Luxemburgischer Doppelerfolg

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Die 29. Auflage des internationalen „Foyer“-Triathlons von Luxemburg war in jeder Hinsicht ein gelungenes Fest.

Ein Wetterchen für die Götter, ein großes Teilnehmerfeld und nach 2012 zum zweiten Mal ein luxemburgischer Doppelerfolg. Yannick Lieners und Annette Jaffke traten die Nachfolge von Neil Peters und Liz May an.

„Nach dreimal Platz 2 in Folge habe ich mir gesagt, dass es an der Zeit ist, erstmals in Echternach zu gewinnen“, so ein freudestrahlender Sieger nach 1 Stunde 53 Minuten und 46 Sekunden Strapazen. Ganz so einfach war es aber für Yannick Lieners nicht, denn neben den 1.500 m Schwimmen, 40 km Rad – drei selektive Runden – und einem 10-km-Lauf machte auch die Hitze und Schwüle den Teilnehmern etwas zu schaffen.

192 Teilnehmer(innen)

Bei 24°C Wassertemperatur wurde das Rennen um 14.15 Uhr ohne Neopren gestartet, 192 Teilnehmer(innen) sprangen ins trübe Nass. Dass ohne die tragenden Anzüge geschwommen wurde, bevorteilte natürlich die guten Schwimmer. So wie Joé Miller, der die 1.500 m in 19’50 Minuten beendete und sich damit einen Vorsprung von 1’20 auf den Favoriten Yannick Lieners herausschwamm. Das Problem war, dass niemand so schnell schwamm wie der CAEG-Athlet, so dass Joé Miller die schweren drei Radrunden hoch zum „Roudenhaff“ und nach Osweiler alleine pedalieren musste, während sein Kontrahent in einem Viererpack mit Ruben Geys (BEL), Folker Schwesinger (GER) und Steve Moog (Trispeed) fahren konnte. Miller wehrte sich beherzt (7. Radzeit), ließ den Vorsprung nach der zweiten Runde nur auf 52 Sekunden schmelzen, konnte aber nicht verhindern, dass die Lieners-Gruppe in der letzten Runde und 5 km vor dem letzten Wechsel aufschließen konnte.

Dieses Quintett nahm gleichzeitig die drei Laufrunden in Angriff, mit Schwesinger an der Spitze. Schon in der ersten Runde zeigte Yannick Lieners aber, dass er seine „Drohungen“ wahrmachen wollte, und konnte Geys auf 37″, Schwesinger auf 1’03“, Miller gar auf 2’10“ und Moog auf 3’21“ distanzieren. Der Beleser baute seinen Vorsprung in der zweiten Runde noch auf 1’22“ (Geys) aus und lief nach 10 km einem ganz sicheren ersten Sieg in Echternach entgegen. Joé Miller konnte am Ende den zweiten nationalen Rang verteidigen, derweil Moog noch den luxemburgischen Podiumsplatz an Christian Krombach abgeben musste. Der 41-Jährige war den 10-km-Lauf mit 1’40“ Rückstand auf die Führenden angegangen und konnte am Ende doch noch auf Platz 5 (3. Luxemburger) abschließen, mit 49″ Vorsprung auf Moog.

Frauen

Ein ähnliches Bild bot sich im Feld der 18 Frauen, wo die ehemalige Schwimmerin Myriam Reuland nach 22’38“ (9. Gesamtzeit) aus dem Echternacher See stieg und mit 1’18“ Vorsprung auf Annette Jaffke auf den Radparcours überwechselte.

Reuland schlug sich auf den 40 km überraschend gut, die Vizemeisterin Jaffke konnte erst in der letzten Runde an der Trispeed-Athletin vorbeifahren und sich einen Vorsprung von exakt 1 Minute herausfahren. Im Laufen brach Reuland aber ein und Jaffke lief einem ungefährdeten Sieg entgegen. Für die Mitfavoritin Dany Flammang war der Rückstand auf Reuland (11’14“) zu groß, als dass Platz 2 noch in Gefahr geraten konnte, die Powerman-Europameisterin (AK40) konnte allerdings bis auf Platz 3 nach vorne laufen, so dass es bei den Frauen zu einem rein luxemburgischen Podium kam, eine weitere Premiere in Echternach.

Stimmen

Yannick Lieners: „Ich wusste, dass ich gut in Form war, und mir war die Favoritenrolle bewusst. In einem Rennen kann aber viel passieren. Jedenfalls ist Joé Miller viel schneller geschwommen, als ich mir das vorgestellt habe. Ich wusste aber, dass ich ihm im Laufen Zeit abnehmen konnte, genau wie bei Steve Moog, der mit mir in einer Radgruppe war. Wir mussten den Abstand so klein wie möglich halten, was mit dem Auffahren perfekt geklappt hat. Bei den beiden Ausländern wusste ich nicht so richtig, wo ich dran war, nach ein paar Laufmetern wusste ich aber, dass ich sie schlagen konnte. Am Ende habe ich Tempo rausgenommen, weil es verdammt heiß war. Was meine Saison angeht, will ich bemerken, dass ich mein Trainingspensum keinesfalls reduziert habe. Ich nehme in diesem Jahr nur nicht an Lehrgängen und Europacups teil. Ich beschränke mich auf die nationalen Rennen und auf die Einsätze mit meinem deutschen und französischen Klub. Für das Championat in Weiswampach sehe ich Neil Peters und Bob Haller allerdings vor mir. Aber bisher läuft meine Saison gut, vielleicht steige ich ja in Deutschland und Frankreich in die 1. Liga auf und kann in Luxemburg nach dem Duathlon- auch den Triathlontitel feiern.“

Joé Miller: „Ich bin nicht unzufrieden, es war mein erst mein drittes Rennen in der Saison und das erste über die Olympische Distanz. Ich hatte meine Karriere ja bei den Junioren beendet und erst 2012 wieder aufgegriffen. Von Ende 2012 bis in den Mai 2013 hinein konnte ich wenig Lauftraining absolvieren, weil ich mich nach einem Bänderriss im Fuß mit zwei Sehnenentzündungen herumplagen musste. Deshalb wusste ich, dass im Laufen nicht viel zu holen war. Für mich ist es eine Übergangssaison. Mit dem Schwimmen und dem Radfahren bin ich aber zufrieden, zumal ich alleine fahren musste. Es ist aber trotzdem deprimierend, wenn man 5 km vor dem Wechsel eingeholt wird.“

Annette Jaffke: „Es war ein sehr schweres Rennen, es war heiß und schwül. Zudem hatte mich ein Virus befallen und ich wusste nicht, ob ich überhaupt starten könnte. Aber nachdem ich gut geschwommen bin, wusste ich, dass es ein guter Tag werden konnte. Es war jetzt keine berauschende Vorstellung, aber ich bin aus dem Training heraus angetreten, mein erklärtes Saisonziel ist der Ironman 70.3 in Luxemburg.“