Isolation und QuarantäneNeue Regeln: „Santé“ passt ihre Vorgehensweise den Corona-Rekordzahlen an

Isolation und Quarantäne / Neue Regeln: „Santé“ passt ihre Vorgehensweise den Corona-Rekordzahlen an
 Symbolbild: Pixabay

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Mit Referenznummern, E-Mails und mehr Eigeninitiative will das Gesundheitsministerium gegen die steigenden Coronazahlen vorgehen. Das kündigte die „Santé“ am Donnerstagabend in einer Pressemitteilung an.

Die „Santé“ teilte am Donnerstagabend mit, dass die Kontaktverfolgungseinheit ihre Arbeitsweise wegen des „besorgniserregenden“ Anstiegs der Corona-Neuinfektionen anpasst. Diese Umstrukturierung soll die Reaktionsfähigkeit bei der Kontaktaufnahme erhöhen und die Eigeninitiative der Bevölkerung fördern. „Die Häufigkeit der Fälle ist so groß, das wir mit dem Contact Tracing Probleme bekommen und zeitnah nichts mehr unternehmen können“, erklärt Jean-Claude Schmit, der Direktor der „Santé“. „Dann muss man auf diese andere Prozedur umschalten, das hatten wir ja auch im März und April bereits getan.“

So soll sich eine betroffene Person bei Symptomen oder einem positiven Covid-19-Test sofort selbst von seinen Mitmenschen isolieren. Die Gesundheitsinspektion kontaktiere nach wie vor neuinfizierte Menschen per Telefon, allerdings könne es wegen der hohen Anzahl der anzurufenden Personen zu Verzögerungen kommen. Die „Santé“ empfiehlt deshalb, „dass jede Person mit einem positiven Test ihre Risikokontakte selbst informieren sollte, damit sich diese Personen in Selbstquarantäne begeben können“. Wer mit Corona-Symptomen auf ein Testergebnis wartet, soll sich während dieser Zeit auch isolieren.

Jede positiv auf Covid-19 getestete Person werde kurz nach dem Test von der Gesundheitsinspektion kontaktiert und mit einer Referenznummer versehen. Diese Nummer soll der Virusträger auch allen Personen mitteilen, mit denen er in Kontakt stand. Alle Kontaktpersonen, die nicht automatisch von der Gesundheitsinspektion angerufen werden, aber dennoch eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung oder die Anordnung eines Tests benötigen, können die Gesundheitsinspektion unter Angabe der Referenznummer der infizierten Person per E-Mail benachrichtigen. Wegen des begrenzten Personals seien E-Mails die effizienteste Möglichkeit, um die hohe Anzahl an Neuinfektionen zu verwalten. „Die Zahlen steigen von Tag zu Tag, aber wir sind immer noch gut aufgestellt“, so Schmit.

Tausende Kontakte – Tracing-Team aufgestockt

Bei Hochrisikokontakt mit einer infizierten Person gilt eine sofortige Selbstisolierung. Hochrisikokontakt definiert die „Santé“ als „Kontakt für mehr als 15 Minuten im Umkreis von zwei Metern ohne eine geeignete Maske“. Das gilt auch bei infizierten Personen während der 48 Stunden vor den ersten Symptomen oder vor dem Test.

„Das Problem sind die ganzen Kontakte – das sind Hunderte, Tausende pro Tag“, erklärt Schmit. „Wir bekommen ab nächster Woche noch einmal Verstärkung.“ 40 bis 50 Personen sollen die Tracing-Einheit laut dem Direktor der Santé verstärken, ein Teil von der Armee, ein Teil andere Leute, die von Firmen zur Verfügung gestellt werden, die augenblicklich weniger Arbeit haben.

Die Gesundheitsinspektion werde weiterhin systematisch das familiäre Umfeld anrufen und eine Quarantäne anordnen. Schmit bekräftigt: „Was wir machen ist, dass wir die positiv Getesteten kontaktieren und dann dort klare Anweisungen geben.“ Diese kann auch als Bescheinigung der Arbeitsunfähigkeit verwendet werden. Das Gesundheitsministerium hat die „Union des entreprises luxembourgeoises“ (UEL) kontaktiert, um sicherzustellen, dass verspätete Bescheinigungen akzeptiert werden. „Die Angestellten sollen nicht wegen Verzögerungen der Gesundheitsinspektion bestraft werden“, schreibt die „Santé“. Telearbeit bleibe trotzdem eine Option, solange es diesbezüglich ein Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und -nehmer gebe. (fey)

Der Unterschied zwischen Quarantäne und Isolation

Menschen, die für mindestens eine Viertelstunde mit einer positiv getesteten Person in Kontakt standen, dabei die Distanz von zwei Metern zueinander nicht eingehalten haben und auch keine Masken trugen, müssen sich ab dem letzten Kontakt mit der infizierten Person für sieben Tage in Quarantäne begeben. Während der Quarantäne muss der ungeschützte Kontakt zu anderen Menschen vermieden werden. Sechs Tage nach dem engen Kontakt muss sich die Person einem Test unterziehen. Sollte dieser negativ ausfallen, dann läuft die Quarantäne ab. Handelte es sich hingegen nicht um einen engen Kontakt und wurden die nötigen Schutzmaßnahmen respektiert, dann genügt eine 14-tägige Selbstüberwachung.

Menschen, die eine bestätigte Infektion mit Covid-19 haben, müssen sich zu Hause von ihren Mitmenschen isolieren. Vom Arzt wird eine Isolation von mindestens zehn Tagen nach dem Auftreten der Symptome verordnet. Während der häuslichen Isolation muss der Kontakt mit anderen Personen vermieden werden. Falls sich die am Coronavirus erkrankte Person in der Gegenwart einer anderen Person aufhält, muss sie eine chirurgische Maske tragen.

Giber
23. Oktober 2020 - 5.36

Was bedeutet eine « geeignete » Maske? ? Sind die « Buffs » von Herrn Meisch « geeignete Masken »? Alles sehr unklar!