LuxemburgImmobilienpreise sind 2021 um weitere 13,9 Prozent in die Höhe geschnellt

Luxemburg / Immobilienpreise sind 2021 um weitere 13,9 Prozent in die Höhe geschnellt
Der Kauf einer eigenen Wohnung wird von Jahr zu Jahr immer unerschwinglicher Foto: Editpress/François Aussems

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Die Preise für Wohnungen in Luxemburg steigen weiterhin rasant. Im nun abgelaufenen Jahr 2021 hat das statistische Institut Statec, vorläufigen Zahlen zufolge, eine Wachstumsrate von 13,9 Prozent gemessen.

Ein neuer Rekord bei der Preissteigerungsrate konnte damit 2021 (mit der Wachstumsrate von 13,9 Prozent) sehr knapp vermieden werden. Im Vorjahr 2020 waren die Preise für Wohnimmobilien um noch höhere 14,5 Prozent nach oben geschnellt.

Und doch: Den vielen politischen Reden und Ankündigungen zum Trotz: Auch letztes Jahr hat der Kaufpreis einer durchschnittlichen Appartment-Wohnung hierzulande wieder schneller an Wert zugelegt, als ein Durchschnittsverdiener in einem Jahr an Gehalt erhält. Eine durchschnittliche Wohnung kostete Ende 2021 661.742 Euro – ein Zuwachs von mehr als 70.000 Euro innerhalb von zwölf Monaten. Das durchschnittliche Jahresgehalt liegt, den letzten Zahlen zufolge, jedoch nur bei 64.932 Euro brutto, vor Steuern.

Ein Zeichen für eine Entspannung ist diese Entwicklung nicht. Die Geschwindigkeit, mit der die Preise für Wohnungen zulegen, bleibt überaus hoch. Im Jahr 2019 waren die Preise um 10,1 Prozent gestiegen. Ein Jahr davor, 2018, hatte die Steigerung erst 7 Prozent betragen. 2017 waren es „nur“ 5,6 Prozent. Im Jahr 2014 waren die Preise lediglich um 4,4 Prozent gestiegen.

Etwas weniger schnell als im Vorjahr haben letztes Jahr die Preise von neu gebauten Wohnungen (plus 11,9 Prozent) und die von bereits bestehenden Appartment-Wohnungen (plus 14,5 Prozent) zugelegt. Die Preise von bereits bestehenden Häusern hingegen sind 2021 noch schneller gestiegen (plus 15,3 Prozent) als in den Rekordjahren zuvor. 

In der Veröffentlichung „Logement en chiffres“ wird derweil darauf hingewiesen, dass es je nach Art der Wohnung große Unterschiede des Verkaufspreises pro m² gibt. So sei eine sich im Bau befindende Wohnung im Schnitt zwischen 10 und 20 Prozent teurer als ein bestehendes Objekt. Auch sinke der Preis pro m² mit der Größe der Wohnung – wer viel Geld hat, muss demnach weniger pro Quadratmeter zahlen. Zudem sinken die Preise für Wohnungen recht deutlich, je mehr man sich von der Hauptstadt entfernt. Im Kanton Luxemburg sei der durchschnittliche Preis für ein Haus mit etwa 1,45 Millionen Euro demnach fast doppelt so hoch wie der durchschnittliche Preis im Norden des Landes.

Die Zahl der Besitzer geht zurück

Bei einer derartigen Preissteigerungsrate ist es dann auch nicht überraschend, dass heute weniger Menschen Besitzer der Wohnung sind, in der sie leben. Zählten im Jahr 2007 noch 74,5 Prozent der Einwohner des Großherzogtums als Besitzer der eigenen vier Wände, so ist ihr Anteil 2020 auf 68,4 Prozent zurückgegangen. Das ist erstmals weniger als der europäische Durchschnitt.

Laut den Berechnungen der Autoren einer rezenten Studie von Compare the Market gibt es weltweit nur zwei Länder, in denen es für die Einwohner noch schwieriger sei, eine eigene Wohnung zu erwerben, als in Luxemburg. Verglichen wurden der durchschnittliche Immobilienpreis pro Quadratmeter sowie das durchschnittliche verfügbare Haushaltseinkommen in 38 Ländern. Teurer seien Wohnungen demnach, relativ zum Einkommen, nur in Südkorea und in Israel. Auf Platz vier liegt die Schweiz.

Langfristig dürfte der Rückgang der Zahl der Besitzer der eigenen Wohnung zu steigenden Ungleichheiten führen. Für das Vermögen der einzelnen Haushalte spielt es hierzulande nämlich eine große Rolle, ob die eigene Wohnung gekauft oder gemietet wird. Wer sein Haus gekauft hat, der hat später deutlich mehr Vermögen als der, der sich für die Miete entschieden hat. Im Schnitt (Median) haben Besitzer (Kreditvertrag abgerechnet) ein Vermögen von 502.000 Euro. Wer jedoch mietet, verfügt im Schnitt nur über 23.000 Euro Kapital, wie Zahlen des „Luxembourg Finance and Consumption Household Survey“ aus dem Jahr 2018 gezeigt hatten.

Nachfrage wird hoch bleiben

Luxemburg ist derweil nicht mehr das einzige Land in Europa, das mit rasant steigenden Preisen für Wohnungsimmobilien zu kämpfen hat. Im gesamten Euroraum legen die Preise derzeit überdurchschnittlich schnell zu. Im dritten Quartal 2021 lag Luxemburg nicht einmal mehr an der Spitze der Tabelle. Im Jahr 2020 galt Luxemburg noch als Spitzenreiter. Noch heftiger hatten die Preise in Tschechien, Litauen, Estland und in den Niederlanden zugelegt.

In Zukunft dürften sich die Preissteigerungen kaum beruhigen. Darauf deutet unter anderem die Zahl der neu geschaffenen Jobs hin. Im Februar 2022 hat die Zahl der Arbeitsplätze insgesamt, mit saisonbereinigt 497.601 Stellen, erneut ein neues Rekordhoch erreicht. Das sind 1.183 Jobs mehr als vor einem Monat – und 17.612 Jobs mehr als Ende Februar 2021. Seit Ende 2019 (also vor der Krise) ist es ein Plus von 27.552 Arbeitsplätzen. Die Nachfrage nach Wohnraum dürfte also nicht einbrechen.

Weitere Faktoren, die die Preissteigerungsrate auch weiterhin hoch bleiben lassen, sind beispielsweise auch die hohen Baupreise. Sie haben zuletzt die höchste jährliche Steigerungsrate seit Oktober 1980 verbucht, wie Statec zu Jahresbeginn mitgeteilt hatte. Die aktuell sehr hohe Geldentwertungsrate dürfte ebenfalls weiterhin dafür sorgen, dass es für finanzkräftige Investoren kaum eine attraktivere Möglichkeit zur Geldanlage gibt: Da Geld auf Sparbüchern, wegen der niedrigen Zinsen und der hohen Inflationsrate, Monat für Monat an Kaufkraft verliert, bieten sich Investitionen in Immobilien als Alternative an. Niedrige Kreditzinsen und ständig steigende Preise erhöhen ihre Attraktivität als Anlageklasse noch weiter.

Wer zum Ende des Jahres 2019 eine Wohnung zum Durchschnittspreis von 516.299 Euro gekauft hat, der konnte sich zwei Jahre später über einen Wertgewinn von mehr als 145.000 Euro freuen.

Der Verkaufspreis pro m² von bestehenden Appartment-Wohnungen
Der Verkaufspreis pro m² von bestehenden Appartment-Wohnungen Screenshot: Le Logement en Chiffres

Weiterführende Lektüre:

Analyse zum Wohnungsmarkt: Um die Interessen von 160 Personen zu schützen, müssen Tausende das Land verlassen – LINK

„Wir setzen nicht mehr auf den guten Willen“ – Gespräch mit Innenministerin Taina Bofferding über die Pläne der Regierung gegen Wohnungsnot und steigende Preise – LINK

Immer weniger Menschen sind Besitzer der eigenen Wohnung – LINK

Kaufen ist teurer als Mieten, und doch lohnt es sich – LINK

rina
27. März 2022 - 18.37

3/4 vun de Awunner sinn 19.9% méi räich ginn.
What's not to like?

Lol
26. März 2022 - 15.00

@Immobilienhai
D'Wourecht verdréit een nëtt ëmmer,
weider virun ouni Hemmungen an Skrupel an matt Protex,
all Kommentar iwerflösség.

L'honnête
26. März 2022 - 10.37

@ Immobilienhai
C'est toujours la vérité qui blesse!

Immobilienhai
25. März 2022 - 13.23

@ Heng a Lol…An der Hoffnung dass et iech elo besser geet. E Laxatif hät sécher och gehollef

Heng
24. März 2022 - 19.37

Soulaang déi reich russesch an chinesesch Geldwäscher
an egaal wéi deier Wunnéngen zou Luxusburg önnert verdeckte
Firmen investéieren,klammen d'Preisser andauernd, do freen séch
déi déck Immobilienhaie komplett, deen normale Bierger ass
ësou wiesou " weg vom Fenster" an ass gezwongen iwert
d'Grenz séch ëm zekucken wann heen eng Wunnéng sicht.
Daat ass seit Joëren vun den Politiker verpennt ginn, mat Absicht,
wëll si selwer och mat dorunner bedeilégt sinn, all hirt verlugen
Gelaabers an Verspriechen ass nëmmen eng degutant Show.
Quo vadis Luxusbuerg ????

Loll
24. März 2022 - 19.22

Solang die Immobilienpreise rasant weiterhin steigen,
das erfreut die dicken Immobilienhaie in Luxusburg,
ein Zeichen dass verdeckte Investfirmen von reichen Russen
und Chinesen in teure Wohnungen investieren zu Höchstpreisen,
dieser Banditismus besteht seit Jahren,all das politische Gelaaber und Versprechen,
von Wohnungsbauminister sowie von seinen Kumpanen ist
reine Show,der normale Bürger kann sich niemals eine
Eigentumswohnung oder ein Wohnhaus leisten,solange diese
konzeptlosen Politiker-Bonzen sich nicht trauen da einzulenken.
Quo vadis Luxusburg? Ueberfremdung und Ueberbevölkerung.