MedienChefin der Gesundheitsinspektion erklärt neues System: „Santé“ ruft nur engste Kontakte an

Medien / Chefin der Gesundheitsinspektion erklärt neues System: „Santé“ ruft nur engste Kontakte an
Einige Mitarbeiter der Gesundheitsinspektion sind teilweise von morgens bis abends im Einsatz Archivfoto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Die steigenden Infektionszahlen machen dem Team hinter dem Contact Tracing das Leben schwer. Das neue System soll Abhilfe schaffen. Das sagt die neue Chefin der Gesundheitsinspektion Dr. Anne Vergison im Interview mit Radio 100,7.

Wegen der steigenden Anzahl an Corona-Infektionen sei das Contact Tracing in der bisherigen Form nicht mehr umsetzbar. Mit Referenznummern, E-Mails und mehr Eigeninitiative will das Gesundheitsministerium gegen die steigenden Coronazahlen vorgehen. (Wir berichteten) Die neue Chefin der Gesundheitsinspektion Dr. Anne Vergison hat das neue System im Interview mit dem Radiosender 100,7 erklärt.

Die neue Version des Contact Tracing sei weniger aufwendig für die Gesundheitsinspektion – dafür aber mit mehr Arbeit für die positiv getesteten Menschen verbunden, sagt Vergison. „Wir versuchen, die neu infizierten Menschen so schnell wie möglich zu kontaktieren, damit diese sich isolieren können und selbst ihre weniger intensiven Kontaktpersonen über die Situation informieren – die Hochrisikokontakte rufen wir selbst an.“ Diese Vorgehensweise reduziere die Anrufzeit von bis zu anderthalb Stunden auf ungefähr eine halbe Stunde, erklärt Vergison weiter. Die „Santé“ empfehle, dass ein Virusträger sich selbst isoliert, sobald er die SMS mit dem positiven Textresultat erhält.

Verzug von 24 Stunden

Dabei kümmere sich die Gesundheitsinspektion nicht nur um die offiziell kommunizierten Fälle – wie die 595 Menschen am Donnerstag – sondern auch um die Grenzgänger, die nicht mehr in der öffentlichen Statistik auftauchen. Am Donnerstag habe das Team des Contact Tracing 500 bis 600 Anrufe gemacht. „Verschiedene Mitarbeiter müssen teilweise von morgens bis abends 24.00 Uhr am Telefon arbeiten“, sagt Vergison. Doch die Kommunikation finde nicht nur telefonisch statt – auch per E-Mail verschicke die „Santé“ Informationen zum weiteren Vorgehen.

Momentan sei das Contact Tracing 24 Stunden in Verzug. „Das erscheint uns noch akzeptabel, auch wenn wir die 24 Stunden nicht überschreiten wollen“, sagt Vergison. 70 bis 80 Personen rufen im Namen der Gesundheitsinspektion bei den Menschen an, allerdings wolle man die Zahl in den nächsten Tagen auf 150 hochschrauben. Dabei suche die Regierung vor allem nach Pflegepersonal, falls medizinische Fragen aufkommen sollten – das gestalte sich momentan natürlich als schwierig.

„Es wird sehr schwer sein, die Zahlen zu verringern, wenn wir die Kontakte nicht begrenzen und die Sicherheitsmaßnahmen erhöhen“, erklärt Vergison. Sie ist trotzdem der Meinung, dass die Menschen jetzt mit den steigenden Fallzahlen wieder besser aufpassen werden.

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23. Oktober 2020 - 14.14

Natürlich, die Leute haben keine Telefonnummern von nicht-engen Kontakten.