BadmintonBC Junglinster zum fünften Mal Meister: „Haben zusammen eine solide Struktur aufgebaut“

Badminton / BC Junglinster zum fünften Mal Meister: „Haben zusammen eine solide Struktur aufgebaut“
Sarkis Agopyan kam 2011 aus Bulgarien nach Junglinster und führt den Verein zu großen Erfolgen Foto: Privat

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Junglinster blieb in der am Sonntag zu Ende gegangenen Saison ungeschlagen. Nur einen Punkt verlor der neue Meister beim Unentschieden gegen seinen Vorgänger aus Schifflingen. Die Mannschaft besteht aus erfahrenen Spielern und jungen einheimischen Talenten, die der bulgarische Spielertrainer Ivan Panev, der selbst erst 24 Jahre alt ist, souverän zum fünften Titel geführt hat. Einer, der seit Jahren als wichtige Stütze des Teams gilt, ist der Bulgare Sarkis Agopyan. Er kam 2011 nach Junglinster und zwischen 2015 und 2019 gelang dem Verein eine Serie von vier Meistertiteln, dreimal wurde das Team zusätzlich auch noch Pokalsieger. Das Tageblatt hat sich mit Agopyan unterhalten.

Tageblatt: Sarkis Agopyan, vor 30 Jahren war Badminton in Europa noch nicht so populär wie heute. Wie sind Sie zu dieser Sportart gekommen?

Agopyan: Ich habe im Alter von sieben Jahren angefangen, mit meinem Bruder draußen auf dem Spielplatz zu spielen. Da ich den Federball von Anfang an gut traf, beschlossen meine Eltern, mich im örtlichen Badmintonverein anzumelden. Das war der BC Haskovo, es war auch der erste Verein von Martin Kolev und Ivan Panev, die später ebenfalls nach Junglinster zogen. 

Mit welchem Erfolg haben Sie in Bulgarien gespielt?

Bei den bulgarischen Meisterschaften und den Meisterschaften der Balkanländer stand ich mehrmals auf dem Siegertreppchen, sowohl bei den unter 19-Jährigen als auch bei den Senioren.

Was hat Sie dazu bewogen, nach Luxemburg zu kommen?

2011 bekam ich ein Angebot vom BC Junglinster. Ich hatte gerade meinen Abschluss an der Sportuniversität gemacht. In Luxemburg wollte ich mein Studium fortsetzen und gleichzeitig meiner Badmintonkarriere neuen Schwung verleihen.

Mit Ihnen kam dann relativ schnell der Erfolg für den Verein. Jos Greischer war damals die treibende Kraft beim BC Junglinster. War er neben Ihnen hauptverantwortlich, dass Junglinster ganz nach oben kam?

Ich denke, es war eine gemeinsame Anstrengung vieler Menschen, der ehrenamtlichen Helfer im Vorstand und engagierten Spieler, die zusammen eine solide Struktur aufgebaut haben.

Sie haben dann weitere bulgarische Spieler nach Junglinster geholt.

Damals bestand die erste Mannschaft vor allem aus guten luxemburgischen Spielern, die aber ihre Leistungsgrenze bereits überschritten hatten. So bat man mich, nach Ersatz zu suchen. Martin Kolev, der wie ich hier sein Studium fortsetzte, Dimitria Popstoykova, Ivan Panev als Spielertrainer, der Adrien Guignard ersetzte, Philip Shishov und Christina Popova, die von Fos-sur-Mer aus Frankreich kamen, wurden nach und nach rekrutiert. In dieser Saison spielt auch Gergana Pavlova für unser Team.

Noah Warning und Mara Hafner ergänzen die Mannschaft. Wie haben sie sich in ihrer ersten Saison auf höchstem Niveau geschlagen?

Wir versuchen immer, unsere jungen Talente in die erste Mannschaft zu integrieren. Wir sehen, dass beide sich kontinuierlich verbessern und an Selbstvertrauen gewinnen, was mich stolz macht. Kim Eddysson, eine weitere talentierte junge Spielerin, hat ebenfalls einige Auftritte absolviert.

Was war ausschlaggebend dafür, dass Junglinster dieses Jahr wieder Meister wurde?

Schifflingen hat weiterhin eine sehr starke Mannschaft. Der erste Spieltag wurde ihnen zum Verhängnis, da sie ersatzgeschwächt gegen Weiler und Differdingen Punkte abgaben. Letztere verloren jedoch in der Folge die Duelle gegen uns und das Rückspiel gegen Schifflingen. Hinter diesen drei Mannschaften klafft eine recht große Lücke, was sehr schade ist.

Was ist für die nächste Saison geplant?

Unser Trainer Ivan Panev peilt eine andere berufliche Laufbahn an, er wird nicht mehr zur Verfügung stehen. Wir investieren weiterhin in unsere Jugend, sodass die erfolgreiche Mischung aus Youngstern und erfahrenen Spielern auch künftig Bestand haben wird.

Wie sieht es mit Ihrer Zukunft aus?

Ich bin vor kurzem 35 Jahre alt geworden und die kleinen Wehwehchen werden nicht weniger. Solange ich mich auf einem anständigen Niveau halten kann und nicht zu viele Schmerzen habe, werde ich weiterspielen. Ich bin dabei, die luxemburgische Staatsbürgerschaft zu erhalten. Es wäre interessant, für dieses Land an den Europa- oder Weltmeisterschaften der Senioren über 35 Jahre teilzunehmen. (jn)

Der Verein aus Junglinster feierte am Wochenende zusammen die Meisterschaft ihres Herren-Teams
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