Luxemburg Staat nimmt 7,2 Prozent mehr Steuern ein

Luxemburg  / Staat nimmt 7,2 Prozent mehr Steuern ein
Finanzministerium im Luxemburger Regierungsviertel: Hausherrin Yuriko Backes kann sich über Mehreinnahmen freuen Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Die Inflation hat im vergangenen Jahr in Luxemburg Rekordsprünge gemacht. Das wirkt sich auch aufs Steuersäckel aus. Bei einer Kostenstelle gibt es aber einen überraschenden Rückgang. 

Wenigstens einer hat mehr Einnahmen: Der Luxemburger Staat hat im vergangenen Jahr 7,2 Prozent mehr an Steuern eingenommen. Das berichtet die Statistikbehörde Statec am Montag. Grund sind die „Auswirkungen der hohen Inflation“ auf die Einnahmen aus Mehrwertsteuer, Sozialbeiträgen und den sogenannten Haushaltssteuern. Insgesamt betrugen die Einnahmen durch Steuern 21 Milliarden Euro. Den größten Sprung machten die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer – um zwölf Prozent stieg der Betrag im Vergleich zu 2021. 

Der Anstieg der Löhne – mit den zwei Indextranchen im Oktober 2021 und April 2022 – und bei der Beschäftigung ließ die Einnahmen aus Steuern auf Gehälter laut Statec um ganze elf Prozent steigen. Weniger glanzvoll sieht die Bilanz bei den Körperschaftssteuern aus – also beispielsweise den Abgaben auf Kapitalgeschäfte. Dort wird eine „Beinahe-Stagnation“ von lediglich plus 0,5 Prozent verzeichnet. Grund dafür ist ein starker Rückgang der Salden aus früheren Jahren. Die Vorauszahlungen, die laut Statec stärker von der laufenden Wirtschaftstätigkeit abhängen, sind dagegen um elf Prozent gestiegen. Im Sinkflug: die Abgeltungssteuer, die auf gemeinsame Anlagen und verwaltete Vermögen erhoben wird. Sie wurde laut Statec von den Abwärtstrends auf den Aktienmärkten beeinflusst. 

Benzin und Diesel generieren weniger Einnahmen 

Einige wird es überraschen: Trotz der hohen Preise sanken die Einnahmen aus Steuern für den Spritverkauf. „Dieser Rückgang ist auf den starken Anstieg der Kraftstoffpreise zurückzuführen, der zu vorübergehenden Steuerermäßigungen in Luxemburg und den Nachbarländern führte“, schreibt Statec dazu. Die Tankrabatte hätten die „Preisunterschiede an den Tankstellen zwischen Luxemburg und den Nachbarländern vorübergehend verringert oder sogar umgekehrt“. Im Jahresvergleich wurden daher zehn Prozent weniger Benzin und 20 Prozent weniger Diesel zwischen Juni und Oktober verkauft. 

Die Indikatoren für das, was kommt, zeigen sich relativ uneinheitlich. Die Ergebnisse der Konjunkturumfragen im Euroraum hätten sich in den letzten Monaten des vergangenen Jahres „tendenziell verbessert“, schreibt Statec. Der „Einkaufsmanager-Index“, ein Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität, sei nach sechs aufeinanderfolgenden Monaten des Rückgangs im November und Dezember wieder leicht gestiegen, blieb jedoch auf einem niedrigen Niveau. Das deute auf einen – wenn auch weniger ausgeprägten – weiteren Rückgang der Wirtschaftstätigkeiten hin. Eine Rezession im Euroraum bleibe „wahrscheinlich“, könnte aber weniger stark ausfallen als zuvor. 

Statec prognostiziert, dass sich das Wachstum der Steuereinnahmen in Luxemburg 2023 etwas verlangsamen wird – auf 5,3 Prozent Mehreinnahmen. Die Gründe: die Verlangsamung der Inflation, die Senkung der Mehrwertsteuersätze und die verschlechterten Aussichten für das Wirtschaftswachstum. 

jean-pierre.goelff
24. Januar 2023 - 17.37

...dann kënnen jo nach e puër Velos'brecken gebaut gin.

Nomi
23. Januar 2023 - 16.15

Mei Stei'eren durch Inflatio'un iwert TVA : Mee den Staat kenn sech bretzen ! An den Bierger stecht sech den Fanger an den Mond !