4 Millimeter statt bisher 1,6 fordert der ACL

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Der ACL spricht sich für eine Winterreifenpflicht aus, kritisiert aber die geplante gesetzliche Umsetzung. Nicht jeder teilt seine Kritik.

Ab dem 1. Oktober 2012 muss die Bereifung der Fahrzeuge den Wetterbedingungen angepasst sein. Das heißt bei Schnee und Frost müssen Winterreifen aufgelegt werden. Die Reifen müssen das Kennzeichen M&S tragen. Bei Autobussen, Lastkraftwagen, Zugmaschinen und Schwertransporten muss zumindest die Antriebsachse mit Winterreifen ausgerüstet sein. Die Reifenpflicht gilt jedoch nicht für Motorräder, Quads und andere sogenannte „leichte“ Fahrzeuge.

Das Infrastrukturministerium betonte in diesem Zusammenhang, dass die Vorschrift für alle, die in Luxemburg unterwegs seien, gelte, und nicht nur für die Autofahrer, die ein luxemburgisches Kennzeichen haben.

Zu viele Interpretationen möglich

Der Automobile Club Luxemburg (ACL) unterstreicht die Vorzüge des Winterprofils. Bei Temperaturen unter sieben Grad hätte ein mit Winterreifen ausgerüstetes Fahrzeug deutlich mehr Grip, als ein Wagen ohne Winterprofil. Der Grund hierfür sei, dass die Gummimischung von Sommerreifen bei niedrigen Temperaturen härter wird und dadurch an Haftung verliere.

Das Prinzip der obligatorischen Winterreifen sei gut. Aber das großherzogliche Reglement lasse zu viel Platz für Interpretationen, so der ACL in einer am Freitag veröffentlichten Pressemitteilung. Der ACL fordert unter anderem, dass die minimale Profiltiefe statt bisher 1,6 auf 4 Millimeter angehoben wird. Sie soll auch ins Reglement eingeschrieben werden. Ein Winterreifen mit einer Tiefe von nur 1,6 Millimetern sei zwar derzeit legal, aber nicht effizient, so die Vereinigung.

Nicht der Reifen, sondern der Fahrer zählt

Auch die Sensibilisierung der Autofahrer sei im Reglement nicht genug berücksichtigt worden, moniert der ACL. Der beste Reifen könne nicht das Fehlverhalten der Fahrer bei widrigen Wetterbedingungen kompensieren.

Der ACL ist auch nicht sicher, ob die Regelung konform mit der Wiener Konvention von 1968 über den internationalen Straßenverkehr ist.

Die „Securité Routière“ ihrerseits unterstützt die obligatorische Einführung der Winterreifen voll und ganz. Ihr Präsident, Paul Hammelmann sagte, dass es eine Frage des gesunden Menschenverstands sein müsse, sein Fahrzeug winterfest auszurüsten. Er betonte aber auch, dass die Regelung nur dann effizient sei, wenn alle Akteure (Autofahrer, Behörden, Autowerkstätten usw.) mitmachen.