Grauenvolle Szenen an einer US-Grundschule: Im Kugelhagel eines 20-jährigen Amokläufers sterben 20 Kinder und sechs Erwachsene. Der Amokläufer richtet sich selbst. Amerika steht unter Schock, der Präsident kämpft mit den Tränen und kündigt Konsequenzen an.
Adam Lanza tötete an einer US-Schule 28 Menschen. (Tageblatt)
...zeichnen sich in Washington Schritte gegen die Waffengewalt ab. (Tageblatt/Charles Dharapak)
18.12.2012 Ein Polizist trägt weiße Blumen zur Trauerfeier für den sechsjährigen Noah Pozner, der beim Amoklauf an einer Grundschule in Newtown ermordet wurde. (Tageblatt)
"Wenn Noah nicht von uns genommen worden wäre, wäre er ein großer Mann geworden", sagte sein Onkel Alexis Haller in seiner Trauerrede. (Tageblatt)
Bewegender Abschied von einem "klugen und lustigen" Jungen. (Tageblatt)
Veronique Pozner (1.v.r.), die Mutter von Noah. (Tageblatt)
Die Beerdigung des sechsjährigen Jack Pinto. (Tageblatt)
17.12.2012 Trauerfeier nach dem blutigen Amoklauf an der Grundschule in Newtown (Connecticut)l. (dapd/Emmanuel Dunand)
Das Gebäude in der Stadt Newtown wird so lange abgesperrt, bis die Untersuchungen abgeschlossen sind. (Tageblatt/Charles Krupa)
... (dapd/Emmanuel Dunand)
... (dapd/Emmanuel Dunand)
21.12.2012: Bewaffnete Polizisten und bewaffnete Wächter sollten in jeder Schule in den USA Dienst tun, forderte der Vizechef der mächtigen National Rifle Association NRA, Wayne LaPierre (sid Hastings)
... (dapd/Emmanuel Dunand)
16.12.2012 Nach dem blutigen Amoklauf an einer US-Grundschule... (Justin Lane)
...haben Eltern der erschossenen Kinder und der Vater des Täters ihren Schmerz öffentlich geteilt. (Michael Nelson)
Auch US-Präsident Barack Obama will den Trauernden persönlich Beistand leisten. (Robert Schlesinger)
"Diese Tragödien müssen enden", sagte der US-Präsident bei einer bewegenden Trauerfeier in Newtown. (dpa)
Über den Tod der Opfer werden immer mehr grausige Details bekannt... (Justin Lane)
...bis zu elf Mal schoss der Täter demnach auf die 12 Mädchen und acht Jungen im Alter von sechs und sieben Jahren. (Justin Lane)
15.12.2012 Die Bluttat in der US-Grundschule löste weltweit Entsetzen und Trauer aus. (Justin Lane)
Obama sagte, derartige Tragödien passierten zu häufig in den USA. (Michael Reynolds)
Der US-Präsident deutete die Notwendigkeit an, gegen die lockeren Waffengesetzte vorzugehen. (Justin Lane)
Es gab Proteste bei der Rede von Wayne LaPierre. (Michael Reynolds)
14.12.2012 In der US-Stadt Newtown hat am Freitagmorgen ein bewaffneter Mann das Feuer auf Schüler und Lehrer einer Grundschule eröffnet. (Tageblatt-Archiv/Michelle Mcloughlin)
Newtown ist eine Stadt im US-Bundesstaat Connecticut. Sie liegt rund 125 Kilometer nordöstlich von New York.
Die Zahl der Toten ist noch unklar. (Tageblatt-Archiv/Michelle Mcloughlin)
In einer ersten Meldung berichtete CBS, dass 27 Menschen ums Leben gekommen sind, mehr als die Hälfte sollen Kinder sein. (Tageblatt/Jessica Hill)
Laut CNN wurde die Leiche des Täters auf dem Schulgelände entdeckt. (Tageblatt-Archiv/Michelle Mcloughlin)
Noch ist unklar, ob er sich selbst gerichtet hat oder ob er von der Polizei erschossen wurde. (Tageblatt/Jessica Hill)
Laut ersten Meldungen soll es sich bei dem Schützen um den Vater eines der Schulkinder handeln. (Tageblatt-Archiv/Michelle Mcloughlin)
Der Mann soll gegen 9.40 Uhr die Schule (Luftaufnahme) betreten haben - eine halbe Stunde nach Schulbeginn. In den Aufzeichnungen des Notrufs hat ein Augenzeuge berichtet, dass sich der Schütze zusammen mit Kindern in einem Schulzimmer eingeschlossen habe. Er soll mit zwei Waffen bewaffnet gewesen sein. (Tageblatt)
Polizeibeamte führen die Kinder weg vom Schulgelände. (Tageblatt/Shannon Hicks)
Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort. (Tageblatt/Jessica Hill)
Viele US-Bürger gedachten derweil am Freitag der Opfer des Amoklaufs von Newtown eine Woche zuvor. (dapd/Brendan Smialowski)
Auch die Umgebung der Schule wird überwacht. (Tageblatt-Archiv/Adrees Latif)
Die Polizei hat eine Besammlungsstelle eingerichtet, wo Eltern und Kinder zusammengeführt werden. (Tageblatt-Archiv/Adrees Latif)
Die Kinder stehen unter Schock, sie warten auf ihre Eltern. (Tageblatt-Archiv/Michelle Mcloughlin)
Besorgte Eltern sprechen mit Polizeibeamten. (Tageblatt-Archiv/Michelle Mcloughlin)
Dannel P. Malloy (r.), der Gouverneur von Connecticut, besucht den Tatort. (Tageblatt/Jessica Hill)
Glücklich diejenigen, die ihre Kinder in die Arme schließen können. (Tageblatt-Archiv/Michelle Mcloughlin)
... (Tageblatt/Julio Cortez)
Während die Fahnen im Regen auf Halbmast wehten, schlugen Kirchenglocken langsam 26 Mal - für jedes Opfer in der Schule einmal. (dapd/Brendan Smialowski)
... (dapd/Brendan Smialowski)
19.12.2012 Trauer, aber auch Aktion nach dem US- Massaker in Newtown. (Tageblatt/David Goldman)
Während weitere Opfer des Massakers von Newtown zu Grabe getragen werden... (Tageblatt/Jason Decrow)
Der blutige Amoklauf an einer amerikanischen Grundschule mit 27 Toten hat das gesamte Land in einen tiefen Schock gestürzt. Stunden nach der Horrortat eines 20-Jährigen in der Kleinstadt Newtown im US-Bundesstaat Connecticut nördlich von New York, war über den Täter und sein Motiv noch wenig bekannt. Der 20-Jährige nahm sich das Leben, nachdem er zwanzig Kinder zwischen fünf und zehn Jahren sowie sechs Erwachsene getötet hatte. Seine Mutter wurde ermordet in einer Wohnung in Newtown aufgefunden. Die Polizei wollte am Samstagmorgen (Ortszeit) Angaben zum Hintergrund des Verbrechens machen.
In der Nacht war die Sandy Hook Elementary School mit den Kinderleichen noch als Tatort abgesperrt. Es handele sich um eine „gewaltige Untersuchung“, sagte ein Polizeisprecher. Es gebe derzeit nur eine vorläufige Liste mit den Namen der getöteten 20 Kinder und 6 Erwachsenen. Die Familien seien informiert worden.
Horrorszenario
„Es war entsetzlich“, beschrieb eine 29-jährige Lehrerin das Horrorszenario an ihrer Schule. „Ich habe nicht geglaubt, dass wir überleben würden“, sagte Kaitlin Roig dem US-Sender ABC. Als sie Schüsse hörte, habe sie sich mit ihren 14 Schülern auf der Toilette eingeschlossen. „Ich habe ihnen gesagt, sie müssten absolut still sein“. „Es wird alles gut werden“, habe sie die weinenden Kinder getröstet, erzählte die Lehrerin unter Tränen.
Bei einer Rede im US-Fernsehen konnte auch Präsident Barack Obama die Tränen kaum zurückhalten. „Unsere Herzen sind gebrochen“, sagte er. Mit dem Blutbad ist die Debatte über die laxen Waffengesetze in den USA neu entflammt. Waffengegner hielten in der Nacht zum Samstag eine Mahnwache vor dem Weißen Haus ab.
Sturmgewehr und Pistolen
Nach Informationen des TV-Senders CNN identifizierten die Behörden den mutmaßlichen Täter als den 20-jährigen Adam L. Die Polizei stellte drei Waffen sicher: Ein halbautomatisches Sturmgewehr und zwei Pistolen. Alle drei Waffen seien legal erworben worden und auf den Namen der Mutter registriert, berichteten Medien.
Zusätzlich zu den Toten in der Schule habe man die Leiche der Mutter des Amokläufers in einer Wohnung in Newtown gefunden, berichtete CNN. Nancy L. habe als Lehrerin an der Schule gearbeitet. Unklar sei aber, wann genau sie getötet wurde. Auch war zunächst noch nicht offiziell geklärt, ob der Amokläufer ebenfalls für diese Tat verantwortlich ist. Der junge Mann soll bei seiner geschiedenen Mutter gewohnt haben, hieß es in Medienberichten. Der TV-Sender CNN berichtete über mögliche psychische Probleme des Mannes, nannte aber keine Einzelheiten.
Bild des Grauens
Das Verbrechen ereignete sich kurz nach Schulbeginn am Freitag in der Kleinstadt Newtown nördlich von New York. Ermittler sprachen von einem Bild des Grauens. Neben den Kindern starben in der Schule sechs Erwachsene, darunter die Rektorin und ein Psychologe. Nach Berichten von Augenzeugen gab der Amokläufer bis zu 100 Schüsse ab. „Es machte Bang, Bang, ich habe Schreie gehört“, schilderte ein Junge die Szene.
Der Mann sei ganz in schwarz gekleidet in die Sandy Hook Elementary School eingedrungen und habe das Feuer eröffnet. Er habe zudem eine schusssichere Weste getragen. Lehrer versuchten in Panik, ihre Schüler in Sicherheit zu bringen. Ein Kind berichtete, die Lehrer hätten sie mit der Begründung aus der Schule geführt, dass es dort „ein wildes Tier“ gebe.
Amerika steht nach der Gräueltat unter Schock, Politiker suchten verzweifelt nach Worten. Obama sagte, derartige Tragödien passierten zu häufig in den USA. Er deutete die Notwendigkeit an, gegen die lockeren Waffengesetzte vorzugehen. Der Gouverneur des Bundesstaates Connecticut, Dan Malloy, sagte: „Das Böse hat unsere Gemeinde besucht. Es ist eine schreckliche Zeit.“
Eric Rings, geboren 1979 in Esch/Alzette, studierte Germanistik und Romanistik an der Universität Heidelberg und fing 2010 als Journalist beim Tageblatt an. Seit 2019 schreibt er über innenpolitische Themen.
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