TennisKerrilyn Cramer ist die WTA-Regelhüterin auf Kockelscheuer

Tennis / Kerrilyn Cramer ist die WTA-Regelhüterin auf Kockelscheuer
„Ich bin sehr zufrieden, wie alles läuft“, sagt Kerrilyn Cramer über das Turnier auf Kockelscheuer Foto: Gerry Schmit

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Kerrilyn Cramer ist seit über 30 Jahren Tennisfunktionärin. Für die Women’s Tennis Association (WTA) fungiert die Australierin als Supervisor bei den BGL BNP Paribas Luxembourg Open. In einem kurzen Gespräch mit dem Tageblatt erklärt sie ihren Job und die aktuellen Herausforderungen.

Tageblatt: Wie sind Sie WTA-Supervisor geworden und seit wann sind Sie in dieser Funktion tätig?

Kerrilyn Cramer: Ich habe in Australien als Linienrichterin angefangen, bin dann zur Stuhlschiedsrichterin aufgestiegen und habe schließlich meine Oberschiedsrichter-Zertifizierung bekommen. Supervisor bin ich jetzt ich seit 2014. Dieser Karriereweg scheint für viele ein natürlicher Werdegang zu sein.

Wie kann man die Rolle eines Supervisors am besten beschreiben?

Ich bin dafür zuständig, dass der Wettbewerb korrekt abläuft. Spezifisch führe ich alle Auslosungen durch und organisiere täglich den Order of Play (Match-Ansetzungen, d. Red.). Wir arbeiten natürlich eng mit den einheimischen Organisatoren des Turniers zusammen. Sie haben ja in das Turnier investiert und ich helfe ihnen dabei, dass es innerhalb des WTA-Reglements so reibungslos wie möglich stattfinden kann. Zudem bin ich auch eine Art Stellvertreterin des Oberschiedsrichters, aber dazu kommt es sehr selten.

Der Job ist offensichtlich mit vielen Reisen verbunden. Sitzen Sie überwiegend im Flugzeug?

Ehrlich gesagt bin ich als Stuhlschiedsrichterin mehr unterwegs gewesen. Heutzutage muss ich von Anfang bis zum Ende eines Turniers an Ort und Stelle bleiben.

Haben Sie selbst professionell gespielt?

Nein, ich spiele sehr gerne Tennis, bin aber nur eine mittelmäßige Hobbyspielerin. (lacht)

Was sind die größten Herausforderungen, mit denen Sie zu kämpfen haben?

Gesundheit und Sicherheit der Spielerinnen, Fans und Mitarbeiter haben oberste Priorität. Obwohl die Einschränkungen ein bisschen gelockert wurden – wir haben diese Woche zum Beispiel keine richtige „Bubble“ wie in den vergangenen Monaten –, ist es immer noch die größte Challenge für die WTA.

Im Vergleich zu anderen WTA-Turnieren der 250er-Kategorie – wie schneiden die BGL BNP Paribas Luxembourg Open ab?

Äußerst positiv. Das Turnier ist 25 Jahre alt und somit eines der ältesten Turniere auf der WTA-Tour. Das Teilnehmerfeld ist immer von hoher Qualität. Von Spielerseite bekommt es sehr gute Unterstützung. Wenn man bedenkt, dass viele Turniere in den letzten 18 Monaten vor leeren Rängen stattgefunden haben, kann man auch mit dem Zuschauerinteresse zufrieden sein. Fans reisen aus Frankreich, Belgien, Deutschland und der Schweiz an.

Wie lautet Ihr bisheriges Fazit?

Ich bin sehr zufrieden, wie alles läuft. Es ist schön, Spielerinnen wie Belinda Bencic und Elise Mertens hier begrüßen zu können. Und die Unterstützung der einheimischen Fans ist super. Ich hoffe auf weitere 25 Jahre!