Nach den Niederlagen bei der spanischen Spitzenmannschaft Uni Girona und zu Hause gegen den slowakischen Double-Sieger Piestanske Cajky ist T71-Präsident Marcel Wagener aus sportlicher Sicht nicht unzufrieden: „Die beiden Niederlagen gegen Top-Teams sind keine Unehre. Es war eher das dritte Viertel gegen die Slowakinnen, das mich nervt, da es ein schlagbarer Gegner war.“ Mittwochabend wartet mit dem polnischen Vertreter Gorzow die nächste schwere Herausforderung auf Düdelingen. Die Polinnen wurden vergangene Saison Dritte in der heimischen Liga, erreichten das Pokalfinale und schieden im EuroCup erst im Achtelfinale aus. In dieser EuroCup-Saison gewann Gorzow gegen Piestanske Cajky und verlor nur ganz knapp gegen den Gruppenfavoriten Girona. Besonders zu achten ist auf die Australierin Chloe Bibby und die griechische Nationalspielerin Elena Tsineke, die bisher aus dem starken Kader herausragten. Eine Minimalchance rechnet sich Wagener dennoch aus: „Wenn unsere Spielerinnen das abrufen, was sie gegen die Slowakinnen in der ersten Halbzeit defensiv abgeliefert haben, kann es vielleicht eine enge Partie werden.“

Weniger zufrieden ist der T71-Vorsitzende hingegen mit der Resonanz im ersten Heimspiel am vergangenen Donnerstag. Gerade mal 170 zahlende Zuschauer gingen durch die Kassen, und mit den freien Eintritten für unter anderen die lizenzierten Spielerinnen unter 16 Jahren waren es insgesamt rund 250 Zuschauer. „Ich weiß nicht, was man noch mehr bieten kann. Dabei treten nur zwei luxemburgische Vereine international an. Die Resonanz enttäuscht mich mehr als die Niederlagen. Man muss sich fragen, ob es den ganzen finanziellen und organisatorischen Aufwand wert ist“, meinte Marcel Wagener, der anmerkte, dass besonders wenige Spieler, Spielerinnen und Vertreter anderer Vereine sowie der FLBB in der Halle anzutreffen waren.

Dabei musste Düdelingen ein Sonderbudget von 75.000 Euro für die sechs EuroCup-Spiele stemmen und natürlich auf die Unterstützung der zahlreichen freiwilligen Helfer im Verein zählen. Vor der Saison war die Entscheidung indessen schnell gefallen, zum zweiten Mal in Folge international anzutreten, nachdem es dem T71 vergangene Saison sogar gelungen war, das Auftaktspiel in Namur zu gewinnen. „Es war eine tolle Erfahrung für die Spielerinnen, die sechs gute Partien abgeliefert haben. Wir waren immer nah dran und wurden nie abgeschlachtet, mit Ausnahme des Rückspiels gegen Namur“, begründete Wagener die erneute Teilnahme und wies auf die höhere Wettbewerbshärte im Gegensatz zur heimischen Liga hin. Der Zeitpunkt der EuroCup-Spiele kommt Düdelingen allerdings in dieser Saison nicht wirklich entgegen, da mehrere Spielerinnen durch Verletzungen oder andere Umstände erst verspätet in die Vorbereitung einsteigen konnten und ihr höchstes Level noch nicht erreicht haben. „Der EuroCup hat einfach einen Monat zu früh für uns angefangen“, konstatierte der T71-Präsident. An der Zeit drehen kann man in Düdelingen nicht. Hingegen könnte aber die passende Unterstützung von den Rängen den stets motivierten Düdelingerinnen einen möglicherweise entscheidenden Schub geben, um auch diese EuroCup-Saison später in bester Erinnerung zu behalten.