Soziale UngleichheitenEuropabarometer-Umfrage: Befragte in Luxemburg wollen mehr Solidarität zwischen EU-Staaten

Soziale Ungleichheiten / Europabarometer-Umfrage: Befragte in Luxemburg wollen mehr Solidarität zwischen EU-Staaten
Soziale Ungleichheiten werden von den Menschen in der EU als ein zunehmendes Problem erachtet

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Eine jüngst veröffentlichte Eurobarometer-Umfrage befasste sich mit der Konferenz zur Zukunft Europas und stellte Fragen zu den großen Herausforderungen, die der EU sowie der Welt bevorstehen.

Nicht die Umweltprobleme und der Klimawandel sind in den Augen der EU-Bürger die größten Herausforderungen der Europäischen Union, sondern die sozialen Ungleichheiten. Das geht aus der jüngst veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage hervor, die in den Monaten September und Oktober durchgeführt wurde. Demnach gaben EU-weit 36 Prozent der Befragten an, dass die sozialen Ungleichheiten die größte Herausforderung für die EU darstellen. In Luxemburg waren sogar 38 Prozent dieser Ansicht, wobei die Befragten drei Themen nennen konnten. Am zweithäufigsten wurden die Umweltprobleme sowie der Klimawandel genannt. Im EU-Durchschnitt gaben 32 Prozent an, dies sei eine der größten Herausforderungen, in Luxemburg waren es 36 Prozent. Während für ebenfalls 32 Prozent der EU-Bürger die EU sich auch dem Problem der Arbeitslosigkeit stellen müsse, sind nur 31 Prozent der in Luxemburg Befragten dieser Meinung. Für sie sind vielmehr die mit der Migration verbundenen Fragen vordringlicher: Dies gaben in Luxemburg 35 Prozent, EU-weit 31 Prozent der Befragten an.

Zur größten Herausforderung für die Zukunft der EU in der Welt zählen die Umwelt- und Klimaprobleme, meinen sowohl 49 Prozent der EU-Bürger insgesamt, als auch der Befragten in Luxemburg. Während jedoch EU-weit 34 Prozent die Gesundheitsrisiken als nächstgrößere Herausforderung in der Welt angeben, sind das für die in Luxemburg Befragten die Migration und Vertreibung von Menschen. 38 Prozent der hiesigen Teilnehmer an der Umfrage nannten das Flüchtlingsthema noch vor jenem der Gesundheitsrisiken, das in Luxemburg nur 28 Prozent angaben.

Mehr Entscheidungen auf EU-Ebene

Nach wie vor liegen die Luxemburger beim Klassiker der Eurobarometer-Fragen ganz oben: 89 Prozent der Befragten gaben an, dass es „eine sehr gute Sache“ sei, der EU anzugehören, während EU-weit nur 62 Prozent dieser Ansicht sind. Dabei nimmt, je älter die Befragten werden, die Europabegeisterung ab. Bei drei möglichen Nennungen gefällt den Menschen in der EU der Respekt vor der Demokratie, den Menschenrechten und der Rechtsstaatlichkeit am meisten: EU-weit nannten dies 27 Prozent, in Luxemburg gar 31 Prozent der Befragten. Während an zweiter Stelle 25 Prozent der EU-Bürger die Wirtschaftsmacht der Union (Luxemburg: 16 Prozent) hervorhoben, nannten 25 Prozent der in Luxemburg Befragten den Lebensstandard (EU: 22 Prozent). Die guten Beziehungen sowie die Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten kommt sowohl im EU-Durchschnitt als auch in Luxemburg mit jeweils 22 Prozent an dritter Stelle jener Aspekte, die den Befragten an der EU gefallen.

Für die Zukunft in der Union wollen EU-weit 31 Prozent der Befragten (bei zwei möglichen Nennungen) an erster Stelle, dass sich Lebensstandards anpassen. Allerdings waren nur 22 Prozent der Befragten in Luxemburg dieser Ansicht. Sie wünschten sich mit 35 Prozent an erster Stelle mehr Solidarität zwischen den EU-Mitgliedstaaten. Was sich EU-weit nur 21 Prozent der Befragten wünschen. Über ihre Vorstellungen der EU in zehn Jahren meinte eine Mehrheit von 52 Prozent der in Luxemburg Befragten, dass mehr Entscheidungen auf EU-Ebene getroffen werden sollten, als dies heute der Fall ist. EU-weit sind die Menschen in diesem Punkt eher zurückhaltender: Nur eine relative Mehrheit von 39 Prozent ist dieser Ansicht, 36 Prozent (Luxemburg: 33 Prozent) wollen es mehr oder weniger so belassen, wie es derzeit ist. 21 Prozent der EU-Bürger (Luxemburg: 13 Prozent) wollen sogar, dass in zehn Jahren weniger Entscheidungen auf EU-Ebene getroffen werden.