Formel 1Perez siegt in Monaco – Leclercs Heimfluch hält an

Formel 1 / Perez siegt in Monaco – Leclercs Heimfluch hält an
Sergio Perez feierte in Monaco den dritten Sieg seiner Karriere Foto: Andrej Isakovic/AFP

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Aus der erhofften Triumphfahrt von Charles Leclerc wurde nichts. Ferrari machte Strategiefehler, das nutzte Red-Bull-Fahrer Sergio Perez und fuhr zum Sieg.

Monaco-Sieger Sergio Perez schrie seine Freude mit einem lauten „Vaaamooos“ noch im Cockpit heraus und kündigte eine ausgiebige Champagner-Party an. Der schon wieder bei seinem Formel-1-Heimrennen bitter enttäuschte Charles Leclerc konnte es einfach nicht fassen und ätzte gegen Ferrari. „Ohne Worte, ohne Worte“, stammelte der Monegasse nach Platz vier vor sich hin. Wütend über sein Team: „Das können wir nicht machen. Das ist entsetzlich.“

In einem teils chaotischen Rennen nach schwerem Regen zu Beginn kam Leclerc zwar zum ersten Mal ins Ziel beim Klassiker. Nach einer unfassbaren Panne der Strategieabteilung der Scuderia aber schaffte er es nicht aufs Siegerpodium in die Fürstenloge. Platz zwei für Carlos Sainz im zweiten roten Rennwagen vor Perez‘ Teamkollege und Weltmeister Max Verstappen war auch kein Trost. „Das tut weh“, sagte Leclerc. Verstappen baute seinen Vorsprung im WM-Klassement nämlich auf neun Punkte vor Leclerc aus.

Für Perez war es der dritte Grand-Prix-Sieg seiner Karriere. „Von einem Sieg hier träumst du schon als Kind“, betonte der Mexikaner, der auf dem Podium mit den Emotionen und den Tränen zu kämpfen hatte. „Das ist ein unfassbarer Tag für mich und mein Land.“

Schwerer Crash von Schumacher

Für ihn auch, weil Perez erst vor einer Woche seinem hochdekorierten Stallrivalen Verstappen beim Rennen in Barcelona auf dem Weg zu dessen Sieg hatte Platz machen müssen. Mit seinem Sieg in Monaco reiht er sich nun als dritter Saisongewinner in diesem Jahr ein, zuvor hatten nur Verstappen (4) und Leclerc (2) die Siege unter sich aufgeteilt.

Zuvor war das erhoffte Spektakel auch zur Werbung für das Fürstentum im Kampf um einen neuen Formel-1-Vertrag zur Geduldsprobe geworden. Nach zwei langsamen Formationsrunden im Regen wurde zunächst abgebrochen. Mit mehr als einer Stunde Verspätung führte das Safety Car das Feld aus der Boxengasse zurück auf den nassen Kurs.

Nach zwei Runden folgte der fliegende Start. Auf der abtrocknenden Strecke begann nun das große Taktieren. Lange zögerten die Führenden ihre ersten Stopps hinaus, um gleich auf Trockenreifen gehen zu können. Doch die Piste blieb rutschig.

Dann überschlugen sich die Ereignisse. Perez eröffnete einen wilden Reigen von Reifenwechseln. Ferrari verlor den Überblick. Zunächst rutschte Leclerc durch einen zu späten Stopp hinter Perez, dann holte die Scuderia gleich beide Piloten für neue Trockenreifen in einer Runde an die Garage. Die Folge: Perez übernahm nach seinem zweiten Wechsel Platz eins, dahinter sortierten sich Sainz und Verstappen ein. Leclerc war nur noch Vierter und fluchte wild in den Funk.

Kurz darauf musste das Safety Car wieder ausrücken. Schumacher hatte die Kontrolle über seinen Haas verloren und war höchst unsanft in die Barrieren gekracht. Sein Auto zerbrach in zwei Teile. Schnell gab der 23-Jährige Entwarnung, stapfte in Begleitung eines Rennarztes zurück in die Garage und dann ins Streckenhospital. Nach einer kurzen Safety-Car-Phase wurde das Feld mit Roter Flagge für knapp 20 Minuten gestoppt.

Die Strecke war nun trocken und es entwickelte sich ein typisches Monaco-Rennen, in dem Überholen praktisch unmöglich war. Perez verschaffte sich zunächst ein kleines Polster, ehe er auf abgefahrenen Reifen noch einmal kämpfen musste.

Wegen der Unterbrechungen zuvor ging das Rennen nicht mehr über die volle Distanz. Drei Stunden nach dem ursprünglich geplanten Start war das Zeitlimit erreicht und Perez der etwas überraschende Gewinner. (dpa)

Im Überblick

Großer Preis von Monaco: 1. Sergio Perez (Mexiko) Red Bull 1:56:30,265 Stunden , 2. Carlos Sainz jr. (Spanien) Ferrari 1,154 Sekunden zurück, 3. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull 1,491, 4. Charles Leclerc (Monaco) Ferrari 2,922, 5. George Russell (Großbritannien) Mercedes 11,968, 6. Lando Norris (Großbritannien) McLaren 12,231, 7. Fernando Alonso (Spanien) Alpine 46,358, 8. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 50,388, 9. Valtteri Bottas (Finnland) Alfa Romeo 52,525, 10. Sebastian Vettel (Deutschland) Aston Martin 53,536, 11. Pierre Gasly (Frankreich) AlphaTauri 54,289, 12. Esteban Ocon (Frankreich) Alpine 55,644, 13. Daniel Ricciardo (Australien) McLaren 57,635, 14. Lance Stroll (Kanada) Aston Martin 60,802, eine Runde zurück: 15. Nicholas Latifi (Kanada) Williams, 16. Zhou Guanyu (China) Alfa Romeo, 17. Yuki Tsunoda (Japan) AlphaTauri Bull. – Ausgeschieden: Alexander Albon (Thailand) Williams (48. Runde), Mick Schumacher (Deutschland) Haas (27./Unfall), Kevin Magnussen (Dänemark) Haas (19./Defekt)

Fahrerwertung: 1. Verstappen 125 Punkte, 2. Leclerc 116, 3. Perez 110, 4. Russell 84, 5. Sainz jr. 83, 6. Hamilton 50, 7. Norris 48, 8. Bottas 40, 9. Ocon 30, 10. Magnussen 15, 11. Ricciardo 11, 12. Tsunoda 11, 13. Alonso 10, 14. Gasly 6, 15. Vettel 5, 16. Albon 3, 17. Stroll 2, 18. Zhou 1

Teamwertung: 1. Red Bull 235, 2. Ferrari 199, 3. Mercedes 134, 4. McLaren 59, 5. Alfa Romeo 41, 6. Alpine 40, 7. AlphaTauri 17, 8. Haas 15, 9. Aston Martin 7, 10. Williams 3