Colm Cannon, Kapitän von Tornado Luxembourg:
Keine guten Erinnerungen werden Colm Cannon und Tornado Luxembourg haben, wenn es am Samstag in den Beforter Ice Park geht. Im letzten Jahr ging sein Team knapp gegen Befort mit 5:4 als Verlierer hervor und verlor auch die Meisterschaft. In diesem Jahr geht es für Tornado aber nicht darum, Revanche zu nehmen. „Ich denke nicht an Revanche“ ,sagt Cannon. „Es ist viel mehr als ‚nur‘ eine Revanche. Es ist gut für den luxemburgischen Eishockey, dass sie Meister wurden. Es zeigt die Entwicklung unseres Sports im Land. Wir haben nun zwei bis drei kompetitive Teams, das ist eine gute Sache.“ 

Cannon sieht insgesamt eine positive Entwicklung im luxemburgischen Eishockey. „Wir haben auch eine Damen-Nationalmannschaft, die bei ihrem ersten internationalen Wettbewerb einen fantastischen dritten Platz erreicht hat.“ Die Damen-Nationalmannschaft hatte beim IIHF (Ice Hockey Women’s Development Cup) in Kuwait mit dem dritten Rang überrascht. Doch der Nachwuchs ist im Kommen. „Wir haben zehn Junioren, die zur ersten Mannschaft dazustoßen. So viele gab es noch nie. Sie übernehmen eine wichtige Rolle.“ Während die Junioren in der Luxembourg Hockey League noch zusammen mit den Junioren von Befort ihr eigenes Team, die Hurricanes, bilden, darf der Tornado-Nachwuchs bei den Spielen in der französischen Mannschaft bei der ersten Mannschaft spielen. 

In der vierten französischen Liga steht die Mannschaft aktuell nach vier Spieltagen auf Platz vier – bei insgesamt sieben Teams. „Dadurch, dass sich die französische Liga entwickelt, werden wir auch stärker“, sagt Cannon. „Wir bekommen mehr Struktur in unser Spiel.“ 

Das Ziel für Tornado ist in diesem Jahr aber wieder klar definiert: Befort schlagen und den Titel zurück in die Hauptstadt bringen. „Für ganz Luxemburg wird das ein besonderes Spiel. Befort ist unser großer Rivale und wir freuen uns sehr auf dieses Spiel. Wir freuen uns auch darauf, den Fans ein gutes Spiel zu bieten.“  

Claude Mossong, Kapitän der Beaufort Knights: 
Wenn es für Claude Mossong und Befort am Samstag aufs Eis geht, ist die Freundschaft mit den Tornado-Spielern während des Spiels vergessen. Kennen tun sich viele Spieler der beiden Teams aus der Nationalmannschaft. „Wir sind Feinde auf dem Eis, es geht nur um den Sieg“, sagt Mossong. „Aber sobald das Spiel vorbei ist, wird aus der Feindschaft wieder Freundschaft.“ 

Mossong erwartet ein physisch hartes Spiel – will dieses mit seinem Team aber erfolgreich gestalten. „Weil wir letztes Jahr Meister wurden, sind wir besonders motiviert. Wir wollen unbedingt gewinnen. Es ist immer ein Prestigeduell, wenn wir gegen Tornado spielen.“ Der 33-Jährige, der seit drei Jahren Kapitän seines Heimatvereins ist, will in diesem Jahr den Titel verteidigen. Aktuell hat die Mannschaft mit einem 7:4-Sieg gegen die Puckers seine Hausaufgaben erledigt. Gegen Tornado will das Team nun nachlegen. „Das Spiel zieht sehr viele Leute an“, sagt Mossong. „So ein Spiel, ein solches Derby, ist sehr wichtig für Eishockey-Luxemburg.“ Rund 500 Zuschauer werden in der heimischen Halle erwartet. 

Währned Tornado parallel zur Luxembourg Hockey League in Frankreich spielt, spielen die Knights in der 1. belgischen Liga. Die beiden ersten Spiele verlor das Team ziemlich deutlich mit 9:0 und 8:1 gegen Leuven und Antwerpen, doch in den letzten Spielen ging es bergauf. Nach acht Partien stehen die Knights mit zwölf Punkten auf Platz Fünf und kämpfen damit um die Play-offs, für die sich die ersten vier qualifizieren. Das große Problem für das Team ist dabei die Trainingszeit auf dem Eis. „Wir sind mit einem Training auf Eis ins erste Spiel gestartet“, erklärt Mossong. „Dann wird es schwierig. Aus organisatorischen Gründen können wir leider nicht früher aufs Eis.“ 

Seit drei Heimspielen ist die Mannschaft aber nun ungeschlagen. Diesen Schwung will Mossong mit in die Begegnung am Samstag nehmen. „Ich denke, dass es ein knappes Spiel wird – mit dem besseren Ende für uns.“