Wahlbeteiligung bei 43 Prozent

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Um 17 Uhr lag die Wahlbeteiligung bei den französischen "départementales" bei knapp 43 Prozent. Damit liegt die Beteiligung über 6 Prozent höher als bei den "cantonales" 2011.

Erste Runde der mit Spannung erwarteten Départementswahlen in Frankreich: Millionen Wähler haben am Sonntag die Stimme abgegeben, um ihre Vertreter in den Départements für die nächsten sechs Jahre festzulegen. Die nationale Politik beobachtete die Abstimmung zwei Jahre vor der Kür eines neuen Staatspräsidenten mit größter Aufmerksamkeit.

Den Umfragen zufolge zeichnete sich bei schwacher Wahlbeteiligung wieder ein Auftrumpfen der rechtsextremen Front National (FN) Marine Le Pens sowie ein gutes Abschneiden der konservativen UMP des Ex-Staatschefs Nicolas Sarkozy ab – und damit eine neue Schlappe für Präsident François Hollande und die Linke. Um 17 Uhr lag die Wahlbeteiligung bei den französischen „départementales“ bei knapp43 Prozent, schreibt Le Monde. Damit liegt die Beteiligung knapp 7 Prozent höher als bei den „cantonales“ 2011.

Schleppend hatte die erste Runde begonnen. Bis zum Mittag gaben 18 Prozent der 43 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme ab, wie das Innenministerium mitteilte. Das waren etwas mehr als die knapp 16 Prozent bei vergleichbaren Wahlen 2011. In Frankreich gibt es 101 solcher Kreise, wobei in Paris und Lyon sowie teils in Übersee nicht votiert wurde. Die entscheidende Stichwahl folgt am nächsten Sonntag.

Nichtwähler und FN

„Es geht um die Nichtwähler und um das Abschneiden der FN“, sagte Hollande bei der Stimmabgabe im südfranzösischen Tulle. Gerade die linken Wähler hatten den Umfragen zufolge sehr wenig Lust auf eine Wahl, zumal die Zukunft der Kreise in Frankreich wegen geplanter Strukturreformen eher ungewiss ist. Die FN-Anhänger dagegen schienen mobilisiert, so dass die Partei auf etwa 30 Prozent kommen könnte

Gerechnet wird nach den Umfragen mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen der rechtsextremen Front National (FN) Marine Le Pens und der konservativen UMP-Partei des früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy.

Desaster für PS erwartet

Die regierende Linke muss dabei ein erhebliches Desaster befürchten. Der sozialistischen Partei (PS) von Staatspräsident François Hollande und Regierungschef Manuel Valls droht nach dem Debakel bei der Europa-Wahl 2014 damit eine weitere vernichtende Niederlage.

Gut zwei Jahre vor der nächsten Wahl eines Staatschefs will Sarkozy seine Überzeugungskraft testen. Ihm wird nachgesagt, eine erneute Kandidatur im Kampf um den Élysée-Palast zu planen. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen in der ersten Runde wird nach Angaben von Experten in vielen Fällen zu einem Duell von FN und UMP bei den entscheidenden Stichwahlen am Sonntag darauf führen.

Die Wahllokale schließen zwischen 18.00 und 20.00 Uhr. Mit ersten aussagekräftigen Ergebnissen wird noch am Sonntagabend gerechnet.