Neue Anzeige wegen Vergewaltigung

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(dpa)

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Nach der vermeintlichen Wende im New Yorker Vergewaltigungsprozess gibt es neue Vorwürfe gegen Dominique Strauss-Kahn. Eine 32-jährige Französin will gegen den ehemaligen IWF-Direktor Anzeige erstatten.

Die französische Schriftstellerin Tristane Banon will gegen den ehemaligen IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn Anzeige wegen versuchter Vergewaltigung erstatten. Wie ihr Anwalt David Koubbi am Montag in einem Interview ankündigte, werde die Anzeige am Mittwoch bei der französischen Staatsanwaltschaft eingehen. Hintergrund sei ein Vergewaltigungsversuch im Februar 2003. Dominique Strauss-Kahn will seinerseits die französische Publizistin wegen falscher Anschuldigungen anzeigen. Der von ihr erhobene Vorwurf der versuchten Vergewaltigung sei erfunden, zitierte die Nachrichtenagentur AFP am Montagnachmittag aus einer Mitteilung von Anwälten des 62-Jährigen. Deswegen bereiteten sie nun eine Anzeige vor.

Die 32-jährige Banon hatte bereits vor einigen Wochen den Gang vor Gericht erwogen, sich dann aber zunächst umentschieden. Mit den jüngsten Entwicklungen in den USA habe die neue Entscheidung nichts zu tun, bekräftigte Anwalt Koubbi. Im Mai hatte er erklärt, seine Mandatin habe sich jahrelang nicht getraut, gegen Strauss-Kahn zu vorzugehen. Zu dem Vergewaltigungsversuch soll es bei einem Interview gekommen sein, das Banon mit Strauss-Kahn führte.

Ermittlungen in den USA

Gegen Strauss-Kahn wird seit Mitte Mai in den USA wegen eines Vergewaltigungsversuchs ermittelt. Vergangenen Freitag wurde er allerdings überraschend aus dem Hausarrest entlassen, weil Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Hauptbelastungszeugin aufgetaucht waren. „Wenn sie hinsichtlich mancher Dinge gelogen hat, heißt das nicht, dass sie nicht vergewaltigt wurde“, kommentierte Koubbi.

Der 62-Jährige musste wegen der Vorwürfe vom Chefposten des Internationalen Währungsfonds (IWF) zurücktreten. Bis zu seiner Verhaftung in New York galt er auch als aussichtsreichster möglicher Kandidaten der französischen Sozialisten für die Präsidentschaftswahlen 2012.