OneCoin-SkandalVersteckt sich Ex-SREL-Mann Frank Schneider in Dubai?

OneCoin-Skandal / Versteckt sich Ex-SREL-Mann Frank Schneider in Dubai?
Frank Schneider beim Auftakt des SREL-Prozesses im März 2020 in Luxemburg  Archivfoto: Editpress/Didier Sylvestre

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Das Recherchemagazin Reporter.lu hat sich auf die Suche nach dem aus dem Hausarrest verschwundenen Ex-SREL-Agenten Frank Schneider gemacht. Spuren führen nach Dubai – und nach Indonesien. 

Vor einem Jahr verschwand der Luxemburger Ex-Geheimdienstler Frank Schneider aus seinem Hausarrest in Lothringen. Die französische Justiz hatte ihn dort einquartiert. Schneider, vormals Direktor für verdeckte Operationen beim Luxemburger Geheimdienst SREL, war im April 2021 von den französischen Behörden festgenommen worden. Bis zum Herbst desselben Jahres war er in Nancy inhaftiert, dann wurde er unter strengen Auflagen in einen Hausarrest in sein Haus in Jourdreville entlassen. 

Der Grund: Die amerikanische Justiz sucht Schneider mit internationalem Haftbefehl. Ein New Yorker Gericht wirft Schneider im Zusammenhang mit dem sogenannten OneCoin-Skandal bandenmäßigen Betrug und Geldwäsche im Zusammenhang mit Kryptowährungen und Geschäften nach Schneeballsystem vor. Es geht um den vielleicht größten Betrugsskandal weltweit. Käufer der imaginären Kryptowährung OneCoin sollen um eine Summe von fünf bis 15 Milliarden Euro betrogen worden sein. Schneider hat jahrelang für OneCoin gearbeitet. Er soll eine wichtige Rolle in dem großangelegten Betrugssystem gespielt haben. Monatelange warteten die Amerikaner auf seine Auslieferung. 

Firma investiert in AirBNB-Herberge

Die wollte Schneider vermeiden. Im Herbst 2022 versuchte er sogar erfolglos, eine Rückkehr nach Luxemburg zu erreichen. Im Frühjahr 2023 verschwand Schneider dann – bevor die französischen Behörden ihn in die USA ausliefern konnten. Die Plattform Reporter.lu hat nun zwei Spuren recherchiert, die auf seinen Aufenthaltsort hindeuten könnten. Demnach gründete Schneider im März 2020 über einen Notar ein Unternehmen in Indonesien – „White Orchid Management“. Diese Firma kaufte in der Stadt Ubud eine Immobilie, mit dem Ziel, sie über AirBNB an Touristen zu vermieten. Laut dem Reporter-Bericht von Mittwoch wurden noch im September 2023 – „also fünf Monate nach Frank Schneiders Flucht“ – eine Änderung in der Firmenstruktur vorgenommen und Anteile von ihm auf seine Frau umgeschrieben.

Eine weitere Spur führt offenbar nach Dubai. Dort hatte Schneider laut Reporter bereits 2018 eine Wohnung gekauft, hielt sich mindestens im März 2020 in der Wüstenstadt auf. Anfang 2022 soll er diese für 2,1 Millionen Euro verkauft haben. Schneider soll selbst behauptet haben, eine Aufenthaltsgenehmigung für das Emirat am Persischen Golf gehabt zu haben. Zwei seiner Unternehmen sind laut Reporter in der Stadt angesiedelt. Da weder Interpol noch Europol nach Schneider fahndeten, nachdem er verschwunden war, habe er theoretisch „ohne Weiteres“ nach Dubai einreisen können. Zudem entdeckte Reporter.lu eine Handy-Nummer, die von Frank Schneider in Dubai registriert worden war – und weiterhin aktiv war. 

Frank Schneider stand 2013 im Mittelpunkt des Geheimdienstskandals, über den Staatsminister Jean-Claude Juncker stürzte. Später gründete er das Intelligence-Unternehmen Sandstone und pflegte stets enge Kontakte zu europäischen und nicht-europäischen Geheimdiensten. 

luxmann
17. Mai 2024 - 9.19

Halbwegs witzige geschichte wo die vorherige regierung geschlafen hat.
Schneider wollte ja anscheinend eine auslieferung in seine heimat...da die bettel regierung nicht darum ersuchte, musste er sich notgedrungen in eine andere richtung aus dem staub machen um einer auslieferung an die amis zu entgehen, wo er 40 jahre haft riskierte.