Retro 2020Der Einstieg ins Berufsleben in einem außergewöhnlichen Jahr

Retro 2020 / Der Einstieg ins Berufsleben in einem außergewöhnlichen Jahr
 Archivbild: Le Quotidien/Luis Mangorrinha

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Wie viele Jugendliche stand auch ich in diesem Jahr vor einem neuen Lebensabschnitt: dem Einstieg ins Berufsleben. 2020 war sicherlich ein außergewöhnliches Jahr, von dem auch Berufsneulinge nicht verschont blieben. Vom Außeneinsatz ins Homeoffice.

Es war der 17. August 2020, als ich an einem Montagnachmittag zu meinem ersten Arbeitstag beim Tageblatt antrat. Der nationale Sport hatte nach dem ersten Lockdown in Luxemburg gerade wieder Fahrt aufgenommen, dementsprechend ereignisreich verliefen auch die ersten Tage und Wochen in der Sportredaktion.

Mit den nationalen Meisterschaften im Radsport stand bereits ein erster Höhepunkt knapp 96 Stunden nach meinem ersten Arbeitstag auf dem Programm. Anfang September startete dann auch endlich die neue Saison im nationalen Handball – die Sportart, die man mir in der Sportredaktion anvertraute. Die Saison kam aufgrund einiger Spielabsagen zwar nur langsam in die Gänge, allerdings entwickelten sich die Samstagabende in den Hallen schnell zu einer positiven Gewohnheit. Als die AXA League Anfang September startete, rechnete ich nicht damit, dass ich diese bereits kurze Zeit später vermissen würde. Denn aufgrund der erneut strengeren Corona-Restriktionen wurde die Saison unterbrochen, die Berichterstattung erst mal auf Eis gelegt und die Arbeit im Homeoffice erneut zum Alltag.

Noch vor einem Jahr sprachen die wenigsten von Corona, damals ahnte noch niemand, welch außergewöhnliches Jahr bevorsteht. Auch mein Alltag sah vor zwölf Monaten noch völlig anders aus. Nach Abschluss der Studien im Sommer 2019 stand ich, genau wie viele andere Jugendliche, vor einem neuen Lebensabschnitt: dem Einstieg ins Berufsleben. 

Der Wunsch, als Sportjournalist zu arbeiten, erfüllte sich dann vor knapp einem Jahr. In der Sportredaktion des Luxemburger Wort wagte ich im Januar die ersten Schritte im Berufsleben. Mit der Cyclocross-Landesmeisterschaft und dem Euro Meet standen bereits früh zwei große nationale Events auf dem Programm, die es ermöglichten, erste Erfahrungen im Außeneinsatz zu sammeln. Dass die Arbeit in der Sportredaktion allerdings nicht nur aus Außeneinsätzen besteht, wurde nur wenige Monate später deutlich. Denn von einem Tag auf den anderen stand die Sportwelt still, dementsprechend gab es auch keine Außeneinsätze mehr. Für die folgenden Wochen war erst mal die Arbeit aus den eigenen vier Wänden angesagt. Denn aufgrund der Corona-Pandemie ging es wie für viele andere Menschen auch für vier Monate ins Homeoffice.

Mit dem Wechsel zum Tageblatt im August nahmen die nationalen Sportveranstaltungen endlich wieder  Fahrt auf, sodass sich auch der Berufsalltag normalisierte. Die Arbeit in den Räumen der Redaktion, der Besuch in den Sporthallen und die Berichterstattung vor Ort waren plötzlich wieder möglich. Der Alltagsrhythmus war wieder da, wurde allerdings rund zwei Monate später erneut unterbrochen.

Erst im kommenden Jahr soll es weitergehen. Bis dahin sorgten die EHF-Cup-Spiele von Käerjeng und Berchem zwar für etwas Abwechslung. Die Vorfreude auf die Fortsetzung der Saison bleibt dennoch groß. Denn erst an den ruhigen Wochenenden, ganz ohne Live-Sport, wurde einem klar, wie sehr man diesen vermissen kann.