finance
Newsletter von Luxembourg for Finance Screenshot: LFF

Bisher verlief der Krieg nicht nach den Plänen von Herrn Putin, schreibt das Sprachrohr des Finanzplatzes weiter. „Auch wenn er geglaubt haben mag, dass die russische Militärmacht ihre Ziele schnell erreichen könnte, wurde ihre vermeintliche Stärke durch die Entschlossenheit der tapferen Ukrainer, die gezeigt haben, dass sie ihr Land nicht kampflos aufgeben werden, stark beeinträchtigt. Das ukrainische Volk und sein Präsident haben unseren Respekt und unsere Sympathie für ihre Tapferkeit und Würde.“

„Herr Putin mag geglaubt haben, dass ‚Macht Recht schafft‘ und dass die westliche demokratische Welt nicht in der Lage wäre, seinem Handeln etwas entgegenzusetzen“, findet LFF sehr deutliche Worte. „Heute muss er erkennen, dass dieser Glaube ein Irrtum war. Die wirtschaftliche Macht Europas und seiner Verbündeten kann einen ganz schönen Schlag versetzen, denn das Arsenal der Demokratie besteht heute auch aus wirtschaftlichen und finanziellen Instrumenten, die mehr Macht haben als große Panzerkolonnen.“

Dass die von der EU und ihren Verbündeten ergriffenen Maßnahmen „unweigerlich wirtschaftliche Folgen für unsere Volkswirtschaften haben“ werden, ist der Agentur zur Förderung und Entwicklung neuer Geschäftsmöglichkeiten für den Finanzplatz Luxemburg dabei bewusst. Aber „Europa ist heute geeinter denn je, und wir sind bereit, diese Folgen zu tragen, denn wenn wir die Aggression von Herrn Putin nicht stoppen, wird er auch nach der Ukraine nicht Halt machen.“

Auch auf der Weltausstellung in Dubai zeigt Luxemburg seine Solidarität mit der Ukraine
Auch auf der Weltausstellung in Dubai zeigt Luxemburg seine Solidarität mit der Ukraine Screenshot: LinkedIn