LBBL Herren – SpielberichteSteelers mit Befreiungsschlag im Kellerduell, Amicale mit Comeback-Qualitäten

LBBL Herren – Spielberichte / Steelers mit Befreiungsschlag im Kellerduell, Amicale mit Comeback-Qualitäten
Steven Mersch (Mitte) und die Kordall Steelers haben sich den ersten Sieg in der LBBL erkämpft Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Vor dem vierten Spieltag gehörten die Kordall Steelers und Contern neben Hostert zu den drei noch sieglosen Teams der LBBL. Dank einer Energieleistung konnte sich der Kordall von dieser illustren Liste verabschieden, und Trainerin Booker gelang mit ihrem ersten Erfolg im Oberhaus eine persönliche Revanche.

Neben dem Pokal-Aus gegen den starken Zweitligisten Heffingen verlor der AB Contern nun auch beim Aufsteiger Kordall sein viertes Ligaspiel. „Wir machen Dummheiten, daher gibt es keine Ausreden. Wir sind selbst schuld. Dies war ein Must-Win, wenn wir oben mitspielen möchten“, analysierte ABC-Kapitän Christophe Mertzig den Fehlstart in die Saison. Im ersten Viertel ließ man den Hausherren zu viel Platz und diese nutzten das eiskalt aus (27:17, 10′). Da die Steelers manchmal zu sorglos agierten, gelang es Contern, sich immer wieder heranzukämpfen, jedoch ohne die Führung wiederzuerlangen. „Es war frustrierend, dass wir gefühlt alle fünf Minuten auf zwei Punkte herangekommen sind, aber nicht fähig waren, die Brücke zur Führung zu schlagen“, ärgerte sich Mertzig.

Kordall-Trainerin Tara Booker freute sich hingegen über ihren ersten Sieg in der LBBL: „Der Sieg tut uns natürlich gut, aber wichtiger war es zu zeigen, dass wir auf diesem Level mithalten können, besonders da Contern ein starkes Team ist.“ Die Gastgeber mussten kurzfristig den neuen US-Amerikaner Ladine integrieren, da Frederick für drei bis vier Wochen ausfällt. Dennoch waren es eher die einheimischen Akteure, die der Partie den Stempel aufdrückten. „Ohne die luxemburgischen Spieler wie Selmin (Muric), Max (Schmit), Steven (Mersch) und die ganze Bank können wir nicht gewinnen. Sie geben Vollgas im Training und pushen das Team“, lobte die Trainerin ihre Schützlinge. Besonders zwei Akteure lieferten konstant ab: Schmit war Topscorer der Partie und setzte seine Teamkollegen mit klugen Pässen immer wieder in Szene, während Muric ein starkes Double-Double (17/12) gelang und er unter dem Korb gute Defensivaktionen gegen die Conterner Profis zeigte. Wären nicht die vielen Ballverluste gewesen, hätten sich beide sogar eine Eins mit Sternchen verdient. „Wir wollten die Intensität hochhalten und schnell spielen, da dies nicht dem Stil ihrer Profis entspricht. Aber dann passieren auch mal Turnovers“, erklärte Schmit den entscheidenden taktischen Kniff, der jedoch auch zu diesen Ballverlusten führte. Dies wäre den Steelers fast zum Verhängnis geworden, wären die Gäste zielstrebiger gewesen, als sie sich immer wieder angenähert hatten.

Daneben war diese Begegnung auch das erste Ligaduell zwischen dem Trainer-Ehepaar Boros-Booker, nachdem Contern mit Gabor Boros vergangene Saison im Pokal gegen den damaligen Zweitligisten Kordall gewonnen hatte. Booker spielte diese Konstellation mit dem Hinweis auf die professionelle Einstellung und den Wettbewerbsgedanken herunter, stufte ihren Sieg jedoch mit einem Lächeln als den prestigeträchtigeren ein: „Die reguläre Saison ist für mich wichtiger als der Pokal, daher ist dieser Erfolg bedeutender als die Niederlage letztes Jahr im Pokal.“ (O.J.)

Statistik

„T“-Bestnote: Max Schmit (Kordall Steelers)
Viertel:
27:17, 21:24, 24:20, 24:25
Kordall: Schmit 22, Ladine 18, Muric 17, Zabetakis 17, Ricketts 16, Mersch 6, Muepu 0, Kemmer 0
Contern: Milton 21, Sturdivant 19, Pwono 10, Arendt 10, Moes 9, Weis 9, Mertzig 4, Ramos 2, Summer 2
Schiedsrichter: Vanglovskij/De Mora Martin/Kaminskas


Amicale mit Comeback-Qualitäten

Trotz eines 21-Punkte-Rückstands setzte sich Steinsel am Samstag in der Verlängerung mit 89:81 gegen Etzella Ettelbrück durch. Die Amicale liegt mit dem dritten Sieg im vierten Spiel weiter in der Verfolgergruppe.

Nach ausgeglichenen ersten acht Minuten spielten sich die Ettelbrücker in einen Rausch und erarbeiteten sich mit einem starken Brandon Johnson unter dem Korb und einer überragenden Trefferquote von der Dreierlinie einen großen Vorsprung (24:45, 17.). Gästespieler Philippe Gutenkauf war logischerweise zufrieden mit der bis dahin gezeigten Leistung: „Die erste Halbzeit war toll und sowohl offensiv wie auch defensiv hat fast alles geklappt.“ Anders war die Gefühlswelt beim Steinseler Rückkehrer Alex Laurent: „Ein 20-Punkte-Rückstand in der ersten Halbzeit passiert uns nicht oft, aber wir waren gar nicht präsent und sind komplett eingebrochen.“

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der Vorjahresfinalist dann anders und konnte mit einer nun deutlich aggressiveren und wacheren Vorstellung den Vorsprung erst reduzieren (49:57, 26.), um diesen mit einem späteren 12:0-Lauf bereits nach gerade mal zehn Minuten wettzumachen (61:61, 30.). Philippe Gutenkauf ärgerte das Comeback: „Wir waren uns bewusst, dass sie anders spielen und zurückkommen wollen, aber 20 Punkte ist schon eine Hausnummer. Wir haben das nicht geregelt bekommen und dumme Entscheidungen getroffen.“

Im Schlussviertel entwickelte sich dann ein wilder Schlagabtausch in einem immer nervöser werdenden Spiel. Als der mit 23 Punkten, davon fünf von sieben jenseits der Dreierlinie, sowie mit elf Rebounds beste Amicale-Spieler Alex Laurent dem offensiven Foul noch ein technisches zum fünften persönlichen Fehler folgen ließ, drohte die Partie nach einem Dreier von Yann Wolff wieder zugunsten der Etzella zu kippen (73:76, 36.). Der Steinseler kommentierte die Situation nüchtern: „Es passiert manchmal, dass man seinen fünften Fehler bekommt, aber ich kann weiter von der Seitenlinie anfeuern und Tipps geben. Wir sind kompakt geblieben und das war essenziell.“

Da kurze Zeit später der beste Etzella-Spieler Brandon Johnson ebenfalls die Foulgrenze überschritt, schienen die Steinseler mit dem Drei-Punkte-Vorsprung auf der Gewinnerseite. Nach vergebenen Freiwürfen der Hausherren rannte aber Jimmie Taylor zur Dreierlinie und versenkte spektakulär aus dem Lauf zur Verlängerung (79:79). In dieser behielten Kim Aiken und Jonas Theisen einen kühlen Kopf und sorgten früh für die Entscheidung (86:79, 43.), da die Gäste nun nichts mehr entgegenzusetzen hatten, wie Philippe Gutenkauf bestätigte: „In der Schlussphase war es ein enges Spiel, wo Steinsel halt besser war. Jimmie hat uns noch in die Verlängerung gerettet, aber ohne Brandon war das sehr schwierig.“ Alex Laurent freute sich über seinen ersten Heimauftritt nach seiner Rückkehr: „Es macht Spaß, wieder mit den Jungs auf dem Feld zu stehen, und heute sind die Würfe gefallen. Ich fühle mich gut und bin wieder auf dem Niveau von vor der Verletzung.“ (cje)

Statistik

„T“-Bestnote: Alex Laurent (Amicale Steinsel)
Viertel: 16:23, 15:27, 30:11, 18:18, 10:2
Steinsel: Laurent 23, Aiken 17, Barton 14, Morton 10, Theisen 10, Melcher 8, Demuth 4, Medeot 3
Ettelbrück: Johnson 25, Taylor 21, Polfer 11, P. Gutenkauf 10, Wolff 10, F. Gutenkauf 2, Wolter 2, Zenners 0
Schiedsrichter: Ntasis/Greisch/Weyrich
Zuschauer: 310 zahlende


Eine knappe Angelegenheit

Hauchdünn setzte sich der T71 in den letzten Sekunden gegen Bartringen durch und konnte somit nach der Auftaktniederlage gegen Arantia den dritten Sieg in Folge feiern.

„Gegen Fels haben wir am ersten Spieltag die Partie dominiert, doch wir waren nicht bereit. Zu diesem Zeitpunkt spielten wir ohne Joe (Kalmes) und CJ (Christopher Jack) verletzte sich frühzeitig in der Partie. Nach und nach wird der Kader wieder komplett und wir hoffen, dass CJ kommende Woche wieder dabei sein kann“, erklärt Yves Defraigne, der unterstreicht, dass die Rückkehr von Joe Kalmes der Mannschaft guttut. Mit seiner Präsenz unter dem Korb (neun Rebounds) war er ein wichtiger Faktor. „Joe ist ein wichtiger Teil der Mannschaft. Vier Spieler der diesjährigen Startfünf waren vergangene Saison nicht im Team. Dies ist ein Umstand, der sehr viel Arbeit erfordert. Doch nach und nach beginnen wir, uns zu verbessern und das Spielniveau zu steigern.“

Nachdem sich Düdelingen zum Ende des Auftaktviertels erstmals ein wenig absetzen konnte (18:26), war Sparta im zweiten Durchgang die spielbestimmende Mannschaft (47:41). Bartringen nahm die Führung mit in die Pause, doch es war der T71, der konzentrierter aus der Kabine kam und mit einem 11:0-Lauf ein Zeichen setzte. Die Gäste hielten ihren Gegner vorerst auf sicherer Distanz (73:82, nach 34‘); die Bartringer hatten sich jedoch noch nicht geschlagen gegeben und eroberten durch zwei Freiwürfe von Logelin die Führung in der 38‘ zurück (91:89). Es war Dino Ceman, der zum Matchwinner avancierte, als er 12‘‘ vor Schlusspfiff den im Endeffekt entscheidenden Korb erzielte (92:93). Denn im Gegenzug warf Holland gleich zweimal auf, ohne jedoch zu treffen, sodass die Düdelinger, bei denen sowohl McFolley wie auch Stephens in der entscheidenden Phase foulbedingt ausschieden, die Oberhand behielten.

Die Enttäuschung der Bartringer war groß. Der Spielverlauf erinnerte Yannick Verbeelen an die Partie gegen die Etzella vor einer Woche: „Genau wie vor einer Woche gelang es uns, uns zurückzukämpfen. Und genau wie gegen Ettelbrück fehlte nicht viel. Der T71 war treffsicher im ersten Viertel und startete mit einem 11:0 in die zweite Hälfte, solche Momente können ein Spiel killen. Phasenweise reduzieren wir die Intensität. Woran das genau liegt, weiß ich nicht“, so Verbeelen. „Bei nur zwei Punkten Differenz kann man sagen, dass unsere Leistung nicht schlecht war, aber dennoch ist es frustrierend.“ Nach dem vierten Spieltag hat die Sparta eine Bilanz von zwei Siegen, bei zwei Niederlagen aufzuweisen. „Wir verfallen nicht in Panik. Nach zwei Pflichtsiegen zum Auftakt haben wir zwei Spiele verloren, die wir genauso gut hätten für uns entscheiden können“, meint Verbeelen abschließend. (B.G.)

Statistik

„T“-Bestnote: Londell King Jr. (T71 Düdelingen)
Viertel: 20:28, 28:17, 18:31, 26:16
Bartringen: Green 32, Verbeelen 18, Logelin 16, Holland 16, Stein 8, Germeaux 2, Semedo Linder 0
Düdelingen: King 36, Mc Folley 24, Lanners 9, Grün 6, Giannopoulos 6, Ceman 5, Stephens 4, Kalmes 4
Schiedsrichter: Nuszkowski/Monkunas/Hermann
Zuschauer: 275 zahlende


Weitere Statistiken

Statistik

Fels – Walferdingen 81:85 (37:42)
Viertel: 15:22, 22:20, 24:19, 20:24
Fels: Ogden 27, Stith 18, Maindron 14, Freimann 9, Wilson 8, Heuschling 3, Rocha Pires 2
Walferdingen: Ayers 32, Vujakovic 18, McCauley 18, Rodriguez 8, Francois 7, Birenbaum 2, Saldana 0
Schiedsrichter: Muho/Michels/ Richartz
Zuschauer: 180

Statistik

Hostert – Esch 73:89 (31:39)
Viertel: 12:29, 19:10, 27:22, 15:28
Hostert: Walley 21, Burrell 16, Hurt 12, Henkel 11, Arbaut 9, Jander 4, Scheltien 0, Schleimer 0, Hittelet 0
Esch: Rugg 39, Hicks 19, Grun 16, Cornu 9, Rodenbourg 4, Biever 2, Sunnen 0, Wilmes 0, Thill 0
Schiedsrichter: Kerschen/ Lampe/Marchal
Zuschauer: 120

Statistik

Musel Pikes – Mamer 89:93 (51:46)
Viertel: 30:24, 21:22, 24:21,14:26
Musel Pikes: Bibbs 36, Bouttet 15, Welter 14, Green 13, Mathis 6, Martin 5, Kerschen 0, Steffen 0, Streef 0, Sanna 0
Mamer: Bivins 30, McDaniel 23, Larkins 15, Lukic 12, Ferreira 8, Hoffmann 5, Sousa 0, Reidorffer 0, Redzepagic 0
Schiedsrichter: Weiwers/Colella/Bleser
Zuschauer: 225