Karten zur AusbreitungGreenpeace: Bei schwerem Unfall in Cattenom „würde ganz Luxemburg kontaminiert“

Karten zur Ausbreitung / Greenpeace: Bei schwerem Unfall in Cattenom „würde ganz Luxemburg kontaminiert“
In dieser Modellierung, die einen Zwischenfall im Atomkraft in Cattenom am 14. November 2018 simuliert, wäre Luxemburg laut den Schätzungen stark von Radioaktivität betroffen gewesen Karte: Institut Biosphère/Greenpeace

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Millionen Menschen sind laut Greenpeace Luxemburg einer Bedrohung durch das „alternde und gravierenden Sicherheitsdefiziten ausgesetzte“ Atomkraftwerk in Cattenom ausgesetzt. Bei einem Unfall in dem Werk könne ganz Luxemburg mit Radioaktivität verseucht werden – das zeigten neue Modellierungen.

„Luxemburg-Stadt, Metz, Berlin, aber auch Brüssel oder Frankfurt: Diese Städte könnten je nach Wetterlage von einem schweren Atomunfall im AKW Cattenom betroffen sein.“ Mit diesem Satz eröffnet Greenpeace Luxemburg seine Pressemitteilung vom Dienstagvormittag. Nachdem die Umweltorganisation bereits vor anderthalb Wochen wegen „ernsthafter Sicherheitsdefizite“ die Stilllegung von Reaktor 1 des Atomkraftwerks nahe der Luxemburger Grenze gefordert hatte, weist es nun auf neu veröffentlichte Karten hin.


LINK „Ernsthafte Sicherheitsdefizite“: Greenpeace fordert Stilllegung von Cattenoms Reaktor 1


Die Modellierungen, die durch eine Zusammenarbeit zwischen Greenpeace Luxemburg und dem Institut Biosphère entstanden, zeigen die geschätzte Ausbreitung der „radioaktiven Wolke“ zu verschiedenen Zeitpunkten in den vergangenen Jahren. Auch die Gefährlichkeit der Wolke lasse sich anhand der Karten bestimmen, heißt es in der Pressemitteilung. Die Grundlage der unterschiedlichen Schätzungen sei die jeweilige Wetterlage zu dem beurteilten Zeitpunkt gewesen.

Das Atomkraftwerk Cattenom ist eine Bedrohung für Millionen von Menschen in Luxemburg und Frankreich, aber auch auf europäischer Ebene.

Roger Spautz, Referent für Atomkampagnen bei Greenpeace Luxemburg

„Im Durchschnitt aller 1.096 untersuchten Wetterkonfigurationen würden mehr als 26 Millionen Menschen innerhalb weniger Stunden eine Radioaktivitätsdosis erhalten, die über dem Grenzwert für die Exposition der Bevölkerung von 1 mSV pro Jahr liegt“, berichtet die Organisation. „276.000 Menschen wären potenziell von einer dringenden Umsiedlung betroffen und 960.000 Menschen in der Umgebung von Cattenom wären infolge der Bodenkontamination von einer langfristigen Umsiedlung betroffen.“ Je nach Wetterschwankungen könnten Regionen und Großstädte in Luxemburgs Nachbarländern wie Frankreich, Deutschland oder Belgien kontaminiert werden.

Und das Großherzogtum selbst? „Bei einem schweren Unfall würde ganz Luxemburg kontaminiert werden“, schreibt Greenpeace über das knapp zehn Kilometer Luftlinie von der Grenze entfernte Kraftwerk. „Das alternde und gravierenden Sicherheitsdefiziten ausgesetzte Atomkraftwerk Cattenom ist eine Bedrohung für Millionen von Menschen in Luxemburg und Frankreich, aber auch auf europäischer Ebene“, erklärt Roger Spautz, Referent für Atomkampagnen bei Greenpeace Luxemburg.

Verlängerung von Reaktor-Lebensdauer?

Im Jahr 2026 werde Cattenoms Reaktor 1 die Grenze seiner ursprünglichen Lebensdauer von 40 Jahren erreichen, die EDF laut Greenpeace zu verlängern hofft. Eine aktuelle Studie der Umweltorganisation zeige jedoch die Risiken dieser Verlängerung auf und weise darauf hin, dass eine Modernisierung sowie die geplanten Nachrüstungen nicht ausreichten, um die erheblichen Sicherheitsmängel zu beheben.

„Die luxemburgische Regierung muss eine klare Opposition gegen die Nutzung der Atomenergie und ein aktives Engagement gegen eine Laufzeitverlängerung von Cattenom fordern“, so der Greenpeace-Referent Spautz. „Von der Atomsicherheitsbehörde fordern wir weiterhin, Verantwortung zu zeigen, indem sie jetzt das Datum für die Abschaltung des AKW Cattenom festschreibt. Nur so können wir die Bevölkerung und die Umwelt schützen.“

Nomi
3. Mai 2024 - 16.49

@ Pin Marc : No engem GAU ass d'Lei'er aus, fir emmer ! Noom Akzident ass et fir Alles ze spei't ! Nemmen virum Akzident kann den Akzident verhennert ginn .

phil
1. Mai 2024 - 22.40

Je dirais même plus... säit 40 Joer déiselwecht Angschtmacherei!

Kawumm
1. Mai 2024 - 9.14

Da ist das CO2 Problem schnell vergessen. Jedes AKW ist eine Gefahr wenn es nicht ordnungsgemäß gehandelt wird. Und keines sollte privat betrieben werden denn die Gefahr der Korruption und des Schlendrian ist dann sehr hoch. EDF will Geld verdienen und Unterhalt ist teuer.

Pin Mac
1. Mai 2024 - 7.31

Seit 30 joer deiselwegt Leier...