„Reißt euch zusammen“

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"Terror, Krieg, Flucht - Welche Verantwortung hat der Westen?", war das Thema der Talkshow von Maybritt Illner an Donnerstag. Gast war unter anderem Jean Asselborn.

An den europäischen Grenzen drängen sich die Flüchtlinge. Einige Länder haben die Schmerzgrenze erreicht, was die Aufnahme neuer Flüchtlinge betrifft. Die EU ist uneins. Während verschiedenen Länder sich für die Aufnahme weiterer Neuankömmlinge aussprechen, schotten andere EU-Staaten sich ab. Am Donnerstagabend war dann auch die Flüchtlingskrise Thema der Talkshow von Maybritt Illner im ZDF. „Terror, Krieg, Flucht – Welche Verantwortung hat der Westen?“. Auf diese Frage versuchten die Moderatorin und ihre Gäste, darunter der Luxemburger Außenminister Jean Asselborn, eine Antwort zu finden.

Jean Asselborn hat die Hauptakteure bei der Lösung des Syrien-Konfliktes zu gemeinschaftlichem Handeln aufgerufen. Die USA, Russland, der Iran und Saudi-Arabien sollten sich „zusammenreißen und versuchen, dieses Drama, diese Barbarei zu beenden“, so der Außenminister. Er sprach sich für eine Waffenruhe in Syrien aus, während der eine politische Lösung ausgearbeitet werden müsse. Asselborn forderte weiter für Syrien eine Übergangsphase auf dem Weg zu einem dauerhaften Frieden. Man dürfe sich nicht nur auf Assad konzentrieren. In diesem Zusammenhang setze die EU weiterhin große Hoffnungen auf die Türkei, wo an diesem Wochenende Wahlen stattfinden. Und auch die Russen müssten Teil der Lösung sein. In Wien sind am Freitag die Außenminister aus mehreren Ländern zu einer Syrien-Konferenz zusammengekommen, um nach einem Weg aus dem blutigen Konflikt zu suchen. Erstmals dabei war auch der iranische Chefdiplomat.

Die EU in Gefahr

Die Lösung des Syrien-Konflikts spielt auch für die EU eine wichtige Rolle, darin waren sich alle Teilnehmer an der Gesprächsrunde am Donnerstag einig. „Finanzkrisen kommen und gehen, auch die Geschichte mit Griechenland werden wir irgendwie in den Griff bekommen. Aber wenn wir dieses hier, diese Migrationsfrage, nicht in den Griff bekommen, dann geht der Europäischen Union die Essenz verloren“, mahnte Asselborn.

Im Zusammenhang mit der Bewältigung der Flüchtlingskrise müsse es zu einem europäischen Konsens kommen, wurde in der Sendung betont. Jean Asselborn betonte, bei der Lösung der Flüchtlingskrise müsse die europäische Solidarität „ganz oben“ stehen. Grenzzäune lösten nicht die Krise, sondern seien „eine finale Lösung, um Europa kaputt zu machen“.

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