BerichtBei Luxemburger Post haben sich bestehende Trends im vergangenen Jahr nochmals verstärkt

Bericht / Bei Luxemburger Post haben sich bestehende Trends im vergangenen Jahr nochmals verstärkt
Im Bereich der Finanzdienstleistungen (CCP), die der Post-Gruppe seit Jahren Kopfzerbrechen bereiten, hat man eine neue Daseinsberechtigung gefunden Foto: Editpress/Julien Garroy

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Auch für die Luxemburger Post war 2020 kein gewöhnliches Geschäftsjahr. Bedingt durch die Pandemie haben sich bereits bestehende Trends deutlich verstärkt, erklärt das Unternehmen. Mal zum Guten, mal zum Schlechten. Eine Tochterfirma erleidet letztes Jahr zudem einen Millionenschaden durch einen Sabotageakt. Für den Bereich Finanzdienstleistungen (CCP) wird aktuell ein Plan für eine neue Zukunft erstellt. 

„Als Post haben wir letztes Jahr zur Widerstandsfähigkeit des Landes beigetragen“, so Serge Allegrezza am Dienstag vor Journalisten. Als „service essentiel“ habe man auch während des Lockdowns den Betrieb aufrechterhalten. Die Briefpost lief weiter, die Kunden wurden bedient und das Internet funktionierte, trotz Datenexplosion, weiter und ermöglichte Home-Schooling, Home-Office und Online-Shopping. Auch habe man beispielsweise bei der Verteilung von Masken und von Lebensmitteln (über Letzshop) geholfen, so der Verwaltungsratspräsident der Post-Gruppe.

Am Ende des Jahres hat die Gesellschaft ihren Umsatz ganz leicht steigern können, um 0,3 Prozent auf 864 Millionen Euro. Der operative Gewinn hingegen ging deutlich zurück, um 16 Prozent auf 153 Millionen Euro. Der Nettogewinn war jedoch nur leicht rückläufig, auf 36 Millionen Euro. Der Besitzer der Unternehmensgruppe, der Luxemburger Staat, wird sich über eine Dividende von 14 Millionen Euro (Vorjahr: 20 Millionen) freuen dürfen.

Die vier Geschäftsbereiche der Unternehmensgruppe entwickelten sich unterschiedlich. Im traditionellen Bereich mit Postzustellungen wie auch im Bereich Telekommunikation konnte die Gesellschaft ihre Umsätze steigern. Im Bereich der Finanzdienstleistungen (CCP) sowie im Geschäft mit den Filialen gingen die Umsätze jedoch zurück.

Im Bereich des traditionellen Kerngeschäfts der Post, der Verteilung von Briefen und Paketen, „haben sich alle bestehenden Trends beschleunigt“, so Post-Chef Claude Strasser. Die Zahl der im Laufe des Jahres verschickten Briefe ging deutlich, auf 116 Millionen Sendungen, zurück. Im Vorjahr wurden 126 Millionen Briefe gezählt – 2015 waren es noch 147 Millionen. Dabei wurden 2020 krisenbedingt satte 6 Millionen Sonderbriefe verschickt, etwa für Einladungen zum „Large Scale Testing“. Ohne diese wäre die Zahl der Briefe um satte 12 Prozent auf 110 Millionen eingebrochen, so der Geschäftsführer.

Grundstein für 5G wurde gelegt

Dass der Geschäftsbereich dennoch mehr Umsatz als im Vorjahr verbuchen konnte, liegt am Boom beim Online-Shopping seit dem ersten Lockdown. Die Zahl der versendeten Pakete ist von 4 Millionen im Jahr 2019 auf 6,1 Millionen im Jahr 2020 deutlich in die Höhe geschnellt. „Und es geht noch weiter so“, so Strasser. „Es ist, als stünden wir dauernd einen Monat vor Weihnachten. Innerhalb von fünf Jahren hat sich das Volumen verdreifacht.“

Etwas weniger schnell, aber dennoch gut habe sich auch das noch relativ junge Logistik-Geschäft mit dem Empfang von E-Commerce-Paketen aus Asien und der Weiterleitung der Pakete in andere europäische Länder entwickelt. Insgesamt hat die Luxemburger Post 14 Millionen Pakete abgewickelt, nach 13 Millionen im Vorjahr. „Normalerweise bringen wir diese Pakete mit der Cargolux nach Luxemburg“, so der Geschäftsführer der Post. „Oft stehen wir für bis zu 50 Prozent der Fracht im Flieger.“ Das Geschäft mit Logistik-Dienstleistungen (Lagerung und Vertrieb) will die Post weiter ausbauen und auch kleinen Luxemburger Unternehmen anbieten, so Strasser.

Claude Strasser und Serge Allegrezza (r.)
Claude Strasser und Serge Allegrezza (r.) Foto: Editpress/Julien Garroy

Auch im umsatzstärksten Bereich der Unternehmensgruppe, der Telekommunikation, verstärkten sich die bereits bestehenden Trends. Die Zahl der Festnetzanschlüsse ging weiter zurück, während die Nachfrage nach Breitband-Internetverbindungen zulegte. Aktuell haben landesweit 73 Prozent aller Luxemburger Haushalte zumindest die Möglichkeit, auf Internet über Glasfaser zurückzugreifen. Im Vorjahr hatten erst 69,5 Prozent der Gebäude in Luxemburg eine derartige Anschlussvorbereitung. Mehr als die Hälfte der Kunden, die Glasfaser haben, nutze diese dann auch, so Strasser. „Die Leute benötigen heute die gute Infrastruktur.“

Um für die immer weiter steigende Daten-Nachfrage gerüstet zu sein, hat die Post letztes Jahr ihre ersten 5G-Dienstleistungen angeboten. Bis das neue Netz aber landesweit verfügbar ist, sollen noch etwa zwei Jahre vergehen.

Nicht gut hat sich derweil das Geschäft mit dem CCP entwickelt. Traditionell lebte der Finanzbereich von den auf dem Geld der Kunden erwirtschafteten Zinsen. Diese sind jedoch seit einigen Jahren negativ. In den Vorjahren konnte der Bereich sich noch mit langjährig angelegten Geldern über Wasser halten. Doch seit letztem Jahr ist das Ergebnis im Finanzbereich negativ. Und „2020 hat sich die Situation weiter verschlechtert“, so Strasser.

Sabotage verursacht Millionenschaden

Nach langen Überlegungen und Diskussionen sei man dennoch zum Entschluss gekommen, dass man den Geschäftsbereich nicht schließen wolle. „Ein Drittel der CCP-Kunden verfügt über kein weiteres Bankkonto“, so der Post-Chef. Bei anderen Banken würden sie wohl kein Konto erhalten. Etwa „30.000 bis 40.000 Kunden sind auf uns angewiesen.“ Um diese Menschen nicht vom Finanzsystem auszuschließen, würde man den Bereich beibehalten. Als eine Art öffentliche Dienstleistung. Jedoch sollen in Zukunft die Konten, auf denen „mehrere 100.000 Euro“ liegen, ebenfalls mit Negativzinsen (wohl in gleicher Höhe, wie sie der Post Kosten verursachen) belastet werden. Im Herbst dieses Jahres will die Post mehr Details zur Zukunft des CCP bekannt geben.

Auch im Geschäft mit den Tochtergesellschaften – die Post verfügt über ein ganzes Netz davon – war 2020 der Umsatz rückläufig. Einer der Gründe, die Kosten und Kopfzerbrechen verursachten, war eine „Cyberattacke“ auf die Firma Victor Buck Services (VBS). „Das hat uns schwer getroffen“, so Strasser. VBS, die im Geschäft mit Daten und Dokumenten tätig ist, galt als eine der am besten gesicherten Einheiten innerhalb der Post. „Wir wurden ins Mark getroffen“, unterstreicht er. Schließlich stellte sich jedoch heraus, dass es keine echte „Cyberattacke“ war, sondern eine Sabotageaktion aus dem Inneren des Unternehmens. Weitere Details zur Untersuchung (bei der Polizei wurde Klage eingereicht) wollte der Geschäftsführer nicht nennen. Allein in diesem Jahr habe die Aktion jedoch Kosten von rund acht Millionen Euro verursacht. Einige Kunden seien abgesprungen. Im nächsten Jahr werde es finanziell nicht besser. 

Im Laufe des Jahres hat die Post zudem ihre Beteiligung an Eltrona verkauft, des Weiteren ihre Beteiligung an LuxTrust ausgebaut. Insgesamt ist die Zahl der Mitarbeiter der Gruppe im Laufe des Jahres auf 4.697 gestiegen (Vorjahr: 4.652). Seit nunmehr sechs Jahren gilt die Post als größter „privater“ Arbeitgeber in Luxemburg.

de Schéifermisch
22. Mai 2021 - 9.47

Die Postämter werden immer weniger und bald muss man zum Bäcker, Metzger, ins Lebensmittelgeschäft oder, wie in Lorentzweiler, zum Elektriker gehen um ein Paket aufzugeben oder abzuholen.Hinzu kommt, dass manche Briefträger an der falschen Adresse einwerfen oder zu bequem sind die Pakete , bei Abwesenheit des Empfängers, an der vereinbarten Stelle zu hinterlassen.

Gariuen
20. Mai 2021 - 18.26

@Onzefridden Post Client "Effektiv! Mir kruten nach mi oft den Noper hir Post, zb. Extraits bancaires, Bluttanalysen oder Kliniksrechnung…! Eng Schlamperei an e Gehasels mat violation du secret postal !" Bei eis ass et datselwecht. Och packup@home ass onméiglech, wann ech eng SMS kréien et wär et Pak op der Terrass, da muss ech ronderëm d'Haus lafen op et net awer am Dreckskëschten-Abris ass oder am Schapp oder am Gaardenhaischen oder einfach am Reen an der Passage. An d'Terrass et steet UM PAK! A wann der an engem Haus wunnt, wou e puer Leit Packup@home hunn, da kritt meeschtens deen d'SMS deen am Alphabet vir läit, mä net dee fir deen de Pak ass. Déi kréien näischt méi hin.

Client dhl
19. Mai 2021 - 16.07

Am Tri fir t´Päck ze Betebuerg geet alles drenner an driwwer. Cf photos Kuddelmuddel. Do gett deselweschte Pak all puer Deeg nees gescannt, noweislech am tracking, ier en endlech beim richtege Client ukennt !

Arm
19. Mai 2021 - 10.44

@Onzefridden Post Client & Forget Päck mat Post/ Do kann ech nëmmen voll a ganz zoustëmmen. Hun d'Bréifdréiesch dorop ungeschwacht a sie huet arrogant gemengt "dat ka virkommen". Nie war d'Post esou lues, schlecht an (net all) esou onfrëndlech an arrogant.

jemp
19. Mai 2021 - 10.18

E Geheimtip fir d'Post: Bréifdréier astellen, déi liese kennen. Dat heescht, se mussen all d'Buchstawen an all d'Zifferen richteg benenne kennen. Et geet net, datt e schelle kennt, dem Client de Bréif weist a freet, ob dat um Bréif deen Numm ass, den ob der Bréifkescht steet, béid an Drockbuchstawen.

Forget Päck mat Post
19. Mai 2021 - 9.56

Wann de pak mat amazon "im verteilerzentrum luxemburg angekommen ist" an dann nach puer deeg op falsch adressen duercht land 'geliwwert' gett, mailt amazon brav fir all dag retard: "durch widdrige umstände bei post lu verspätet" !

Onzefridden Post Client
19. Mai 2021 - 8.09

Effektiv! Mir kruten nach mi oft den Noper hir Post, zb. Extraits bancaires, Bluttanalysen oder Kliniksrechnung...! Eng Schlamperei an e Gehasels mat violation du secret postal ! Päck sinn och 2x op eng komplett falsch Adress geschéckt ginn, 30km weit weg! Si hunn dunn 5 Deeg Retard gehat winst Feeler am Tri... an et hänkt een all Dag 1/2 an hirer Leitung fir Info!