Conference LeagueFola Esch kassiert 1:4-Niederlage im Play-off-Hinspiel gegen Kairat Almaty

Conference League / Fola Esch kassiert 1:4-Niederlage im Play-off-Hinspiel gegen Kairat Almaty
 Mirza Mustafic hatte mit seinem strammen Freistoß für die ersten Jubelschreie im Stadion gesorgt Foto: Gerry Schmit

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Der Favorit war seiner Rolle gerecht geworden und die Fola-Serie gerissen: Am Donnerstagabend besiegte der kasachische Champion Kairat Almaty die Escher mit 4:1. Besonders der bekannte Stürmer Vagner Love bereitete der kämpferischen „Doyenne“ in ihrem Heimspiel im Stade Josy Barthel Probleme. Nächste Woche stehen den Eschern ein siebenstündiger Flug und ein Rückspiel bei hohen Temperaturen bevor – aber auch die Möglichkeit, sich international noch einmal teuer zu verkaufen. 

Fola-Trainer Sébastien Grandjean stellte nach dem Kreuzbandriss von Stefano Bensi seine komplette Offensivreihe für das Play-off-Hinspiel um. Für den Stürmer rückte Torschütze Rodrigo Parreira ins Startaufgebot, in der Mitte kam der erfahrene Gauthier Caron diesmal schon beim Anpfiff zum Zug, während der flinke Lucas Correia für Dampf auf dem rechten Flügel sorgen sollte. Bei den Gästen vertraute Coach Artem Gavrilenko seinem 37-jährigen brasilianischen Routinier Vagner Love.

Und dieser Mann, der in der Vergangenheit internationalen Ruhm aufgrund seiner gewagten Aussagen erlangt hatte, bewies im Stade Josy Barthel, dass er nichts von seiner Torgefährlichkeit eingebüßt hat. Dabei hatte der Spielverlauf zunächst eine andere Richtung genommen – mit einer Führung für die Hausherren. Zuvor gab es allerdings bereits ein paar brenzlige Strafraumszenen beiderseits. Mirza Mustafic hatte aus Escher Sicht den ersten Torschuss abgegeben (6.). Vagner bekam in der Anfangsphase eine Extraportion Nähe von Pimentel und Freire, die den Almaty-Angreifer nicht aus den Augen ließen. Später sollte sich zeigen, was der Mann mit der Neun bei zu viel Freiräumen anrichten kann. Sein erster Schuss ging neben das Tor (14.). Einen späteren Alves-Freistoß drückte Cabral ins Seitenaus, ehe der nachfolgende Kopfball von Dugalic über den Cabral-Kasten flog.

Es folgte der große Auftritt von Neuzugang Mustafic. Einen an ihm verschuldeten Freistoß versenkte er aus rund 24 Metern, durch die Mauer hindurch, in die linke Ecke (19.). Es war bereits sein zweiter internationaler Treffer der Saison. Beflügelt von der Führung versuchten Mustafic und L. Correia, weiter Druck aufzubauen. Allerdings machte ein fataler Ballverlust alle Hoffnungen zunichte: Bei einem Missverständnis zwischen Delgado und Freire kam Vagner Love nach einem Zuspiel an den Ball, spielte nach rechts, wo Shushenachev völlig frei einschieben konnte (28.). 

Kaum geschockt, wollte die „Doyenne“ reagieren, doch Mustafic verpasste es nach einem tollen Sololauf in einer Zwei-gegen-zwei-Situation, auf Correia abzugeben. Platziert war dagegen sein Schuss in der 32., bei dem Pokatilov sich strecken musste. Auch Cabral war an diesem Abend oft gefordert. Erst nach einem Almaty-Freistoß, dann nach einem Grisez-Schnitzer, der ungewollt für Vagner auflegte. Der schnelle Konter der Escher, der folgte, blieb folgenlos. Stattdessen schlug der Mann, dem man den Beinamen „Liebe“ gegeben hat, noch einmal zu. In der 37. traf Vagner zum 2:1 ins kurze Eck. Bitter für die Hausherren war der dritte Treffer vor der Pause, als Alves einen kullernden Ball im Nachschuss versenkte, nachdem mehrere Klärungsversuche gescheitert waren.

Für Cabral begann der zweite Durchgang gleich mit einer Rettungstat gegen Shushenachev, während Parreira seinen ersten Schuss auf das gegnerische Tor abgab. Der Fola-Torhüter musste danach gegen Alves ran und auch Vorogovskiy suchte eine Vorentscheidung. Diesen Job erledigte letztlich Vagner Love, der nach einem langen Anlauf einen Foulelfmeter in der 69. versenkte (4:1). 

Ein Doppelwechsel aufseiten der Luxemburger brachte kurz frischen Wind, denn Omosanya gab nur Sekunden später seinen ersten Schuss auf das Tor ab. Pech hatte B. Correia, der im letzten Moment am Abschluss gehindert wurde (79.). Die Escher mussten noch bange Schlussminuten überstehen, da Kanté (81.) und Love (89.) noch nicht satt waren. Ein geduldiger Schiedsrichter ließ lange nachspielen, doch weder Grisez noch Delgado gelang es, den Ball im Netz unterzubringen. 

Statistik

Fola Esch: Cabral – Ouassiero, Klein, Delgado, Grisez – Pimentel, Freire (86. Dikaba), Mustafic (86. Dragovic) – L. Correia (74. Omosanya), Caron (63. B. Correia), Parreira (63. Boutrif)
Kairat Almaty: Pokatilov – Mikanovic, Mouegni, Dugalic, Vorogovskiy – Hovhannisyan, Buranchiyev (84. Alykulov), Alves (75. Keller) – Kanté, Vagner, Shushenachev (90. Ussenov)
Schiedsrichter: Verissimo – Almeida, Martins (alle P)
Gelbe Karten: Freire – Vorogovskiy
Torfolge: 1:0 Mustafic (19.), 1:1 Shushenachev (28.), 1:2 Vagner (37.), 1:3 Alves (43.), 1:4 Vagner (69., Foulelfmeter)
Beste Spieler: Klein, Cabral – Vagner, Kanté, Alves
Zuschauer: 873 zahlende