Juppé lehnt Kandidatur endgültig ab

Juppé lehnt Kandidatur endgültig ab
(AFP/Georges Gobet)

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Alain Juppé ist am Montagmorgen vor die Presse getreten und hat angekündigt, nicht mehr als Kandidat für die Parlamentschaftswahl zur Verfügung zu stehen.

Der französische Ex-Premierminister Alain Juppé hat eine Präsidentschaftskandidatur endgültig abgelehnt. Er stehe nicht als Ersatz für den unter massiven Druck geratenen konservativen Kandidaten François Fillon zur Verfügung, sagte der Bürgermeister von Bordeaux am Montag vor versammelter Presse. „Pour moi, il est trop tard – Für mich ist es zu spät.“ Zudem verkörpere er auch nicht den Aufbruch zu einer politischen Erneuerung, die von den Wählern gewünscht werde.

Er sei nicht in der Lage, das Lager der bürgerlichen Rechten zu versammeln, räumte Juppé in Bordeaux ein. „Deshalb bestätige ich ein für alle Mal, dass ich nicht Kandidat für die Präsidentschaft der Republik sein werde.“ Juppé gehört wie Fillon den konservativen „Les Républicains“ an.

Scharfe Kritik an Fillon

Zugleich kritisierte er Fillon scharf. Dessen Verteidigungslinie, einen Komplott und eine versuchte „politische Ermordung“ anzuprangern, habe ihn in eine Sackgasse gebracht. „Was für eine Verschwendung“, sagte er mit Blick darauf, dass Fillon anfangs als Favorit der Präsidentenwahl im April und Mai gegolten hatte.

Fillons Wahlkampf wird seit Wochen vom Verdacht einer Scheinbeschäftigung seiner Frau belastet. In den vergangenen Tagen hatten zahlreiche Politiker aus den eigenen Reihen Fillons Rücktritt gefordert und Juppé als Ersatzmann ins Spiel gebracht. Fillon hatte jedoch am Sonntagabend erneut gesagt, dass er sich nicht zurückziehen werde.