TennisWas vor dem „Manic Monday“ in Wimbledon los ist: Wolfsenergie und volles Haus

Tennis / Was vor dem „Manic Monday“ in Wimbledon los ist: Wolfsenergie und volles Haus
Novak Djokovic will in Wimbledon seinen 20. Grand-Slam-Sieg feiern Fot: Glyn Kirk/AFP

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Roger Federer, Novak Djokovic und Daniil Medwedew werden alle am „Manic Monday“ im Achtelfinale von Wimbledon aufschlagen. Eine Übersicht vor den Partien in London.

Federer im Achtelfinale
Rekordsieger Roger Federer (39) nimmt in Wimbledon weiter Schwung auf und hat zum 18. Mal das Achtelfinale erreicht. Der achtmalige Titelträger aus der Schweiz bezwang am Samstag den Briten Cameron Norrie, der bei der Rasen-Generalprobe im Londoner Queen’s Club noch das Finale erreicht hatte, mit 6:4, 6:4, 5:7, 6:4. Im Kampf ums Viertelfinale wird Federer vom Italiener Lorenzo Sonego herausgefordert.

Mit 39 Jahren und 337 Tagen ist Grand-Slam-Rekordchampion Federer der drittälteste Spieler, der in der Ära des Profitennis (seit 1968) das Achtelfinale in Wimbledon erreichte. Nur Pancho Gonzales (USA) 1969 und Ken Rosewall (Australien) 1975 waren älter. In der zweiten Runde hatte Federer, der nach über einjähriger Verletzungspause mit zwei Knieoperationen erst im März wieder auf die Tour zurückgekehrt war, den Franzosen Richard Gasquet klar in drei Sätzen besiegt. In der Auftaktrunde hatte dem „Maestro“ noch das Aus gedroht, als er von der verletzungsbedingten Aufgabe von Adrian Mannarino (Frankreich) profitierte.

Djokovic mit „Wolfsenergie“
Bisher war er der „Djoker“, nun wird Novak Djokovic zum „Wolfman“. Nach dem 6:4, 6:4, 7:6 (7:4)-Sieg gegen Denis Kudla (USA), der ihn vor allem im Tiebreak des dritten Satzes forderte, gewährte der beste Tennisspieler der Welt einen tiefen Einblick in sein Seelenleben. „Ich musste kämpfen, aber das musste ich schon in meiner Kindheit“, sagte Djokovic und verriet noch mehr: „Ich bin in den Bergen aufgewachsen und habe viel Zeit mit Wölfen verbracht – das ist Wolfsenergie.“ Er meine das durchaus ernst, versicherte der 34-jährige Serbe: „Ich mache keine Scherze.“ Ohnehin sei seine Kindheit während des Balkan-Konflikts in den Neunzigerjahren sehr schwierig und entbehrungsreich gewesen. „Aufgeben war aber niemals eine Option“, sagte Djokovic: „Wir mussten immer neue Wege finden, um zu überleben, das hat meinen Charakter gefestigt.“

In Wimbledon peilt der überragende Spieler der Tour seinen siebten Titel bei den Championships an. Es wäre sein 20. bei einem Grand-Slam-Turnier, damit würde er zu den gemeinsam führenden Roger Federer (Schweiz) und Rafael Nadal (Spanien) aufschließen. Nadal ist in Wimbledon nicht dabei. Djokovic hat es im Achtelfinale am Montag mit dem Chilenen Christian Garin zu tun.

Medwedew kämpft, Krejcikova stark
Der Weltranglistenzweite Daniil Medwedew musste für den Einzug in die zweite Turnierwoche derweil sein ganzes Können zeigen. Der Australian-Open-Finalist aus Russland setzte sich nach großem Kampf 6:7 (3:7), 3:6, 6:3, 6:3, 6:2 gegen Marin Cilic aus Kroatien (Nr. 32) durch und trifft nun auf den Polen Hubert Hurkacz. Weiterhin nicht zu bremsen ist French-Open-Siegerin Barbora Krejcikova. Die Tschechin zog durch ein 7:6 (7:1), 3:6, 7:5 gegen Anastasija Sevastova (Lettland) erstmals ins Wimbledon-Achtelfinale ein und hat nun 15 Matches in Folge gewonnen. Vor ihrem ersten Grand-Slam-Titel in Roland Garros hatte die 25-Jährige schon das WTA-Turnier in Straßburg für sich entschieden. Im Achtelfinale kommt es nun zum Duell mit der Weltranglistenersten Ashleigh Barty (Australien), die durch ein 6:3, 7:5 gegen die Tschechin Katerina Siniakova das Weiterkommen sicherte.

Volles Haus ab dem Viertelfinale
Beim Tennisturnier in Wimbledon werden die Matches auf dem Centre Court (14.979 Zuschauer) und dem Court 1 (12.345) ab Dienstag vor voll besetzten Rängen ausgetragen. Das gab der All England Club bekannt.
Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie würden damit Outdoor-Stadien in Großbritannien komplett gefüllt sein, teilten die Ausrichter mit. Vor Turnierbeginn hatten die Organisatoren mit 100 Prozent Auslastung erst bei den Finals am kommenden Wochenende geplant. In der ersten Turnierwoche waren auf den beiden Hauptplätzen 50 Prozent der Kapazität freigegeben. Am Dienstag und Mittwoch finden auf beiden Courts die Viertelfinals statt, die Halbfinals und Endspiele werden auf dem Centre Court ausgetragen. Auf den Außenplätzen sollen weiter Beschränkungen gelten. (SID/dpa)