Wohnungspreise 2021Europaweit steigen die Immobilienpreise immer schneller – Luxemburg liegt nicht einmal mehr an der Spitze

Wohnungspreise 2021 / Europaweit steigen die Immobilienpreise immer schneller – Luxemburg liegt nicht einmal mehr an der Spitze
Außer Reichweite: Selbst außerhalb der großen Städte, wie hier in Ahn bei Grevenmacher, sind die eigenen vier Wände für viele Menschen viel zu teuer geworden. Immerhin steigen die Mieten hierzulande weniger stark als die Kaufpreise. Foto: Pixabay

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Steigende Preise für Wohnungen sind mittlerweile nicht mehr nur hierzulande ein Problem. Fast im gesamten Euroraum legen die Preise derzeit überdurchschnittlich schnell zu. Luxemburg liegt nicht einmal mehr an der Spitze der Tabelle.

Trotz des weiterhin rasanten Preisanstiegs von 13,9 Prozent im Jahr 2021 liegt Luxemburg nur an sechster Stelle, was die Preissteigerungsrate von Wohnungen in der Europäischen Union betrifft. Im Jahr 2020 galt Luxemburg, Eurostat-Zahlen zufolge, noch als europäischer Spitzenreiter.

Im gesamten Euroraum lagen die Hauspreise 2021 stolze 7,7 Prozent über denen vom Vorjahr. Mit einer derartig schnellen Geschwindigkeit haben sie noch nie (seit Beginn der Datenreihe im Jahr 2006) zugelegt. Im Vorjahr lag die Quote erst bei 5,2 Prozent.

Am heftigsten sind die Preise letztes Jahr in Tschechien (19,7 Prozent), Litauen (16,1 Prozent), Ungarn (15,4 Prozent) und in Estland (15 Prozent) gestiegen. Auch noch vor Luxemburg – in puncto Preissteigerungen – liegen mittlerweile die Niederlande (mit einem Plus von 15 Prozent im Jahresvergleich).

Alle EU-Mitgliedstaaten, mit der Ausnahme von Zypern (minus 3,5 Prozent), haben wachsende Hauspreise verbucht. Nur relativ geringe Anstiege wurden derweil in Italien (plus 2,5 Prozent), Spanien (plus 3,7 Prozent), Finnland und Rumänien (jeweils plus 4,4 Prozent) verzeichnet.

Entwicklung von Immobilienpreisen und Mieten seit 2010
Entwicklung von Immobilienpreisen und Mieten seit 2010 Screenshot: Eurostat

In einer weiteren Veröffentlichung schreibt Eurostat, dass die Hauspreise europaweit seit 2010 um insgesamt 42 Prozent zugelegt haben. Jedoch gebe es große Unterschiede zwischen den Ländern. So haben sich die Preise für Wohnungen in Estland (plus 156 Prozent), Ungarn (plus 128 Prozent), Luxemburg (plus 124 Prozent), Lettland, Tschechien, Österreich und Litauen seit 2010 mehr als verdoppelt. Nur in drei Ländern, Griechenland (minus 23 Prozent), Italien (minus 12 Prozent), Zypern (minus 9 Prozent), wurden Rückgänge verbucht.

Doch auch wenn die Preise in anderen Ländern schneller steigen, so gilt Luxemburg doch als eines der teuersten Pflaster. Laut den Berechnungen von Compare the Market gibt es weltweit nur zwei Länder, in denen es für die Einwohner noch schwieriger sei, eine eigene Wohnung zu erwerben, als in Luxemburg. Verglichen wurde der durchschnittliche Immobilienpreis pro Quadratmeter sowie das durchschnittliche verfügbare Haushaltseinkommen in 38 Ländern. Teurer seien Wohnungen demnach, relativ zum Einkommen, nur in Südkorea und in Israel. Auf Platz vier liegt die Schweiz.

Mieten steigen langsamer als Hauspreise

Bei den Mieten war das Muster anders, schreiben die europäischen Statistiker. Seit 2010 sind hier die Preise in der EU (mit 16 Prozent) deutlich weniger schnell gestiegen als die Wohnungspreise an sich. Jedoch gibt es auch hier große Unterschiede zwischen den Ländern. Vergleicht man Ende 2021 mit 2010, so sind die Preise in 25 EU-Mitgliedstaaten gestiegen und in zwei zurückgegangen.

Die höchsten Anstiege bei den Mieten wurden in Estland (plus 171 Prozent), Litauen (plus 113 Prozent) und Irland (plus 74 Prozent) gemessen. Rückgänge wurden in Griechenland (minus 25 Prozent) und Zypern (minus 1 Prozent) verzeichnet. In 19 EU-Mitgliedstaaten sind die Kaufpreise stärker gestiegen als die Mieten. Auch Luxemburg zählt (mit einem Anstieg der Mieten um rund 16 Prozent seit 2010) zu diesen Ländern.


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Loll
24. April 2022 - 14.24

die Investirungen von reichen Russen,Chinesen und Oligarchen haben etwas nachgelassen wegen den Sanktionen, nicht gerade erfreulich für die Immobilienhaie und sonstige reiche Bonzen, leider bleibt der Wohnungskaufpreis immer noch unerschwinglich für den Normalverdiener. Die Politik laabert weiter und unternimmt dreimal nix.

Filet de Boeuf
22. April 2022 - 0.21

Und sie nehmen nur zu weil die Reichen spekulieren und die Aermeren mit der Qualität ihres Stalls berechtigterweise nicht zufrieden sind.