Hilfsgüter aus Luxemburg ausgebremst

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LUXEMBURG - Die ukrainische Regierung bremste eine Ladung Hilfsgüter aus Luxemburg aus. Beim Kiewer Roten Kreuz hieß es: "Ihr hättet besser die russischen Fahnen nicht geschwenkt!"

Die ukrainische Regierung treibt nicht nur Schindluder mit dem russischen Hilfsgüterkonvoi, der Lebensmittel, Decken und Aggregate in die von schwerer Artillerie und Flugzeugen zerbombten Städte Donezk und Lugansk bringen soll. Auch von einer luxemburgischen Hilfssendung für die notleidenden Menschen von Slawjansk und Umgebung wollten die Kiewer Behörden nichts wissen.

Laut einem Artikel auf „russki.lu“, einer Editpress-Webseite in russischer Sprache, sollte eine Tonne Hilfsgüter aus Luxemburg ausgebremst werden. Die Ladung, rund eine Tonne, war von in Luxemburg lebenden Damen aus der Ukraine (Slawjansk, Swjatogorsk, Donezk), Russland und Belarus gesammelt worden. Eine Liste mit den Gütern (Lebensmittel, Decken, Artikel für den täglichen Bedarf) war an eine Organisation im ukrainischen Kharkiw eingereicht worden. In der Ladung waren weder „Grüne Männlein“ noch alte belgische FM-Karabiner aus den Restbeständen der großherzoglichen Armee versteckt.

„Verdammte Moskali“

Die Organisatoren der Hilfssendung wandten sich zuerst an das Luxemburger Rote Kreuz, um den Versand der Güter mit zu organisieren. Die winkte ab. Mit der Begründung „keinen offiziellen Antrag für humanitäre Hilfe aus der Ukraine bekommen zu haben“.

Beim Kiewer Roten Kreuz war die Absage an die luxemburgischen Helfer noch deutlicher. Wir zitieren russki.lu: „Ihr solltet alle euer Leben aushauchen, ihr verdammten Moskali*. Ihr hättet besser die russischen Fahnen nicht geschwenkt!“

Blieb noch die Frage der Finanzierung des Transports in die Ukraine. Die vom Logistikunternehmen verlangten 2.000 Euro wurden teilweise durch eine 600-Euro-Spende einer orthodoxen Kirchenorganisation aus Deutschland und durch andere Unterstützung aufgebracht. Inzwischen soll die Ladung in Slawjansk angekommen sein, wo sie die Menschen sehnsüchtig erwarteten. Die oben genannten Damen wollen trotz aller Schwierigkeiten demnächst eine zweite Sendung organisieren.

* „Moskali“: ein verächtliches ukrainisches/polnisches Schimpfwort für russisch-sprachige Ukrainer