FußballLuxemburg verliert Testspiel gegen Katar mit 0:1 – und möglicherweise auch Mica Pinto

Fußball / Luxemburg verliert Testspiel gegen Katar mit 0:1 – und möglicherweise auch Mica Pinto
Mica Pinto (in Weiß) musste bereits nach neun Minuten verletzungsbedingt vom Platz Foto: sportspress.lu/Jeff Lahr

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Schlechter Start für die „Roten Löwen“, die gegen Katar nicht nur gleich in Rückstand geraten sind, sondern ebenfalls Linksverteidiger Mica Pinto früh verloren haben. Der letzte Formcheck vor dem Quali-Auftakt am Samstag endete mit einem 0:1 gegen die Nummer 58 der Welt. Jetzt bleiben drei Tage, um die richtigen Analysen vor dem Duell am Samstag gegen Irland zu ziehen. 

Das „Heimspiel“ in Debrecen stellte für die „Roten Löwen“ den letzten Formcheck vor dem Auftakt der WM-Qualifikation dar. Als zukünftiger Turnier-Gastgeber wurde Katar bekanntlich der Gruppe A hinzugefügt – um Punkte geht es aber erst am Wochenende. Am Samstag sind die Luxemburger in Irland (27.3.) gefordert, drei Tage später gastiert Europameister Portugal im Stade Josy Barthel (30.3.). Alle Spiele finden weiterhin ohne Zuschauer statt. 

Wie erwartet nutzte Nationaltrainer Luc Holtz deshalb die Gelegenheit, ein paar seiner Profis Einsatzzeit zu schenken, bei denen es aktuell im Verein nicht unbedingt rundläuft. Es überraschte nicht, dass sowohl FLF-Kapitän Laurent Jans als auch Liga-Konkurrent Danel Sinani im Startaufgebot standen. Auch Maxime Chanot, der mit New York City FC noch in der Pre-Season steckt, stand erstmals seit November 2019 wieder im FLF-Aufgebot. Nach ihren Verletzungen schenkte der Coach ebenfalls Lars Gerson, „Kiki“ Martins und Mica Pinto das Vertrauen. Florian Bohnert, Maurice Deville, Edvin Muratovic und Sebastien Thill komplettierten die Elf, bei der die Nummer eins Anthony Moris im Tor stand. 

Was man sich vom Gegner, dem Asien-Meister Katar, erwarten konnte, war nicht unbedingt einfach einzuschätzen. Ein direktes Duell hatte es noch nie gegeben. Gegen den Weltranglisten-58. war es Deville, der den ersten Akzent mit einer Flanke in den Strafraum setzte (5.). Bitterer, als dass diese Aktion ungenutzt blieb, war die darauffolgende Aktion, als Pinto nach einem Zweikampf schmerzverzerrt über den Boden rollte. Auf der Linksverteidigerposition fällt Dirk Carlson bekanntlich ohnehin schon wegen Rückenproblemen langfristig aus. Der Profi von Sparta Rotterdam wollte weitermachen, musste aber in der 8. zum zweiten Mal behandelt werden. 

So kam Marvin Martins sehr früh und ohne lange Aufwärmphase zum Einsatz auf der Verteidigerposition. Kaum auf dem Platz, unterlief seinem Nebenspieler Lars Gerson ein Fehlpass, den die „Weinroten“ sofort ausnutzen: Ali nutzte den Raum und legte für Muntari auf, der eiskalt einnetzte (1:0, 13.). Die Luxemburger wollten sich von diesen beiden Rückschlägen aber nicht runterziehen lassen und hatten durch S. Thill und Bohnert die nächste Chance – doch wieder einmal folgte gleich im Anschluss ein fataler Abwehrfehler, Moris musste in extremis auf der Linie klären.

Danach legten die Luxemburger offensiv einen Zahn zu und stellten den Gegner unter Druck. Ein Freistoß von S. Thill (nach einem Fehler an Bohnert), lenkte Gerson knapp neben das Gehäuse (27.). Der Sheriff-Tiraspol-Profi hatte in der 32. die nächste Riesenchance. Sein Weitschuss wurde abgeblockt, Muratovic scheiterte nach M. Martins Pass ebenfalls am Torwart. Ein toller und wuchtiger Kopfball von Deville nach Bohnert-Flanke prallte von der Latte ab (42.), sodass Katar mit einem knappen Vorsprung in die Kabinen zurückkehrte.

Nach der Pause ersetzte Mahmutovic Gerson – aber am Bild auf dem Platz änderte sich nichts. Die FLF-Auswahl reihte die Offensivaktionen aneinander und hatte durch S. Thill (Schuss ins Aus) und Deville (nach einer Ecke) gleich wieder ein paar Ausgleich-Möglichkeiten. Katar igelte sich in der eigenen Hälfte ein und konzentrierte sich auf die Abwehrarbeit. Erst mit dem Schuss von Hatem (62.) war Moris wieder gefordert. 

Sein Debüt feierte in der 71. dann der Magdeburger Dzogovic, der zeitgleich mit Rodrigues eingewechselt wurde. Der Gegner war danach wieder einmal über seine rechte Seite sehr gefährlich. Pedro Miguel verpasste das Tor nur knapp (72.). Doch die FLF-Auswahl nahm die Zügel trotzdem wieder in die Hand und suchte den Ausgleich. S. Thill war an den meisten Aktionen beteiligt, auch Skenderovic suchte den Abschluss (79.). Der Niederkorner bestrafte sich mit seinem zweiten Foul allerdings in der Schlussphase selbst und flog mit Gelb-Rot vom Platz. 

Ein Blick auf die Zahlen machte deutlich: Trotz 60 Prozent Ballbesitz fehlten den Luxemburgern die richtigen Einschussmöglichkeiten. Stattdessen donnerte Pedro Miguel kurz vor Schluss einen weiteren Ball gegen die Latte. 

Statistik

Katar: Al Sheeb – Pedro Miguel, Al Rawi, Khoukhi, Salman, Hassan – Ali (89. Abdurisag), Boudiaf, Hatem – Muntari (65. Alaaeldin), Al Haydos (81. Al-Hajri)
Luxemburg: Moris – Jans (71. Dzogovic), Chanot, Gerson (46. Mahmutovic), Pinto (10. M. Martins) – C. Martins (59. Skenderovic) – Deville (71. Rodrigues), Sinani (59. O. Thill), S. Thill, Bohnert – Muratovic
Schiedsrichter: Djordjic – Petrovic, Zivin (alle Serbien)
Gelbe Karten: Pedro Miguel, Sheeb – Pinto, Chanot, Rodrigues
Gelb-Rote Karte: Skenderovic (88., wdh. Foulspiel)
Torfolge: 1:0 Muntari (13.)