Anti-Terror-Einsätze in Paris und Brüssel

Anti-Terror-Einsätze in Paris und Brüssel
(Thibault Camus)

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Französische Sicherheitskräfte haben am Donnerstag mit der Festnahme eines Terrorverdächtigen Vorbereitungen für einen Anschlag durchkreuzt. Auch Belgiens Justiz griff durch.

Französische Sicherheitskräfte haben am Donnerstag nach Regierungsangaben mit der Festnahme eines Terrorverdächtigen konkrete Vorbereitungen für einen Anschlag durchkreuzt. Der Plan sei in einem „fortgeschrittenen Stadium“ gewesen, sagte Innenminister Bernard Cazeneuve am späten Abend.

Zeitgleich zu seiner Stellungnahme lief demnach in Argenteuil bei Paris ein Anti-Terror-Einsatz, bei dem ein Wohngebäude und eine Garage geräumt wurden. Es gebe Durchsuchungen, die noch im Gange seien, sagte Cazeneuve weiter.

Brüsseler Polizei nimmt sechs Personen fest

Mit Blick auf den Einsatz am Morgen sprach der Minister von einer bedeutenden Festnahme. Die verdächtige Person sei Franzose. Zuvor habe es über Wochen hinweg intensive Ermittlungen gegeben.

Im Zusammenhang mit den Anschlägen in Brüssel sind am Donnerstagabend in der belgischen Hauptstadt sechs Menschen festgenommen worden. Drei davon seien „direkt vor unserer Tür“ festgenommen worden, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Brüssel mit.

Unter ihnen flüchtige Komplizen?

Ob unter ihnen noch flüchtige Komplizen der Attentäter waren, war zunächst unklar. Bei den Anschlägen waren am Dienstag mehr als 30 Menschen getötet und 300 weitere verletzt worden. Drei der Attentäter, die sich am Flughafen und in einer U-Bahnstation in die Luft gesprengt hatten, sind mittlerweile identifiziert. Nach mindestens zwei weiteren Tätern, die auf Überwachungskameras zu sehen waren, wurde noch gefahndet.

Die belgischen Sicherheitsbehörden stehen schon seit den Pariser Anschlägen vom November massiv in der Kritik, weil diese in Belgien vorbereitet wurden. Mehrere belgische Medien spekulierten, dass das Land einer noch größeren Katastrophe entgangen sein könnte. Möglicherweise seien Anschläge nach Pariser Vorbild geplant gewesen, wo im November 130 Menschen getötet wurden. In Paris hatten mehrere Attentäter auch mit Schusswaffen auf Restaurant- und Café-Gäste geschossen