Flüchtlinge müssen auf Schiff ausharren

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Die italienischen Behörden haben 700 Flüchtlingen auf ihrem Rettungsschiff "Bourbon Argos", das unter Luxemburger Flagge fährt, die Landung auf Sizilien verweigert.

Nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) haben die italienischen Behörden 700 Flüchtlingen auf ihrem Rettungsschiff „Bourbon Argos“, das unter Luxemburger Flagge unterwegs ist, die Landung auf Sizilien verweigert. Den Migranten sei nicht erlaubt worden, auf der Insel an Land zu gehen, weil die dortigen Aufnahmelager voll seien, teilte die Organisation am Freitag mit.

Trotz langer Diskussionen hätten die Behörden im Hafen von Trapani nur 150 Migranten aufnehmen wollen. Dies habe MSF abgelehnt, weil sie dann die anderen Flüchtlinge hätte zwingen müssen, an Bord zu bleiben. Das überfüllte Schiff müsse deshalb bis zum Hafen Reggio di Calabria auf dem italienischen Festland fahren, so dass die Flüchtlinge unter schwierigen Bedingungen eine weitere Nacht an Bord verbringen müssten.

Suche nach Lösung

Der MSF-Präsident in Italien, Loris de Filippi, rügte die fehlenden Aufnahmekapazitäten für Flüchtlinge in Süditalien. „Es ist erst Juli, und es wird ständig neu ankommende Schiffe geben. Dieses Problem muss sofort angegangen werden.“ Die Regierung müsse dafür sorgen, dass die Flüchtlinge im nächstgelegenen Hafen an Land gehen könnten.

Neben Marineschiffen aus mehreren Ländern ist MSF mit dem Luxemburger Schiff „Bourbon Argos“ am Rettungseinsatz für die Flüchtlinge im Mittelmeer beteiligt. Seit Anfang des Jahres trafen nach offiziellen Angaben rund 75.000 Migranten an der italienischen Küste ein. Dies waren noch einmal mehr als im Vorjahreszeitraum, als 64.000 Einwanderer kamen.

Mehr als 1900 starben bei der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer. Allgemein nimmt im Sommer, wenn das Wetter für die Überfahrt günstig ist, die Zahl der Flüchtlinge noch einmal zu.

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